Kap. 1
1. Die Segensworte Henochs, womit er segnete die Auserwählten und die Gerechten,
welche leben werden in der Zeit der Trübsal, wo verworfen werden alle Bösen und
Gottlosen. Henoch, ein gerechter Mann, welcher mit Gott war, redete und sprach,
als seine Augen geöffnet worden und er gesehen ein heiliges Gesicht in den
Himmeln: Dies zeigten mir die Engel.
2. Von ihnen hörte ich alle Dinge und verstand, was ich sah; das, was geschehen
wird nicht in diesem Geschlecht, sondern in einem Geschlecht, welches kommen
wird in ferner Zeit, um der Auserwählten willen.
3. Um ihretwillen sprach und redete ich mit ihm, der da hervorgehen wird aus
seiner Wohnung, dem Heiligen und Mächtigen, dem Gott der Welt,
4. welcher dann treten wird auf den Berg Sinai, erscheinen mit seinem Heer und
sich offenbaren mit der Stärke seiner Macht vom Himmel.
5. Alles wird erschrecken und die Wächter sind bestürzt.
6. Große Furcht und Zittern ergreift sie bis zu den Enden der Erde. Die
erhabenen Berge erbeben und die hohen Hügel werden erniedrigt und schmelzen wie
Honigseim in dem Feuer. Die Erde wird überflutet werden und alles, was auf
derselben ist, umkommen, wenn das Gericht kommt über alle, auch die Gerechten.
7. Aber ihnen wird er Friede geben; er wird erhalten die Auserwählten und gegen
sie gnädig sein.
8. So werden denn alle Gottes sein, glücklich und gesegnet und der Glanz Gottes
wird sie erleuchten.
Kap. 2
Siehe! er kommt mit Myriaden seiner Heiligen, Gericht über sie zu halten, zu
vertilgen die Bösen und zu strafen alles Fleisch über jegliches, was die Sünder
und Gottlosen getan und begangen haben gegen ihn.
Kap. 3
1. Alle, die im Himmel sind, wissen, was (dort) geschieht;
2. daß die himmlischen Lichter nicht ändern ihre Bahn, daß ein jedes aufgeht und
untergeht nach seiner Ordnung, ein jedes zu seiner Zeit ohne Übertretung der
Gebote. Sie sehen die Erde und vernehmen, was dort geschieht vom Anfang bis zu
ihrem Ende;
3. daß jedes Werk Gottes unveränderlich ist zur Zeit seiner Erscheinung. Sie
schauen Sommer und Winter, daß die ganze Erde voll Wasser ist und daß die
Wolken, der Tau und der Regen sie erfrischen.
Kap. 4
Sie betrachten und sehen jeden Baum, wie er verdorrt und jedes Blatt abfällt,
außer vierzehn Bäumen, welche ihr Laub nicht abwerfen, sondern warten von dem
alten bis zum neuen, zwei oder drei Winter lang.
Kap. 5
Wiederum bemerken sie in den Tagen des Sommers, daß die Sonne in dem- selben
gerade in ihrem Anfange ist, wenn ihr nach einem bedeckten und schattigen Baume
sucht wegen der brennenden Sonne, wenn die Erde von der heftigen Hitze versengt
wird und ihr nicht zu wandeln vermögt weder auf dem Erdboden noch auf den Felsen
in Folge dieser Hitze.
Kap. 6
1. Sie bemerken, wie die Bäume, wenn sie ihre grünen Blätter hervortreiben, sich
bedecken und Früchte tragen; sie vernehmen alles und wissen, daß er, der ewig
lebt, alles dieses für euch tut:
2. (daß) die Werke beim Beginn eines jeglichen Jahres, daß alle seine Werke ihm
dienen und unveränderlich sind; doch wenn Gott es beschlossen hat, so müssen
alle Dinge vergehen.
3. Sie sehen auch, wie die Meere und die Flüsse allzumal erfüllen ihre Arbeit:
4. (Aber) ihr harret nicht in Geduld, noch vollbringt ihr die Befehle des Herrn;
sondern ihr widerstrebt und verlästert (seine) Größe und übelwollend sind die
Worte in eurem befleckten Munde gegen seine Majestät.
5. Ihr Verdorrte am Herzen, kein Friede wird euch zu Teil werden!
6. Darum werdet ihr eure Tage verfluchen und die Jahre eures Lebens werden
vergehen; unaufhörliche Verwünschung wird sich aufhäufen und ihr werdet keine
Gnade erlangen.
7. In diesen Tagen werdet ihr euren Frieden vertauschen mit ewiger Verfluchung
von seiten aller Gerechten, und die Sünder werden euch unaufhörlich verwünschen,
8. euch mit den Gottlosen.
9. Die Auserwählten werden Licht, Freude und Friede besitzen und die Erde
ererben.
10. Aber ihr, ihr Unheiligen, werdet verdammt werden.
11. Dann wird Weisheit verliehen den Auserwählten; sie alle werden leben und
nicht wiederum aus Gottlosigkeit oder Hochmut Übertretung begehen, sondern sie
werden sich demütigen im Besitz von Klugheit und die Übertretung nicht
wiederholen.
12. Sie werden nicht verdammt werden während der ganzen Zeit ihres Lebens, noch
sterben in Qual und Zorn; sondern die Zahl ihrer Tage wird erfüllt und sie
werden alt in Frieden; und die Jahre ihrer Glückseligkeit werden gemehrt in
Freude und in Friede für immer, so lange sie nur leben.
Kap. 7
1. Es geschah, nachdem die Menschenkinder sich gemehrt hatten in diesen Tagen,
daß ihnen herrliche und schöne Töchter geboren wurden.
2. Und als die Engel, die Söhne des Himmels sie erblickten, erbrannten sie in
Liebe zu ihnen und sprachen zueinander: Kommt, laßt uns für uns Weiber auswählen
aus der Nachkommenschaft der Menschen und laßt uns Kinder zeu- gen.
3. dann sprach Samjaza, ihr Anführer, zu ihnen: ich fürchte, daß ihr vielleicht
der Ausführung dieses Unternehmens abgeneigt werdet,
4. und daß ich allein dulden müßte für ein schweres Verbrechen.
5. Aber sie antworteten ihm und sprachen: Wir schwören alle,
6. und verpflichten uns durch Verwünschungen gegenseitig, daß wir nicht ändern
unser Vorhaben, sondern ausführen unser beabsichtigtes Unternehmen.
7. Dann schworen sie alle einander und alle verpflichteten sich durch
gegenseitige Verwünschungen. Ihre Zahl betrug zwei Hundert, welche herabstiegen
auf Ardis, den Gipfel des Berges Armon.
8. Dieser Berg wurde deshalb Armon genannt, weil sie geschworen hatten auf ihm
und sich gebunden durch gegenseitige Verwünschungen.
9. Dies sind die Namen ihren Häupter: Samjaza, welcher ihr Führer war,
Urakabarameel, Akibeel, Tamiel, Ramuel, Danel, Azkeel, Sarakujal, Afael, Armers,
Batraal, Anane, Zavebe, Samsaveel, Ertael, Turel, Jomjael, Arazjal. Dies waren
die Vorsteher der zweihundert Engel und die Übrigen waren mit ihnen.
10. Dann nahmen sie Weiber, ein jeder wählte sich; ihnen begannen sie sich zu
nahen und ihnen wohnten sie bei, lehrten sie Zauberei, Beschwörungen und das
Teilen von Wurzeln und Bäumen.
11. Und die Weiber empfingen und gebaren Riesen,
12. deren Länge dreihundert Ellen betrug. Diese verschlangen allen Erwerb der
Menschen, bis es unmöglich wurde, sie zu ernähren.
13. Da wandten sie sich gegen Menschen, um sie zu essen,
14. und begannen zu verletzen Vögel, Tiere, Gewürm und Fische, ihr Fleisch zu
essen eins nach dem andern und zu trinken ihr Blut.
15. Dann tadelte die Erde die Ungerechten.
Kap. 8
1. Überdies lehrte Azaziel die Menschen Schwerter machen und Messer, Schilde,
Brustharnische, die Verfertigung von Spiegeln und die Bereitung von Armbändern
und Schmuck, den Gebrauch der Schminke, die Verschönerung der Augenbrauen, (den
Gebrauch der) Steine von jeglicher köstlichen und auserlesenen Gattung und von
allen Arten der Farbe, so daß die Welt verändert wurde.
2. Gottlosigkeit nahm zu, Hurerei mehrte sich und sie sündigten und verderbten
alle ihren Weg.
3. Amazarak lehrte alle die Zauberer und Wurzelteiler;
4. Armers die Lösung der Zauberei;
5. Barkajal die Beobachter der Sterne;
6. Akibeel die Zeichen,
7. Tamiel lehrte Astronomie,
8. und Asaradel lehrte die Bewegung des Mondes.
9. Aber die Menschen, da sie untergingen, klagten und ihre Stimme gelangte bis
zum Himmel.
Kap. 9
1. Dann blickten Michael und Gabriel, Raphael, Surjal und Uriel vom Him- mel
herab und sahen die Menge Blutes, welche auf Erden vergossen war und alle die
Ungerechtigkeit, welche auf derselben geschehen war und sagten zueinander:
(hört) die Stimme ihre Geschreis!
2. Die (ihrer Kinder) beraubte Erde schreit bis zum Tore des Himmels,
3. und jetzt klagen zu euch, o ihr Heiligen des Himmels, die Seelen der Menschen
und sprechen: Schafft uns Gerechtigkeit bei dem Höchsten. Dann sagten sie zu
ihrem Herrn, dem Könige: Herr der Herren, Gott der Götter, König der Könige! Der
Thron deines Ruhmes ist immer und ewig, und immer und ewig wird dein Name
geheiligt und verherrlicht. Du wirst gepriesen und verherrlicht.
4. Du hast alle Dinge geschaffen; du hast Macht über alle Dinge und alle Dinge
liegen offen und klar vor dir. Du siehst alle Dinge und nichts kann dir verhehlt
werden.
5. Du hast gesehen, was Azazjel getan hat, wie er jede Art von Bosheit auf der
Erde gelehrt und der Welt alle verborgenen Dinge enthüllt hat, welche im Himmel
geschehen.
6. Auch hat Zauberei gelehrt Samjaza, dem du Gewalt verliehen hast über die,
welche ihm zugesellt sind. Sie sind miteinander zu den Töchtern der Menschen
gegangen, haben gelegen bei ihnen, sind befleckt worden
7. und haben ihnen Verbrechen offenbart.
8. Die Weiber ingleichen haben Riesen geboren.
9. So ist die ganze Erde mit Blut und mit Bosheit erfüllt worden.
10. Und nun siehe, die Seelen derer, welche getötet worden, schreien,
11. und klagen selbst bis zum Tore des Himmels.
12. Ihr Seufzen steigt auf; auch können sie der Ungerechtigkeit nicht entrinnen,
welche auf Erden begangen wird. Du weißt alle Dinge ehe sie sind.
13. Du weißt dieses und was von ihnen getan ist; doch du sprichst nicht zu uns.
14. Was haben wir ihnen in Rücksicht dieser Dinge zu tun?
Kap. 10
1. Da sprach der Höchste, der Große und Heilige,
2. und sendete Arsajalaljur zum Sohne Lamechs,
3. und sprach: Sage zu ihm in meinem Namen: Verbirg dich.
4. Dann verkünde ihm das Ende, welches im Begriff ist, hereinzubrechen; denn die
ganze Erde wird verderben; das Wasser der Flut wird kommen über die ganze Erde,
und alles, was auf derselben ist, wird zerstört werden.
5. Und nun belehre ihn, wie er entrinnen möge und wie sein Same übrigbleiben
wird auf der ganzen Erde.
6. Wiederum sprach der Herr zu Raphael: Binde den Azazjel an Händen und Füßen,
wirf ihn in Finsternis, öffne die Wüste, welche in Dudael ist und stoß ihn in
dieselbe.
7. Wirf auf ihn scharfe und spitze Steine und decke ihn mit Finsternis.
8. Dort wird er bleiben immerdar; bedecke sein Antlitz, daß er das Licht nicht
sehen kann,
9. und am großen Tage des Gerichts laß ihn ins Feuer werfen.
10. Belebe die Erde, welche die Engel verderbten, und verkünde ihr Leben, daß
ich sie wieder beleben werde.
11. Nicht alle Menschen sollen umkommen infolge jeglichen Geheimnisses, wodurch
die Wächter Zerstörung angerichtet und welches sie ihre Nachkommenschaft gelehrt
haben.
12. Die ganze Erde ist verdorben durch die Wirkungen Azazjel’s Lehre. Ihm also
schreibe das ganze Verbrechen zu.
13. Zu Gabriel aber sagte der Herr: Gehe zu den Beißern, den Verworfenen, zu den
Kindern der Hurerei und vertilge die Kinder der Hurerei, die Nachkommenschaft
der Wächter, aus der Menschen Mitte; führe sie heraus und errege sie einen gegen
den andern. Laß sie umkommen durch Mord; denn Länge der Tage wird ihnen nicht zu
Teil.
14. Sie alle werden dich bitten, aber ihre Väter erlangen nichts in Rücksicht
auf sie; denn sie werden auf ein ewiges Leben hoffen, und daß sie leben mögen,
ein jeder von ihnen fünfhundert Jahr.
15. Ingleichen sprach der Herr zu Michael: Gehe und verkünde dem Samjaza und den
andern, welche bei ihm sind, welche sich mit Weibern vereinigten, um sich zu
beflecken mit aller ihrer Unreinheit; und wenn alle ihre Söhne erschlagen sind,
wenn sie sehen den Untergang ihrer Geliebten, so binde sie für siebzig
Geschlechter unter die Erde, bis auf den Tag der Gerichts und der Vollendung,
bis das Gericht, welches für ewig gilt, vollbracht ist.
16. Dann sollen sie hinweggeschafft werden in die untersten Tiefen des Feuers,
in die Qualen und in den Kerkern eingeschlossen werden ewiglich.
17. Sogleich nach diesen soll er mit ihnen zugleich verbrannt werden und
umkommen; gebunden sollen sie sein, bis da erfüllt sind viele Geschlechter.
18. Vertilge alle Seelen, welche der Torheit ergeben sind, und die Nachkommen
der Wächter; denn sie haben die Kinder der Menschen unterdrückt.
19. Laß jeden Gewalttätigen umkommen von der Oberfläche der Erde;
20. vertilge jedes böse Werk;
21. die Pflanze der Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit erscheine und ihr
Hervorbringen werde zum Segen.
22. Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit wird für ewige Zeiten gepflanzt mit
Freuden.
23. Und dann werden alle Heiligen danken und leben, bis sie Tausend erzeugt
haben, während die ganze Zeit ihrer Jugend und ihre Sabbate in Frieden vollendet
werden. In diesen Tagen wird die ganze Erde in Gerechtigkeit bebaut; sie wird
ganz mit Bäumen bepflanzt und mit Segen erfüllt, jeder Baum der Freude wird auf
derselben gepflanzt werden.
24. Auf derselben werden Weinberge gepflanzt werden und der Wein, welcher darauf
gepflanzt werden wird, wird Früchte tragen in Fülle; jeglicher Same, welchen man
darauf sät, soll tausend Maß hervorbringen und ein Maß Oliven wird zehn Pressen
Öl geben.
26. Dann werden alle Menschenkinder gerecht sein, und alle Völker mir göttliche
Verehrung erweisen und mich segnen; alles wird mich anbeten.
27. Die Erde wird gereinigt von aller Verdorbenheit, von jedem Verbrechen, von
aller Strafe und von allem Leiden; auch werde ich nicht wieder eine Flut auf sie
kommen lassen von Geschlecht auf Geschlecht ewiglich.
28. In diesen Tagen werde ich auftun die Schätze des Segen, welche im Himmel
sind, daß ich sie herabkommen lasse auf die Erde und alle Werke und Arbeit der
Menschen.
29. Friede und Billigkeit sollen Genossen sein der Menschenkinder alle Tage der
Welt und in jedem Geschlecht derselben.
Kap. 11
1. Vor allen diesen Dingen war Henoch verborgen, auch wußte niemand von den
Menschenkindern, wo er verborgen war, wo er gewesen und was geschehen war.
2. Er war ganz beschäftigt mit den Heiligen und mit den Wächtern in seinen
Tagen.
3. Ich, Henoch; lobte den großen Herrn und König des Friedens.
4. Und siehe! die Wächter nannten mich Henoch, den Schreiber.
5. Dann sagte er zu mir: Henoch, Schreiber der Gerechtigkeit, gehe und verkünde
den Wächtern des Himmels, welche den hohen Himmel verließen und ihre ewige
Wohnung, sich mit den Weibern befleckten
6. und taten, wie die Söhne der Menschen tun, indem sie sich Weiber nahmen und
sich sehr befleckten auf der Erde:
7. daß sie auf der Erde nimmer Friede und Vergebung der Sünde erlangen werden.
Denn sie werden sich ihrer Nachkommenschaft nicht freuen, sondern die Ermordung
ihrer Geliebten schauen; sie werden klagen über den Untergang ihrer Söhne und
bitten immerdar, aber sie werden keine Gnade noch Frieden erlangen.
Kap. 13
1. Darauf ging ich, Henoch, weiter und sprach zu Azazjel: du wirst keinen
Frieden erhalten; ein großes Urteil ist gegen dich ergangen. Er wird dich
binden;
2. nimmer wird Erleichterung, Gnade und Fürbitte dir werden um der Unterdrückung
willen, welche du gelehrt hast,
3. und wegen jeder Tat der Gotteslästerung, Tyrannei und Sünde, welche du den
Menschenkindern gezeigt hast.
4. Dann ging ich hinweg und sprach zu ihnen allen insgesamt;
5. und sie alle erschraken und zitterten.
6. Sie ersuchten mich, für sie eine Bittschrift aufzusetzen, damit sie Vergebung
erhielten, und die Schrift ihres Gebets hinauf zu bringen vor den Gott des
Himmels; denn sie konnten sich von der Zeit an nicht mehr selber an ihn wenden,
noch erheben ihre Augen zum Himmel wegen der schmählichen Missetat, um
derentwillen sie gerichtet sind.
7. Dann schrieb ich eine Schrift ihres Betens und Flehens für ihre Seelen, über
alles, was sie getan hatten, und über den Gegenstand ihres Gesuchs, daß sie
erhalten möchten Vergebung und Ruhe.
8. Weitergehend schritt ich über die Wasser des Dan in Dan, welcher an der
rechten Seite gegen Westen des Armon ist, und las die Urkunde ihrer Bitte, bis
ich in Schlaf fiel.
9. Und siehe! ein Traum kam zu mir, und Gesichte erschienen über mir. Ich fiel
nieder und sah ein Gesicht der Strafe, damit ich es schilderte den Söhnen des
Himmels und sie zurechtwiese. Als ich erwachte, ging ich zu ihnen. Alle standen
weinend beisammen in Ubelfejael, welches liegt zwischen Libanos und Senefer, mit
verhülltem Antlitz.
10. Ich erzählte in ihrer Gegenwart alle Gesichte, welche ich gesehen hatte, und
meinen Traum.
11. Und ich fing an diese Worte der Gerechtigkeit auszusprechen und
zurechtzuweisen die Wächter des Himmels.
Kap. 14
1. Dies ist das Buch der Worte der Gerechtigkeit und der Zurechtweisung der
Wächter, welche der Welt angehören, zufolge dem, was er, welcher heilig und groß
ist, befahl in dem Gesichte. Ich nahm in meinem Traum wahr, daß ich jetzt sprach
mit einer Zunge von Fleisch, und mit meinem Atem, welchen der Allmächtige
gesetzt hat in den Mund der Menschen, daß sie damit reden möchten;
2. und vernahm mit dem Herzen. So wie er geschaffen und gegeben hat den Menschen
(die Kraft), zu verstehen das Wort des Verstandes, so hat er geschaffen und mir
gegeben (die Kraft), zurechtzuweisen die Wächter, die Sprößlinge des Himmels.
Ich habe geschrieben euer Gesuch, und in meinem Gesicht ist mir gezeigt worden,
daß das, um was ihr bittet, euch nicht gewährt werden wird, so lange als die
Welt dauert.
3. Gericht ist ergangen über euch; gewährt wird euch nichts.
4. Von dieser Zeit an werdet ihr niemals hinaufsteigen in den Himmel; er hat
gesagt, daß er auf der Erde euch binden will, so lange als die Welt dauert.
5. Doch vor diesen Dingen sollt ihr schauen die Vernichtung eurer geliebten
Söhne; ihr werdet sie nicht mehr besitzen, sondern sie sollen fallen vor euch
durch das Schwert.
6. Und nicht sollt ihr bitten für sie und nicht für euch selbst.
7. Aber ihr werdet weinen und flehen in Schweigen. Dies die Worte des Buchs,
welches ich schrieb.
8. Ein Gesicht erschien mir also:
9. Siehe! in (diesem) Gesicht luden Wolken und ein Nebel mich ein, sich
bewegende Sterne und Strahlen von Licht trieben und schoben mich fort, während
Winde in dem Gesicht meinen Flug begünstigten und mein Weiterge- hen
beschleunigten.
10. Sie hoben mich zum Himmel in die Höhe. Ich schritt vorwärts, bis ich an eine
Mauer kam, gebaut aus Steinen von Kristall. Eine zitternde Flamme um- gab sie,
welche mich in Schrecken zu setzen begann.
11. In diese zitternde Flamme trat ich ein.
12. Und ich näherte mich einer geräumigen Wohnung, welche auch gebaut war mit
Steinen von Kristall. Sowohl ihre Wände, als ihr Fußboden waren mit Steinen von
Kristall, und von Kristall war auch der Grund. Ihr Dach hatte das Ansehen von
Sternen, die sich heftig bewegen, und von leuchtenden Blitzen, und unter ihnen
waren Cherubs von Feuer und ihr Himmel war Wasser. Eine Flamme brannte rings um
ihre Mauern, und ihr Portal loderte von Feuer. Als ich in diese Wohnung trat,
war sie heiß wie Feuer und kalt wie Eis. Keine Luft oder Leben war dort.
Schrecken überwältigte mich und ein furchtbares Zittern ergriff mich.
13. Heftig bewegt und zitternd fiel ich auf mein Antlitz. In dem Gesicht sah
ich,
14. und siehe! da war eine andere geräumigere Wohnung, zu welcher jeder Eingang
vor mir offen war, errichtet in einer zitternden Flamme.
15. So sehr zeichnete sie sich in aller Hinsicht aus, an Glanz, an Pracht und an
Größe, daß es unmöglich ist, euch ihre Pracht oder ihre Ausdehnung zu
beschreiben.
16. Ihr Fußboden war aus Feuer, oben waren Blitze und sich bewegende Sterne,
während ihr Dach ein loderndes Feuer zeigte.
17. Aufmerksam betrachtete ich sie und sah, daß sie einen erhabenen Thron
enthielt,
18. der von Ansehen dem Reife ähnlich war, während sein Umfang dem Kreise der
glänzenden Sonne glich; und (da war) die Stimme der Cherubs.
19. Unten von diesem mächtigen Throne her strömten Bäche lodernden Feuers.
20. Auf ihn zu sehen war unmöglich.
21. Ein Großer in Herrlichkeit saß darauf,
22. dessen Kleid glänzender als die Sonne, und weißer als Schnee.
23. Kein Engel vermochte hindurchzudringen, zu schauen das Antlitz desselben,
des Herrlichen und Strahlenden; auch konnte kein Sterblicher ihn ansehen. Ein
Feuer loderte rings um ihn.
24. Ein Feuer auch von großem Umfange stieg immerwährend vor ihm auf, so daß
keiner von denjenigen, welche ihn umgaben, im imstande war, sich ihm zu nähern,
unter den Myriaden, welche vor ihm waren. Für ihn war heilige Beratschlagung
unnötig. Gleichwohl gingen die Geheiligten, welche in seiner Nähe waren, nicht
von ihm hinweg, weder bei Nacht noch bei Tage, noch wur- den sie entfernt von
ihm. Ich war auch so weit vorgegangen mit einem Schleier vor meinem Gesicht und
zitternd. Da rief mich der Herr mit seinem Munde und sagte: Nahe dich hierher,
Henoch, zu meinem heiligen Worte.
25. Und er hob mich auf und brachte mich bis gerade an den Eingang. Mein Auge
war gerichtet auf den Boden.
Kap. 15
1. Alsdann sich wendend zu mir, sprach er und sagte: Höre und fürchte nichts, o
gerechter Henoch, du Schreiber der Gerechtigkeit! Nahe dich hierher und höre
meine Stimme. Gehe, sage den Wächtern des Himmels, welche dich gesendet haben,
für sie zu bitten: Ihr sollet bitten für Menschen und nicht Menschen für euch.
2. Warum habt ihr verlassen den hohen und heiligen Himmel, welcher ewiglich
dauert, und habt gelegen bei Weibern, euch befleckt mit den Töchtern der
Menschen, euch Weiber genommen, gehandelt wie die Söhne der Erde, und gezeugt
eine gottlose Nachkommenschaft?
3. Ihr, die ihr geistig, heilig seid und ein Leben lebt, welches ewig ist, habt
euch befleckt mit Weibern, habt gezeugt in fleischlichem Blute, habt begehrt des
Blutes der Menschen, und habt getan, wie diejenigen tun, (welche) Fleisch und
Blut (sind).
4. Diese jedoch sterben und kommen um.
5. Darum habe ich ihnen gegeben Weiber, auf daß sie ihnen beiwohnten, damit
Söhne möchten geboren werden von ihnen, und daß dies möge geschehen auf Erden.
6. Aber ihr wurdet von Anfang an als Geister geschaffen und besitzt ein Leben,
welches ewig ist und seid nicht unterworfen dem Tode bis in Ewigkeit.
7. Daher machte ich nicht Weiber für euch, dieweil ihr seid geistig und eure
Wohnung ist im Himmel.
8. Nun aber die Riesen, welche geboren sind von Geist und von Fleisch, werden
auf Erden böse Geister genannt werden, und auf Erden wird ihre Wohnung sein.
Böse Geister werden hervorgehen aus ihrem Fleisch, weil sie geschaffen wurden
von oben; von den heiligen Wächtern war ihr Anfang und ursprüngliche Gründung.
Böse Geister werden sie sein auf Erden, und Geister der Gottlosen werden sie
genannt werden. Die Wohnung der Geister des Him- mels soll sein im Himmel, aber
auf Erden wird sein die Wohnung der irdischen Geister, welche geboren werden auf
Erden.
9. Die Geister der Riesen (werden sein wie) Wolken, welche bedrücken, verderben,
fallen, streiten und verletzen werden auf Erden.
10. Sie werden veranlassen Wehklage. Keine Speise werden sie essen, und sie
werden dürsten; sie werden verborgen sein und nicht immer sollen sich erheben
die Geister gegen die Söhne der Menschen und gegen die Weiber; denn sie kamen
hervor während der Tage des Blutvergießens und der Vernichtung.
Kap. 16
1. Bei dem Tode der Riesen, wohin auch ihre Geister gewandert sein mögen aus
ihren Körpern, laß das, was fleischlich in ihnen ist, untergehen vor dem
Gericht. So werden sie untergehen bis zum Tage der großen Vollendung der großen
Welt. Statt finden wird eine Vollendung der Wächter und der Gottlosen.
2. Und nun zu den Wächtern, welche dich gesendet haben, für sie zu bitten,
welche im Anfange im Himmel waren,
3. (sprich): Im Himmel seid ihr gewesen; geheime Dinge zwar sind euch nicht
offenbart worden, doch habt ihr gewußt ein ruchloses Geheimnis.
4. Und dies habt ihr erzählt Weibern in der Härtigkeit eueres Herzens, und durch
dieses Geheimnis haben Weiber und Menschen vervielfacht Übel auf Erden.
5. Sage zu ihnen: Niemals also werdet ihr Frieden erhalten.
Kap. 20
1. Folgendes sind die Namen der Engel, welche wachen:
2. Uriel, einer von den heiligen Engeln, welcher (gesetzt ist) über Lärmen und
Schrecken.
3. Raphael, einer von den heiligen Engeln, welcher (gesetzt über) die Seelen der
Menschen.
4. Raguel, einer von den heiligen Engeln, welcher verhängt Strafe über die Welt
und die Lichter.
5. Michael, einer von den heiligen Engeln, welcher, (gesetzt) über menschliche
Tugend, die Völker beherrscht.
6. Sarakiel, einer von den heiligen Engeln, welcher (gesetzt) über die Seelen
der Kinder der Menschen, welche sündigen.
7. Gabriel, einer von den heiligen Engeln, welcher (gesetzt ist) über Ikisat,
über das Paradies und über die Cherubs.
Kap. 17, Sect. IV
1. Sie hoben mich in die Höhe an einen Platz, wo da war die Erscheinung eines
brennenden Feuers; und wenn es ihnen gefiel, so nahmen sie die Gestalt von
Menschen an.
2. Sie führten mich auf einen hohen Ort, auf einen Berg, dessen Spitze bis zum
Himmel reichte.
3. Und ich sah die Behältnisse des Lichtes und des Donners an den Enden des
Platzes, wo er am tiefsten war. Da war ein Bogen von Feuer, und Pfeile in ihrem
Köcher, ein Schwert von Feuer und jede Art von Blitz.
4. Alsdann hoben sie mich in die Höhe zu einem plätschernden Strome und zu einem
Feuer im Westen, welches aufnahm jeden Untergang der Sonne. Ich kam zu einem
Fluß von Feuer, welcher floß wie Wasser, und sich ausleerte in den großen See
gegen Westen.
5. Ich sah alle breiten Flüsse, bis ich zu der großen Finsternis kam. Ich ging
dahin, wohin alles Fleisch wandert, und ich schaute die Berge der Dunkelheit,
welche Winter macht, und die Stelle, von wo das Wasser ausströmt in jeden
Abgrund.
6. Ich sah auch die Mündungen aller Flüsse in der Welt und die Mündungen in der
Tiefe.
Kap. 18
1. Ich überblickte dann die Behältnisse aller Winde, und nahm wahr, daß sie
beitrugen zur Zierde der ganzen Schöpfung, und (zur Erhaltung) der Grundlage der
Erde.
2. Ich betrachtete den Stein, (welcher) die Winkel der Erde (trägt).
3. Ich sah auch die vier Winde, welche die Erde und das Firmament des Himmels
stützen.
4. Und ich sah die Winde wirksam an der Höhe des Himmels, welche
5. in der Mitte des Himmels und der Erde entstehen und die Pfeiler des Himmels
bilden.
6. Ich sah die Winde, welche den Himmel drehen, welche den Kreis der Sonne und
aller Sterne untergehen lassen, und über der Erde sah ich die Winde, welche die
Wolken tragen.
7. Ich sah den Pfad der Engel.
8. Ich nahm wahr an dem Ende der Erde das Firmament des Himmels über ihr.
Alsdann ging ich gegen Süden zu,
9. wo sowohl bei Tage als bei Nacht sechs Berge brannten, gebildet von
herrlichen Steinen, drei gegen Osten und drei gegen Süden.
10. Diejenigen, welche gegen Osten waren, waren von einem bunten Stein; einer
davon war von Perle und ein anderer von Spiesglas. Die gegen Süden waren von
einem roten Stein. Der mittlere reichte bis zum Himmel, gleich dem Throne Gottes
von Alabaster, dessen Spitze war von Saphir. Ich sah auch ein glänzendes Feuer,
welches war über allen den Bergen.
11. Und da sah ich einen Platz auf der anderen Seite eines ausgedehnten Landes,
wo Wasser angesammelt war.
12. Ich sah auch irdische Quellen tief in den feurigen Säulen des Himmels.
13. Und in den Säulen des Himmels sah ich Feuer, welche herabstiegen ohne Zahl,
doch weder in die Höhe noch in die Tiefe. Über diesen Quellen nahm ich auch
einen Platz wahr, welcher weder das Firmament des Himmels über sich hatte, noch
den festen Grund unter sich; weder war Wasser über ihm, noch irgend etwas zur
Seite, sondern der Platz war öde.
14. Und da sah ich sieben Sterne, gleich großen glänzenden Bergen und gleich
Geistern mich bittend.
15. Alsdann sagte der Engel: Dieser Platz wird bis zur Vollendung von Himmel und
Erde das Gefängnis der Sterne und der Heerscharen des Himmels sein.
16. Die Sterne, welche über Feuer sich bewegen, sind diejenigen, welche
überschritten den Befehl Gottes, bevor ihre Zeit gekommen; denn sie kamen nicht
in ihrer rechten Zeit. Darum wurde er erzürnt gegen sie und band sie, bis zur
Periode der Vollendung ihrer Strafe in dem verborgenen Jahre.
Kap. 19
1. Alsdann fragte Uriel: Hier die Engel, welche Weibern beiwohnten, sich ihre
Anführer bestimmend,
2. und zahlreich in ihrer Erscheinung, Menschen ruchlos machten und sie zu
Irrtümern verleiteten, so daß sie Teufeln wie Göttern opferten. Denn an dem
großen Tage (wird) ein Gericht (sein), in welchem sie sollen gerichtet werden,
bis sie vernichtet sind, und auch ihre Weiber sollen (gerichtet) werden, welche
die Engel des Himmels verführten ohne Widerstand.
3. Und ich, Henoch, ich allein sah das Gleichnis des Endes aller Dinge, und kein
menschliches Wesen sah es, so wie ich es sah.
Kap . 21
1. Alsdann machte ich einen Kreislauf zu einem Platze, auf welchem nichts
vollendet war.
2. Und da sah ich weder das ehrfurchtgebietende Werk eines erhabenen Himmels,
noch einer festgestellten Erde, sondern einen öden Raum, bereit gehalten und
furchtbar.
3. Da auch sah ich sieben Sterne des Himmels darin zusammengebunden, gleich
großen Bergen und gleich einem glänzenden Feuer. Ich rief aus: Wegen welcher Art
von Verbrechen sind sie gebunden und warum sind sie entfernt worden an diesen
Platz? Darauf antwortete Uriel, einer von den heiligen Engeln, welcher bei mir
war, und welcher mich führte: Henoch, warum fragst du, warum forschest du bei
dir und suchst ängstlich? Dies sind die von den Sternen, welche den Befehl des
höchsten Gottes übertreten haben und hier gebunden sind, bis die unendliche
Anzahl der Tage ihrer Strafe vollendet ist.
4. Von da ging ich nachher weiter zu einem anderen furchtbaren Platze,
5. wo ich sah die Tätigkeit eines großen lodernden und glänzenden Feuers, in
dessen Mitte eine Trennung stattfand. Feuersäulen bekämpften einander bis zu dem
Ende des Abgrundes; und tief war der Abhang. Doch weder sein Maß noch seine
Größe war ich im Imstande zu entdecken; auch konnte ich seinen Ursprung nicht
wahrnehmen. Da rief ich aus: Wie furchtbar ist dieser Platz und wie schwer zu
erforschen!
6. Uriel, einer von den heiligen Engeln, welcher bei mir war, antwortete und
fragte: Henoch, warum bist du erschrocken und erstaunt über diesen schrecklichen
Platz, bei dem Anblick dieses (Platzes des) Leidens? Dies, sagte er, ist das
Gefängnis der Engel und hier werden sie gehalten für immer.
Kap. 22, Sect. V
1. Von da ging ich weiter zu einem anderen Raume, wo ich sah im Westen einen
großen und hohen Berg, einen starken Felsen und vier liebliche Plätze.
2. Innerlich war er tief, geräumig und sehr glatt, so glatt, als wenn er wäre
überwalzt worden; er war sowohl tief als finster anzusehen.
3. Alsdann antwortete Raphael, einer von den heiligen Engeln, welche bei mir
waren, und sagte: Dies sind die lieblichen Plätze, wo die Geister, die Seelen
der Toten werden versammelt werden; für sie wurden sie eingerichtet, und hier
werden versammelt werden alle Seelen der Menschensöhne.
4. Diese Plätze, in welchen sie wohnen, sollen sie einnehmen bis zum Tage des
Gerichts und bis zu ihrer bestimmten Zeit.
5. Ihre bestimmte Zeit wird lang sein, gerade bis zum großen Gericht. Und ich
sah die Geister der Menschensöhne, welche gestorben waren, und ihre Stimmen
reichten zum Himmel, indem sie anklagten.
6. Alsdann fragte ich Raphael, einen Engel, welcher bei mir war, und sagte:
Wessen Geist ist der, dessen Stimme (zum Himmel) reicht und anklagt?
7. Er antwortete und sagte: Dies ist der Geist Abels, welcher erschlagen wurde
von Kain, seinem Bruder, und er wird ihn anklagen, bis sein Same vernichtet ist
von der Oberfläche der Erde,
8. bis sein Same verschwindet aus den Samen des menschlichen Geschlechts.
9. Zu dieser Zeit also erkundigte ich mich über ihn und über das allgemeine
Gericht und sagte: Warum ist einer von dem anderen getrennt? Er antwortete:
dreies ist gemacht worden zwischen die Geister der Toten, und so sind die
Geister der Gerechten getrennt worden,
10. nämlich eine Kluft, Wasser und Licht darüber.
11. Und auf dieselbe Weise werden auch Sünder getrennt, wenn sie sterben und in
der Erde begraben werden, hat sie das Gericht nicht ereilt bei ihren Lebzeiten.
12. Hier werden ihre Seelen getrennt. Überdies ist ihr Leiden groß bis zur Zeit
des großen Gerichts, der Züchtigung und der Qual derjenigen, welche ewig
verfluchen, deren Seelen gestraft und gebunden werden bis in Ewigkeit.
13. Und so ist es gewesen vom Anfange der Welt an. So war dort vorhanden eine
Trennung zwischen den Seelen derjenigen, welche Klagen vorbringen, und
derjenigen, welche lauern auf ihre Vernichtung, sie zu morden an dem Tage der
Sünder.
14. Ein Behältnis dieser Art ist gemacht worden für die Seelen der ungerechten
Menschen und der Sünder, derjenigen, welche Verbrechen vollbracht und sich zu
den Gottlosen gesellt haben, denen sie gleichen. Ihre Seelen sollen nicht
vernichtet werden am Tage des Gerichts, noch sollen sie auferstehen von diesem
Platze. Alsdann pries ich Gott,
15. und sagte: Gepriesen sei mein Herr, der Herr der Herrlichkeit und der
Gerechtigkeit, welcher regiert über alles von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Kap. 23
1. Von da ging ich zu einem anderen Platze, gegen Westen, bis an die Enden der
Erde,
2. wo ich ein Feuer lodern und ohne Aufhören fortlaufen sah, welches seinen Lauf
weder bei Tage noch bei Nacht unterbrach, sondern immer denselben fortsetzte.
3. Ich erkundigte mich und sagte: Was ist dies, welches niemals aufhört?
4. Darauf antwortete Raguel, einer von den heiligen Engeln, welche bei mir
waren,
5. und sagte: Dieses lodernde Feuer, welches du gegen Westen laufen siehst, ist
(das) aller Lichter des Himmels.
Kap. 24
1. Ich ging von da zu einem anderen Platze und sah einen Berg von Feuer, welches
aufloderte sowohl bei Tage als bei Nacht. Ich ging nach ihm zu, und nahm sieben
glänzende Berge wahr, welche alle voneinander verschieden waren.
2. Ihre Steine waren glänzend und schön; alle waren glänzend und prächtig
anzusehen, und schön war ihre Oberfläche. Drei waren gegen Osten und dadurch
verstärkt, daß einer auf den andern gestellt war, und drei waren gegen Süden,
verstärkt in einer ähnlichen Weise. Da waren auch tiefe Täler, welche einander
nicht nahe kamen. Und der siebente Berg war in der Mitte derselben. In der Lage
glichen sie alle dem Sitze eines Thrones, und wohlriechende Bäume umgaben sie.
3. Unter diesen war ein Baum von einem unablässigen Geruch; auch von denen,
welche in Eden waren von allen den riechenden Bäumen, war keiner von Geruch wie
dieser. Sein Laub, seine Blüte und seine Rinde wurden niemals welk, und seine
Frucht war schön.
4. Seine Frucht glich der Traube der Palme. Ich rief aus: Siehe! dieser Baum ist
trefflich zum Ansehen, angenehm in seinem Laube, und der Anblick seiner Frucht
ist ergötzlich für das Auge. Darauf antwortete Michael, einer von den heiligen
und herrlichen Engeln, welche bei mir waren, und (einer,) welcher ihnen
vorstand,
5. und sagte: Henoch, warum erkundigst du dich über den Geruch dieses Baumes,
6. bist begierig dies zu wissen?
7. Alsdann versetzte ich, Henoch, ihm und sagte: In Betreff jedes Dinges bin ich
begierig nach Belehrung, doch vorzüglich in Betreff dieses Baumes.
8. Er antwortete mir und sagte: Dieser Berg, welchen du siehst, und dessen Haupt
in seiner Ausdehnung dem Sitze des Herrn gleicht, wird der Sitz sein, auf
welchem sitzen wird der heilige und große Herr der Herrlichkeit, der ewige
König, wenn er kommen und herabsteigen wird, um die Erde mit Güte heimzusuchen.
9. Und diesen Baum von einem angenehmen Geruch, nicht von einem fleischlichen,
wird man nicht anrühren können bis zur Zeit des großen Gerichts. Wenn alle
bestraft und für immer vernichtet sein werden, soll dieser für die Gerechten und
Demütigen bestimmt sein. Die Frucht von diesem soll den Auserwählten gegeben
werden. Denn gegen Norden soll Leben gepflanzt werden an der heiligen Stelle,
gegen die Wohnung des ewigen Königs.
10. Alsdann werden sie sich sehr freuen und frohlocken in dem Heiligen. Der
angenehme Geruch wird in ihr Gebein dringen, und sie werden leben ein langes
Leben auf der Erde, wie deine Vorfahren gelebt haben, und nicht wird in ihren
Tagen Kummer, Elend, Unruhe und Strafe sie quälen.
11. Und ich pries den Herrn der Herrlichkeit, den ewigen König, weil er bereitet
hat für die Heiligen, ihn gemacht und verkündigt, daß er ihn ihnen geben werde.
Kap. 25
1. Von da ging ich zu der Mitte der Erde und sah ein glückliches und fruchtbares
Land, welches Zweige enthielt, immerwährend sprossend aus den Bäumen, welche
darauf gepflanzt waren. Da sah ich einen heiligen Berg und unter ihm Wasser auf
der östlichen Seite, welches gegen Süden floß. Ich sah auch auf der Ostseite
einen anderen Berg, eben so hoch wie diesen, und zwischen ihnen waren tiefe,
aber nicht weite, Täler.
2. Wasser floß gegen den Berg westlich von diesem, und unten da war wieder ein
anderer Berg.
3. Da war ein Tal, doch kein weites, unter ihm, und in der Mitte von ihnen waren
andere tiefe und trockene Täler gegen das Ende der drei. Alle diese Täler,
welche tief, aber nicht weit waren, bestanden aus einem festen Felsen mit einem
Baume, welcher in sie gepflanzt war. Und ich wunderte mich über den Felsen und
über die Täler und war äußerst erstaunt.
Kap. 26
1. Alsdann sagte ich: Was deuten an dieses gesegnete Land, alle diese hohen
Bäume und das verwünschte Land zwischen ihnen?
2. Darauf versetzte Uriel, einer von den heiligen Engeln, welche bei mir waren:
Dieses ist das verwünschte Tal der Verwünschten bis in Ewigkeit. Hier sollen
versammelt werden alle, welche ausstoßen mit ihrem Munde ungeziemende Reden
gegen Gott, und widrige Dinge sprechen von seiner Herrlichkeit. Hier werden sie
versammelt werden. Hier wird ihr Land sein.
3. In den letzten Tagen soll ein Beispiel von Gericht gehalten werden über sie
in Gerechtigkeit vor den Heiligen, wo diejenigen, welche Gnade erhalten haben,
bis in Ewigkeit, alle ihre Tage, preisen werden Gott, den ewigen König.
4. Und zu dieser Zeit des Gerichts sollen sie ihn preisen für seine Gnade, weil
er sie ihnen erteilt hat. Alsdann pries ich Gott, wendete mich zu ihm und
gedachte, wie es sich geziemte, seiner Größe.
Kap. 27
1. Von da ging ich gegen Osten zu der Mitte des Berges in der Wüste, wovon ich
nur die ebene Oberfläche wahrnahm.
2. Sie war voll von Bäumen des erwähnten Samens, und Wasser lief daran herab.
3. Da zeigte sich ein Wasserfall, wie zusammengesetzt aus mehreren Wasserfällen,
sowohl gegen Westen als gegen Osten. Auf einer Seite waren Bäume, auf der andern
Wasser und Tau.
Kap. 28
1. Alsdann ging ich zu einem anderen Platze aus der Wüste, gegen Osten des
Berges, (welchem) ich mich genaht hatte.
2. Da sah ich Bäume des Gerichts, besonders die Träufler des angenehmen Geruchs
von Weihrauch und Myrrhe.
3. Und darüber, höher als sie, war die Erhöhung des östlichen Berges in nicht
großer Entfernung.
Kap. 29
1. Ich sah auch einen anderen Platz mit Tälern von Wasser, welches niemals
abnahm.
2. Ich nahm einen schönen Baum wahr, welcher im Geruch ähnlich war dem Mastix.
3. Und zu den Seiten dieser Täler nahm ich Zimt von einem angenehmen Geruch
wahr. Über sie ging ich weiter gegen Osten.
Kap. 30
1. Alsdann sah ich einen anderen Berg, Bäume enthaltend, woraus Wasser floß
gleich Nektar. Sein Name war Sarira und Kalboneba. Und auf diesem Berge sah ich
einen anderen Berg, auf welchem Alo¨e-Bäume waren.
2. Diese Bäume waren voll, gleich Mandelbäumen und stark, und wenn sie Frucht
hervorbrachten, so übertraf sie allen Wohlgeruch.
Kap. 31
1. Nach diesen Dingen betrachtete ich die Eingänge des Nordens über den Bergen,
und nahm sieben Berge wahr, angefüllt mit reiner Spieke, wohlriechenden Bäumen,
Zimt und Papyrus.
2. Von da ging ich weiter über die Spitzen dieser Berge, eine Strecke östlich,
und ging über das erythräische Meer. Und als ich weit über dasselbe
hinausgekommen war, ging ich weiter fort über den Engel Zateel, und kam zu dem
Garten der Gerechtigkeit. In diesem Garten sah ich unter anderen Bäumen einige,
welche zahlreich und groß waren, und welche da blühten.
3. Ihr Geruch gut und kräftig und ihr Aussehen verschieden und schön. Der Baum
der Erkenntnis war auch da, durch welchen Jeder, der davon ißt, mit großer
Weisheit begabt wird.
4. Er war ähnlich einer Art Tamarinde, und trug Frucht, welche äußerst feinen
Trauben glich, und sein Wohlgeruch erstreckte sich bis zu einer beträchtlichen
Entfernung. Ich rief aus: Wie schön ist dieser Baum, und wie ergötzlich ist sein
Anblick!
5. Darauf antwortete der heilige Raphael, ein Engel, welcher bei mir war, und
sagte: Dies ist der Baum der Erkenntnis, von welchem aßen dein alter Vater und
deine verwitwete Mutter, welche vor dir waren, und welche Erkenntnis empfingen,
indem ihre Augen geöffnet wurden, und sie sahen, daß sie nackt waren, aber aus
dem Garten vertrieben wurden.
Kap. 32
1. Von da ging ich weiter gegen die Enden der Erde, wo ich große Tiere sah,
verschieden voneinander, und Vögel, verschieden in ihren Ansehen und der
Gestalt, auch mit Gesängen von verschiedenen Tönen.
2. Gegen Osten dieser Tiere nahm ich wahr die Enden der Erde, wo der Himmel
aufhörte. Die Pforten des Himmels standen offen und ich sah die himmlischen
Sterne herauskommen. Ich zählte sie, wie sie heraustraten aus der Pforte, und
schrieb sie alle auf, wie sie herauskamen einer nach dem andern, nach ihrer
Zahl, ihre Namen allzumal, Ihre Zeiten und ihre Jahreszeiten, so wie der Engel
Uriel, welcher bei mir war, sie mir angezeigt hatte.
3. Er zeigte mir alle und verzeichnete sie.
4. Er schrieb auch für mich ihre Namen, ihre Einrichtungen und ihre Wirkungen
nieder.
Kap. 33
1. Von da ging ich gegen Norden, zu den Enden der Erde.
2. Und da sah ich ein großes und herrliches Wunder an den Enden der ganzen Erde.
3. Ich sah da himmlische Pforten, sich öffnend in den Himmel; drei von ihnen
deutlich getrennt. Die Nordwinde kamen aus ihnen heraus, und wehten Kälte,
Hagel. Frost. Schnee, Tau und Regen.
4. Aus einer der Pforten wehten sie mild, doch wehten sie aus den zwei
(anderen), so geschah es mit Heftigkeit und Gewalt. Sie wehten stark über die
Erde.
Kap. 34
1. Von da ging ich zu den Enden der Welt gegen Westen,
2. wo ich drei offenen Pforten wahrnahm, so wie ich in dem Norden gesehen hatte;
die Pforten und Wege durch sie waren von gleicher Größe.
Kap. 35
1. Alsdann ging ich zu den Enden der Erde gegen Süden, wo ich drei Pforten sah,
offen gegen Süden, aus welchen ausströmte Tau, Regen und Wind.
2. Von da ging ich zu den Enden des Himmels ostwärts, wo ich drei himmlische
Pforten sah, offen gegen Osten, welche innerhalb kleinere Pforten hatten. Durch
jede dieser kleineren Pforten gingen die Sterne des Himmels und liefen gegen
Westen auf einem Pfade, welcher von ihnen gesehen wurde, und dies zu jeder Zeit.
3. Als ich’s sah, pries ich; jeder Zeit pries ich den Herrn der Herrlichkeit,
welcher diese großen und prächtigen Zeichen gemacht hatte, damit sie entfalten
möchten die Pracht seiner Werke den Engeln und den Seelen der Menschen, und
diese verherrlichen möchten alle seine Werke und Taten, sehen möchten die
Wirkung seiner Macht, verherrlichen möchten das große Werk seiner Hände, und ihn
preisen bis in Ewigkeit.
Kap. 37, Sect. VI
1. Das Gesicht, welches er sah, das zweite Gesicht der Weisheit, welches Henoch
sah, der Sohn des Jared, des Sohnes Malaleel, des Sohnes Kanan, des Sohnes Enos,
des Sohnes Seth, des Sohnes Adam. Vers 2 bei Charles, Oxford 1893 und bei Uhlig,
Gütersloh 1984: Dies ist der Anfang des Wortes der Weisheit, welches ich
erhielt, zu verkündigen und zu erzählen denjenigen, welche auf Erden wohnen.
Hört von dem Anfange an und versteht bis zu dem Ende die heiligen Dinge, welche
ich ausspreche in der Gegenwart des Herrn der Geister. Diejenigen, welche zuvor
waren, hielten es für gut, zu sprechen,
2. Vers 3 bei Charles und bei Uhlig und laßt uns, welche nachkommen, nicht
verhindern den Anfang der Weisheit. Bis zu der gegenwärtigen Zeit ist niemals
gegeben worden vor dem Herrn der Geister das, was ich erhalten habe, Weisheit
nach der Fähigkeit meiner Einsicht und nach dem Wohlgefallen des Herrn der
Geister das, was mir von ihm ist gegeben worden, ein Teil des ewigen Lebens,
3. Vers 4 bei Charles und bei Uhlig war in hundert und drei Parabeln, welche ich
den Bewohnern der Welt verkündigte.
Kap. 38
1. Erste Parabel. Wenn die Versammlung der Gerechten wird offenbar wer- den, und
Sünder für ihre Verbrechen gerichtet und bestraft werden in dem Angesichte der
Welt,
2. wenn Gerechtigkeit wird offenbart werden in der Gegenwart der Gerechten
selbst, welche werden auserwählt werden wegen ihrer Werke, gewogen von dem Herrn
der Geister, und wenn das Licht der Gerechten und der Auserwählten, welche auf
Erden wohnen, wird offenbar werden, wo wird die Wohnung der Sünder sein und wo
der Platz des Friedens für diejenigen, welche verworfen haben den Herrn der
Geister? Es würde für sie besser gewesen sein, sie wären nie geboren worden.
3. Wenn auch die Geheimnisse der Gerechten werden enthüllt werden, dann werden
Sünder gerichtet und gottlose Menschen gequält in der Gegenwart der Gerechten
und der Auserwählten.
4. Von dieser Zeit an werden diejenigen, welche die Erde besitzen, nicht (mehr)
mächtig sein und erhaben. Und nicht sollen sie fähig sein, zu schauen das
Antlitz der Heiligen; denn das Licht des Antlitzes der Heiligen, der Gerechten
und der Auserwählten ist gesehen worden von dem Herrn der Geister.
5. Gleichwohl sollen die mächtigen Könige jener Zeit nicht vernichtet, sondern
in die Hände der Gerechten und der Heiligen geliefert werden.
6. Und nicht sollen sie von der Zeit an Erbauung erhalten von dem Herrn der
Geister, dieweil ihr Leben vollendet sein wird.
Kap. 39
1. In jenen Tagen wird das auserwählte und heilige Geschlecht herabsteigen von
den oberen Himmeln, und ihr Same wird dann bei den Söhnen der Men- schen sein.
Henoch empfing Bücher des Zorns und des Grimms, und Bücher der Verwirrung und
Unruhe.
2. Niemals sollen sie Gnade erhalten, sagte der Herr der Geister.
3. Eine Wolke raffte mich dann auf und der Wind hob mich über die Oberfläche der
Erde, und setzte mich an das Ende der Himmel.
4. Da sah ich ein anderes Gesicht, die Wohnung und den Ruheplatz der Heiligen.
Da sahen meine Augen ihre Wohnung bei den Engeln und ihren Ruheplatz bei den
Heiligen. Sie baten, flehten und beteten für die Söhne der Menschen, während
Gerechtigkeit vor ihnen floß gleich Wasser, und Gnade gleich Tau über die Erde.
Und so ist’s mit ihnen von Ewigkeit zu Ewigkeit.
5. Zu jener Zeit sahen meine Augen den Ort der Auserwählten, der Wahrheit, der
Treue und der Gerechtigkeit.
6. Unzählbar wird die Anzahl der Heiligen und der Auserwählten sein in seiner
Gegenwart von Ewigkeit zu Ewigkeit.
7. Ihre Wohnung sah ich unter den Flügeln des Herrn der Geister. Alle die
Heiligen und Auserwählten sangen vor ihm, (welcher) der Erscheinung nach einer
Flamme von Feuer gleich, ihr Mund war voll von Segnungen und ihre Lippen
verherrlichten den Namen des Herrn der Geister, und Gerechtigkeit (wohnt)
unaufhörlich vor ihm.
8. Dort wünschte ich zu bleiben und meine Seele sehnte sich nach dieser Wohnung.
Dort war mein Teil zuvor, denn so war es bestimmt worden über mich vor dem Herrn
der Geister.
10. Diesen Platz betrachteten meine Augen lange. Ich pries und sagte: Gepriesen
sei Er, gepriesen von dem Anfange bis in Ewigkeit. Im Anfange, ehe die Welt
erschaffen war, und ohne Ende ist sein Wissen.
11. Was ist diese Welt! Von jedem vorhandenen Geschlecht sollen dich preisen
diejenigen, welche nicht schlafen, sondern stehen vor deiner Herrlichkeit, dich
preisen, verherrlichen, erheben und sagen: der heilige, heilige Herr der Geister
erfüllt die ganze Welt der Geister.
12. Da sahen meine Augen alle, welche, ohne zu schlafen, vor ihm standen, ihn
priesen und sagten: Gepriesen seist du und gepriesen sei der Name Gottes von
Ewigkeit bis Ewigkeit. Dann verwandelte sich mein Antlitz, bis ich unfähig wurde
zu sehen.
Kap. 40
1. Nach diesem sah ich Tausende von Tausenden und Myriaden von Myri- aden, und
eine unendliche Zahl Volkes vor dem Herrn der Geister stehen.
2. Auch auf den vier Flügeln des Herrn der Geister, auf den vier Seiten nahm ich
andere, außer denjenigen wahr, welche (vor ihm) standen. Auch ihre Namen weiß
ich, dieweil der Engel, welcher bei mir ging, sie mir verkündigte, und mir jedes
Geheimnis entdeckte.
3. Alsdann hörte ich die Stimmen derer auf den vier Seiten den Herrn der
Herrlichkeit erheben.
4. Die erste Stimme pries den Herrn der Geister von Ewigkeit zu Ewigkeit.
5. Die zweite Stimme hörte ich preisen den Auserwählten und die Auserwählten,
welche gemartert werden um des Herrn der Geister willen.
6. Die dritte Stimme hörte ich bitten und beten für diejenigen, welche auf Erden
wohnen und anflehen den Namen des Herrn der Geister.
7. Die vierte Stimme hörte ich austreiben die bösen Engel und sie verhindern zu
treten in die Gegenwart des Herrn der Geister, damit sie nicht Klagen erheben
gegen die Bewohner der Erde.
8. Nach diesem ersuchte ich den Engel des Friedens, welcher mit mir ging, alles
zu erklären, was verborgen war. Ich sagte zu ihm: Wer sind diese, (welche) ich
gesehen habe auf den vier Seiten, und deren Worte ich gehört und aufgeschrieben
habe? Er versetzte: Der erste ist der barmherzige, der geduldige, der heilige
Michael.
9. Der zweite ist der, welcher (gesetzt) über jedes Leiden und jede Wunde der
Menschensöhne, der heilige Raphael. Der dritte, welcher (gesetzt) über alles,
was mächtig ist, ist Gabriel. Und der vierte, welcher (gesetzt) ist über Reue
und die Hoffnung derjenigen, welche ewiges Leben erben werden, ist Phanuel.
Dieses sind die vier Stimmen, welche ich zu jener Zeit hörte.
Kap. 41
1. Nach diesem sah ich die Geheimnisse der Himmel und des Himmelreiches je nach
seinen Abteilungen und der Werke der Menschen, wie sie sie dort wägen und auf
Waagen. Ich sah die Wohnungen der Auserwählten und die Wohnungen der Heiligen.
Und dann sahen meine Augen alle die Sünder, welche verleugneten den Herrn der
Herrlichkeit, und welche sie austrieben von dort, und hinwegschleppten, als sie
(dort) standen, weil Strafe gegen sie von dem Herrn der Geister (früher) nicht
ergangen war.
2. Da sahen meine Augen auch die Geheimnisse des Blitzes und des Donners, und
die Geheimnisse der Winde, wie sie verteilt werden, wenn sie wehen über die
Erde, die Geheimnisse der Winde, des Taues und der Wolken. Da nahm ich wahr die
Stelle, von welcher sie ausströmten, und gesättigt wurden mit dem Staube der
Erde.
3. Dann sah ich die verschlossenen Behältnisse, von welchen aus die Winde
getrennt wurden, das Behältnis des Hagels, das Behältnis des Schnees, das
Behältnis der Wolken, und die Wolke selbst, (welche) beständig über die Erde
schwebte vor der Welt.
4. Ich sah auch die Behältnisse des Mondes, von wannen sie kamen, wohin sie
liefen, ihre herrliche Rückkehr, und wie einer glänzender wurde als der andere,
ihren prächtigen Lauf, ihren unveränderlichen Lauf, ihren getrennten und
unverringerten Lauf, ihre Beobachtung einer gegenseitigen Treue nach einem Eide,
bei welchem sie blieben, ihr Fortschreiten vor der Sonne und ihre Anhänglichkeit
an ihren Pfad im Gehorsam gegen den Befehl des Herrn der Geister. Mächtig ist
sein Name von Ewigkeit zu Ewigkeit.
5. Nach diesem wurde der Pfad des Mondes, der verborgene wie der sichtbare, eben
sowohl als der Fortgang seines Pfades bei Tage und bei Nacht vollendet, während
jeder, einer wie der andere, nach dem Herrn der Geister sah, erhebend und
lobpreisend ohne Aufhören, sintemal Lobpreisen für sie Ruhe ist; aber in der
glänzenden Sonne ist ein häufiges Wandeln zu Segen und zu Fluch.
6. Der Lauf des Mondpfades ist für die Gerechten Licht, aber für die Sünder ist
er Finsternis, in dem Namen des Herrn der Geister, welcher schuf (eine Trennung)
zwischen Licht und Finsternis, und trennte die Geister der Menschen, und stärkte
die Geister der Gerechten selbst in dem Namen seiner Gerechtigkeit.
7. Und nicht kommt (ihnen) zuvor der Engel und nicht ist er begabt mit der
Macht, (ihnen) zuvor zu kommen; denn der Richter sieht sie alle und richtet sie
alle selbst in seiner Gegenwart.
Kap. 42
1. Die Weisheit fand keinen Platz, wo sie wohnen konnte; ihre Wohnung ist
deshalb im Himmel.
2. Die Weisheit trat hervor, um zu wohnen unter den Söhnen der Menschen, doch
sie erhielt keine Wohnung. Die Weisheit kehrte zurück an ihren Platz und setzte
sich in die Mitte der Engel. Aber die Ungerechtigkeit trat hervor nach ihrer
Rückkehr, welche wider Willen (eine Wohnung) fand, und wohnte unter ihnen, wie
Regen in der Wüste und wie Tau in einem durstigen Lande.
Kap. 43
1. Ich schaute einen anderen Glanz und die Sterne des Himmels. Ich be- merkte,
daß er sie alle bei ihren einzelnen Namen rief, und daß sie hörten. Auf einer
gerechten Waage, sah ich, daß er auswog nach ihrem Lichte die Weite ihrer Räume
und den Tag ihres Erscheinens und ihre Umkehr. Glanz brachte Glanz hervor, und
ihre Umkehr (war) zu der Zahl der Engel und der Getreuen.
2. Alsdann fragte ich den Engel, welcher mit mir ging und mir geheime Dinge
erklärte, wer die wären. Er antwortete: Ein Gleichnis von diesen hat dir der
Herr der Geier gezeigt. Es sind die Personen der Gerechten, welche auf der Erde
wohnen, und welche glauben an den Namen des Herrn der Geister von Ewigkeit bis
zu Ewigkeit.
Kap. 44
Auch ein anderes Ding sah ich in Betreff des Glanzes; daß er ausgeht von den
Sternen und Glanz wird, unfähig sie zu verlassen.
Kap. 45, Sect. VII
1. Zweite Parabel über diejenigen, welche leugnen den Namen der Wohnung der
Heiligen und des Herrn der Geister.
2. In den Himmel werden sie nicht hinaufsteigen, auch werden sie nicht kommen
auf die Erde. Dies wird der Teil der Sünder sein, welche verleugnen den Namen
des Herrn der Geister und welche so aufbewahrt werden für den Tag der Strafe und
der Qual.
3. An diesem Tage wird der Auserwählte sitzen auf einem Throne der Herrlichkeit,
und wird bestimmen ihren Zustand und die unzähligen Wohnun- gen (während ihre
Geister in ihnen gestärkt werden, wenn sie schauen meinen Auserwählten) für
diejenigen, welche Schutzes halber geflohen sind zu meinem heiligen und
herrlichen Namen.
4. An diesem Tage will ich meinen Auserwählten wohnen lassen in ihrer Mitte,
will verändern den Himmel, will segnen ihn und erleuchten ihn für immer.
5. Ich will auch verändern die Erde, will segnen sie, und diejenigen, welche ich
auserwählt habe, wohnen lassen auf ihr. Aber diejenigen, welche Sünde begangen
haben und Ungerechtigkeit, sollen sie nicht betreten; denn ich habe sie gesehen.
Meine Gerechten will ich sättigen mit Frieden und sie vor mich stellen, aber die
Verdammung der Sünder soll heranrücken, damit ich sie vernichte von der
Oberfläche der Erde.
Kap. 46
1. Da sah ich das Haupt der Tage, dessen Haupt weiß wie Wolle war, und mit ihm
einen anderen, dessen Antlitz dem des Menschen glich. Sein Antlitz war voll
Anmut, gleich einem der heiligen Engel. Alsdann fragte ich einen der Engel,
welcher mit mir ging, und welcher mir jedes Geheimnis zeigte in Betreff dieses
Menschensohnes: wer er sei, woher er sei, und warum er das Haupt der Tage
begleite.
2. Er antwortete und sagte zu mir: Dies ist der Menschensohn, dem Gerechtigkeit
ist, bei welchem Gerechtigkeit gewohnt hat, und welcher offenbaren wird alle
Schätze dessen, was verborgen ist; denn der Herr der Geister hat ihn erkoren,
und sein Teil hat alles übertroffen vor dem Herrn der Geister in ewiger
Rechtschaffenheit.
3. Dieser Menschensohn, welchen du siehst, wird erregen die Könige und die
Mächtigen von ihren Lagern, und die Gewaltigen von ihren Thronen, wird lösen die
Zäume der Mächtigen und in Stücke brechen die Zähne der Sünder.
4. Er wird stoßen die Könige von ihren Thronen und ihren Herrschaften, weil sie
ihn nicht erheben und preisen wollen, noch sich beugen (vor dem), durch welchen
ihre Königreiche ihnen verliehen wurden. Auch das Antlitz der Mächtigen wird er
niederschlagen und sie mit Verwirrung erfüllen. Finsternis wird ihre Wohnung
sein, und Würmer werden ihr Bett sein, und nicht sollen sie von ihrem Bette
wieder aufzustehen hoffen, weil sie nicht erhoben den Namen des Herrn der
Geister.
5. Sie werden verachten die Sterne des Himmels, werden erheben ihre Hände gegen
den Allerhöchsten, werden betreten und bewohnen die Erde, indem sie zeigen alle
ihre Werke der Ungerechtigkeit, ja ihre Werke der Ungerechtigkeit. Ihre Stärke
wird sein in ihrem Reichtum und ihr Glaube an die Götter, welche sie gemacht
haben mit ihren eigenen Händen. Sie werden leugnen den Namen des Herrn der
Geister und werden ihn austreiben aus ihren Tempeln, in welchen sie sich
versammeln,
6. und die Getreuen, welche dulden in dem Namen des Herrn der Geister.
Kap. 47
1. An diesem Tage wird das Gebet der Heiligen und der Gerechten und das Blut der
Gerechten hinaufsteigen von der Erde in die Gegenwart des Herrn der Geister.
2. An diesem Tage werden die Heiligen sich versammeln, welche wohnen über den
Himmeln, und mit vereinter Stimme bitten, flehen, preisen, loben und rühmen den
Namen des Herrn der Geister, wegen des Blutes der Gerechten, welches ist
vergossen worden, auf daß das Gebet der Gerechten nicht möge unterbrochen werden
vor dem Herrn der Geister, daß er ihretwegen wolle vollziehen Gericht, und daß
seine Geduld nicht möge dauern für immer.
3. Zu dieser Zeit sah ich das Haupt der Tage, während es saß auf dem Throne
seiner Herrlichkeit; das Buch des Lebens ward geöffnet in seiner Gegenwart, und
alle die Mächte, welche über den Himmeln waren, standen um und vor ihm.
4. Alsdann waren die Herzen der Heiligen voll von Freude, weil die Vollendung
der Gerechtigkeit gekommen, das Flehen der Heiligen erhört und das Blut der
Gerechten gewürdigt war von dem Herrn der Geister.
Kap. 48 a
1. An diesem Platze sah ich einen Born der Gerechtigkeit, welcher niemals Mangel
hatte, umgeben von vielen Quellen der Weisheit. Aus diesen tranken alle
Durstigen, und wurden erfüllt mit Weisheit, und hatten ihre Wohnung bei den
Gerechten, den Auserwählten und den Heiligen.
2. In dieser Stunde wurde dieser Menschensohn angerufen bei dem Herrn der
Geister und sein Name in Gegenwart des Hauptes der Tage.
3. Bevor die Sonne und die Zeichen geschaffen waren, bevor die Sterne des
Himmels gebildet waren, wurde sein Name angerufen in der Gegenwart des Herrn der
Geister. Eine Stütze wird er sein den Gerechten und den Heiligen, auf welche sie
sich lehnen, ohne zu fallen, und er wird sein das Licht der Völker.
4. Er wird sein die Hoffnung derer, deren Herzen in Unruhe sind. Alle, welche
wohnen auf Erden, werden niederfallen und anbeten vor ihm; werden rühmen und
verherrlichen ihn, und Loblieder singen dem Namen des Herrn der Geister.
5. Deshalb war der Auserwählte und der Verborgene in seiner Gegenwart, ehe die
Welt geschaffen wurde und immerdar
6. in seiner Gegenwart und hat enthüllt den Heiligen und den Gerechten die
Weisheit des Herrn der Geister.
7. Denn in seinem Namen sollen sie bewahrt werden, und sein Wille wird ihr Leben
sein. In jenen Tagen sollen die Könige der Erde und die mächtigen Menschen,
welche die Welt gewonnen haben durch das Werk ihrer Hände, niedrig werden im
Ansehen.
8. Denn an dem Tage ihrer Angst und Unruhe sollen ihre Seelen nicht gerettet
werden, und in den Händen derer (sein), welche ich erwählt habe.
9. Ich will sie wie Heu in das Feuer werfen und wie Blei in das Wasser. So
sollen sie brennen in der Gegenwart der Gerechten und sinken in der Gegenwart
der Heiligen, und nicht soll ein zehnter Teil von ihnen gefunden werden.
10. Aber an dem Tage ihrer Unruhe wird Ruhe sein auf Erden.
11. In seiner Gegenwart werden sie fallen und sich nicht wieder erheben, und es
wird keiner da sein, der sie aus seinen Händen nähme und sie aufhöbe; denn sie
haben verleugnet den Herrn der Geister und seinen Messias. Der Name des Herrn
der Geister sei gepriesen!
Kap. 48 b
1. Weisheit ist ausgegossen gleich Wasser und Herrlichkeit hört nicht auf vor
ihm von Ewigkeit zu Ewigkeit; denn mächtig ist er in allen Geheimnissen der
Gerechtigkeit.
2. Aber Ungerechtigkeit vergeht wie ein Schatten und hat keinen festen Stand;
denn der Auserwählte steht vor dem Herrn der Geister und seine Herrlichkeit ist
von Ewigkeit zu Ewigkeit und seine Macht von Geschlecht zu Geschlecht.
3. Bei ihm wohnt der Geist der verständigen Weisheit, der Geist der Erkenntnis
und der Macht, und der Geist derer, welche schlafen in Gerechtigkeit; er wird
richten das Verborgene.
4. Und niemand wird im Imstande sein, ein einziges Wort vor ihm auszusprechen;
denn der Auserwählte ist in der Gegenwart des Herrn der Geister nach seinem
eignen Wohlgefallen.
Kap. 49
1. An jenen Tagen werden die Heiligen und die Auserwählten eine Veränderung
erleiden. Das Licht des Tages wird auf ihnen ruhen, und der Glanz und die
Herrlichkeit der Heiligen wird verändert werden.
2. An dem Tage der Trübsal werden Übel aufgehäuft werden über die Sünder, aber
die Gerechten werden triumphieren in dem Namen des Herrn der Geister.
3. Anderen wird gezeigt werden, daß sie bereuen müssen und verlassen die Werke
ihrer Hände, und daß sie nicht Ruhm erwarte in der Gegenwart des Herrn der
Geister, daß sie jedoch durch seinen Namen mögen errettet werden. Der Herr der
Geister wird Mitleiden haben mit ihnen; denn groß ist seine Gnade, und
Gerechtigkeit ist in seinem Gericht, und in der Gegenwart seiner Herrlichkeit,
und nicht wird stehen in seinem Gericht Ungerechtigkeit. Wer nicht bereut vor
ihm, der wird untergehen.
4. Fortan will ich nicht gnädig sein gegen sie, sagte der Herr der Geister.
Kap. 50
1. In jenen Tagen soll die Erde ausliefern aus ihrem Schoße, und die Unterwelt
ausliefern aus dem ihrigen das, was sie erhalten hat, und der Abgrund soll
wiedergeben das, was er schuldig ist.
2. Er wird ausscheiden die Gerechten und Heiligen aus ihnen; denn der Tag ihrer
Erlösung ist herbeigekommen.
3. Und an jenen Tagen wird der Auserwählte sitzen auf seinem Throne, während
jegliches Geheimnis der verständigen Weisheit hervorgehen wird aus seinem Munde;
denn der Herr der Geister hat ihn begabt und verherrlicht.
4. An jenen Tagen werden die Berge springen wie Widder, und die Hügel hüpfen wie
junge Schafe, gesättigt mit Milch, und alle (die Gerechten) werden zu Engeln im
Himmel.
5. Ihr Antlitz wird glänzen vor Freude; denn an jenen Tagen wird der Auserwählte
erhoben werden. Die Erde wird sich freuen, die Gerechten werden sie bewohnen und
die Auserwählten auf ihr gehen und wandeln.
Kap. 51
1. Nach dieser Zeit wurde ich an der Stelle, wo ich jedes geheime Gesicht
gesehen hatte, in einem Wirbelwinde aufgerafft und gegen Westen fortgeführt.
2. Da sahen meine Augen die Geheimnisse des Himmels, und alles, was auf Erden
war, einen Berg von Eisen, einen Berg von Kupfer, einen Berg von Silber, einen
Berg von Gold, einen Berg von flüssigem Metall und einen Berg von Blei.
3. Und ich fragte den Engel, welcher mit mir ging, und sagte: Was sind diese
Dinge, welche ich im Geheimen sehe?
4. Er sagte: Alle diese Dinge, welche Du siehst, sollen für die Herrschaft des
Messias sein, damit er herrsche und mächtig sei auf Erden.
5. Und dieser Engel des Friedens antwortete mir und sagte: Warte nur eine kurze
Zeit, und du wirst sehen, und jedes geheime Ding, was der Herr der Geister
beschlossen hat, wird dir enthüllt werden. Jene Berge, welche du gesehen hast,
den Berg von Eisen, den Berg von Kupfer, den Berg von Silber, den Berg von Gold,
den Berg von flüssigem Metall und den Berg von Blei, alle diese werden in der
Gegenwart des Auserwählten wie Honigseim vor dem Feuer sein, und gleich Wasser
herabfließen oben von diesen Bergen herab, und werden entkräftet werden vor
seinen Füßen.
6. An jenen Tagen werden sie nicht errettet werden durch Gold und durch Silber.
7. Und nicht werden sie es in ihrer Gewalt haben, sich zu schützen und zu
fliehen.
8. Da wird es weder Eisen geben zu Waffen, noch einen Panzer für die Brust.
9. Erz wird nutzlos sein, nutzlos auch das, was weder rostet, noch sich abzehrt,
und Blei wird nicht begehrt werden.
10. Alle diese Dinge werden verworfen werden und untergehen von der Erde, wenn
der Auserwählte erscheinen wird in der Gegenwart des Herrn der Geister.
Kap. 52
1. Da sahen meine Augen ein tiefes Tal, und weit war sein Eingang.
2. Alle, welche auf dem Lande, auf dem Meere und auf Inseln wohnen, werden zu
demselben Gaben, Geschenke und Opfer bringen; dennoch wird dieses tiefe Tal
nicht voll werden. (Doch) ihre Hände werden Ungerechtigkeit begehen. Alles, was
sie hervorbringen durch Arbeit, werden die Sünder verschlingen mit Verbrechen.
Aber sie werden umkommen von dem Angesichte des Herrn der Geister, und von der
Oberfläche seiner Erde hinweg. Sie werden aufstehen und nicht fehlen von
Ewigkeit bis Ewigkeit.
3. `Ich sah die Engel der Strafe, welche (dort) wohnten und jedes Werkzeug des
Satans bereiteten.
4. Alsdann fragte ich den Engel des Friedens, welcher mit mir ging, für wen
diese Werkzeuge zubereitet würden.
5. Er sagte: Diese bereiten sie für die Könige und Mächtigen der Erde, damit sie
dadurch umkommen,
6. wonach das gerechte und auserwählte Haus seiner Versammlung erscheinen soll,
fortan unveränderlich, in dem Namen des Herrn der Geister.
7. Und nicht werden jene Berge sein in seiner Gegenwart wie die Erde und die
Hügel, (sondern) wie die Quellen des Wassers. Und die Gerechten sollen frei
werden von der Plage der Sünder.
Kap. 53
1. Alsdann sah und wendete ich mich zu einem anderen Teile der Erde, wo ich ein
tiefes Tal mit Feuer brennen sah.
2. Zu diesem Tale brachten sie Regenten und die Mächtigen.
3. Und da sahen meine Augen die Werkzeuge, welche sie machten, Fesseln von
Eisen, welches ohne Schwere war.
4. Alsdann fragte ich den Engel des Friedens, welcher mit mir ging, und sagte:
Für wen werden diese Fesseln und Werkzeuge bereitet?
5. Er versetzte: Diese werden bereitet für die Scharen des Azazeel, damit sie
überliefert und verurteilt werden mögen zur tiefsten Verdammnis, und damit ihre
Engel mit scharfen Steinen überwältigt werden mögen, wie der Herr der Geister
befohlen hat.
6. Michael und Gabriel., Raphael und Phanuel werden gestärkt werden an diesem
Tage und werden sie dann werfen in einen Ofen von loderndem Feuer, damit der
Herr der Geister gerächt werde an ihnen für ihre Verbrechen, weil sie Diener des
Satans wurden, und diejenigen verführten, welche auf Erden wohnen.
7. An jenen Tagen wird Strafe ergehen von dem Herrn der Geister, und die
Behältnisse von Wasser, welche über den Himmeln sind, werden sich öffnen, und
auch die Quellen, welche unter den Himmeln und unter der Erde sind.
8. Alle Wasser, welche in den Himmeln und über ihnen sind, werden sich mit
einander mischen.
9. Das Wasser, welches über dem Himmel ist, wird der Mann sein,
10. und das Wasser, welches unter der Erde ist, wird das Weib sein, und alle
werden vernichtet werden, welche auf Erden wohnen, und welche unter den Enden
des Himmels wohnen.
11. Hierdurch sollen sie einsehen lernen die Ungerechtigkeit, welche sie
begangen haben auf Erden, und hierdurch sollen sie umkommen.
Kap. 54
1. Nachher gereute es das Haupt der Tage und es sprach: Umsonst habe ich alle
Bewohner der Erde vernichtet.
2. Und es schwor bei seinem großen Namen: Fortan will ich nicht also handeln
gegen alle diejenigen, welche auf Erden wohnen;
3. sondern ich will ein Zeichen in die Himmel stellen, und es soll Treue sein
zwischen mir und ihnen immerdar, so lange als die Tage des Himmels und der Erde
dauern auf der Erde.
4. Darnach wird gemäß diesem meinem Beschluß, wenn ich mich bestimmt haben
werde, sie hinwegzunehmen unversehens, durch die Wirksamkeit der Engel, an dem
Tage der Qual und Unruhe, mein Zorn und meine Strafe bleiben auf ihnen, meine
Strafe und mein Zorn, sagt Gott, der Herr der Geister.
5. O ihr Könige, o ihr Mächtigen, die ihr bewohnt die Welt, ihr werdet meinen
Auserwählten sitzen sehen auf dem Throne meiner Herrlichkeit. Und er wird
richten Azazeel, alle seine Genossen, und alle seine Scharen, in dem Namen des
Herrn der Geister.
6. Dort sah ich auch Scharen von Engeln, welche sich bewegten in Strafe,
eingeschlossen in ein Netzwerk von Eisen und Erz. Alsdann fragte ich den Engel
des Friedens, welcher mit mir wandelte: zu wem gehen diese in Verhaft?
7. Er sagte: Zu jedem ihrer Erkorenen und ihrer Geliebten, auf daß sie geworfen
werden in die Quellen und tiefen Schluchten des Tales.
8. Und dieses Tal wird angefüllt werden mit ihren Erkorenen und Geliebten, für
welche die Tage des Lebens vollendet, aber die Tage ihres Fehltritts unzählbar
sein werden.
9. Alsdann werden Fürsten sich mit einander verbinden und verschwören. Die
Häupter des Morgenlandes unter den Parthern und Medern werden Könige absetzen,
in welche ein Geist der Bestürzung dringen wird. Sie werden sie von ihren
Thronen stürzen, und springen wie Löwen aus ihren Dickichten, und wie hungrige
Wölfe mitten in die Herde.
10. Sie werden hinaufgehen und treten auf das Land ihrer Auserwählten. Das Land
ihrer Auserwählten wird vor ihnen sein. Die Dreschtenne, der Pfad und die Stadt
meines Gerechten wird verhindern ihre Rosse. Sie werden aufstehen, einander zu
vernichten; ihre rechte Hand wird gestärkt werden, und nicht wird ein Mensch
seinen Freund anerkennen oder seinen Bruder,
11. noch der Sohn seinen Vater und seine Mutter, bis die Zahl der toten Körper
(voll) sein wird durch ihren Tod und Strafe. Und dies wird nicht geschehen ohne
Ursache.
12. An jenen Tagen wird der Mund der Hölle sich öffnen, in welchen sie werden
hinabgestoßen werden; die Hölle wird vernichten und verschlingen die Sünder aus
dem Antlitze der Auserwählten.
Kap. 55
1. Nachdem sah ich eine andere Schar von Wagen mit Männern, welche auf ihnen
fuhren.
2. Und sie kamen auf dem Winde von Osten, von Westen und von Süden.
3. Der Schall der Geräusches ihrer Wagen wurde gehört.
4. Und als diese Bewegung statt fand, nahmen die Heiligen aus dem Himmel sie
wahr; der Pfeiler der Erde wurde erschüttert von seinem Grunde, und der Schall
wurde gehört von den Enden der Erde bis zu den Enden des Himmels zur selben
Zeit.
5. Alsdann fielen die alle nieder und beteten an den Herrn der Geister.
6. Dies ist das Ende der zweiten Parabel. [Title page of second volume:] Das
Buch Henoch in vollständiger Übersetzung mit fortlaufendem Kommentar,
ausführlicher Einleitung und erläuternden Exkursen
Kap. 56, Sect. IX
1. Ich fing nun an auszusprechen die dritte Parabel über die Gerechten und über
die Auserwählten.
2. Heil euch, ihr Gerechten und Auserwählten; denn herrlich ist euer Los.
3. Und die Gerechten werden in dem Lichte der Sonne sein, und die Auserwählten
in dem Lichte des ewigen Lebens; kein Ende werden die Tage ihres Lebens haben,
und den Heiligen werden die Tage nicht gezählt werden, und sie werden Licht
suchen und Gerechtigkeit erlangen bei dem Herrn der Geister.
4. Friede sei bei den Gerechten bei dem Herrn der Welt!
5. Und fortan wird man sagen, daß sie im Himmel suchen die Geheimnisse der
Gerechtigkeit, den Anteil der Treue; denn sie sind hervorgetreten gleich der
Sonne über die Erde, und Finsternis ist verschwunden. Und Licht, welches kein
Ende hat, wird sein, und Zählung der Tage werden sie nicht unternehmen; denn
zuvor wird vernichtet Finsternis, und Licht wird stark werden vor dem Herrn der
Geister. Und das Licht der Rechtschaffenheit wird stark werden immerdar vor dem
Herrn der Geister, [im 365sten Jahre von dem Jahre Henochs des Propheten und von
der Geburt Lamechs im 36sten].
Kap. 57
1. In diesen Tagen sahen meine Augen die Geheimnisse der Blitze und der
Strahlen, und ihr Gericht.
2. Sie leuchten zum Segen und zum Fluch, nach dem Willen des Herrn der Geister.
3. Und da sah ich die Geheimnisse der Donner, wenn es schmettert oben im Himmel,
und ihr Schall gehört wird.
4. Und die Wohnungen der Erde wurden mir gezeigt. Der Schall des Donners ist zum
Frieden und zum Segen, aber auch zum Fluch, nach dem Worte des Herrn der
Geister.
5. Alsdann wurden alle Geheimnisse der Strahlen und Blitze von mir gesehen. Zum
Segen und zur Sättigung leuchten sie.
Kap. 58
1. Und es sprach zu mir ein anderer Engel, welcher mit mir ging,
2. und er zeigte mir die Geheimnisse, die ersten und letzten, im Himmel in der
Höhe oben, und auf der Erde in der Tiefe,
3. und an den Enden des Himmels, und in der Grundlage des Himmels und in dem
Behältnis der Winde,
4. und wie geteilt wurden die Geister, und wie man wog, und wie gezählt wurden
die Quellen und die Winde nach der Kraft des Geistes,
5. und die Kraft der Lichter des Mondes, und daß (es) Kraft der Gerechtigkeit
(ist), und die Abteilungen der Sterne, ihre einzelnen Namen,
6. und jeden Anteil, (der) zugeteilt ist, und die Donner in ihrem Herabfallen,
und jeden Anteil, welcher zugeteilt ist, daß es blitze mit dem Blitze,
7. und daß ihre Heere schnell gehorchen; denn der Donner hat einen Ruhepunkt,
mit Beharrlichkeit seines Schalles ist er begabt. Und nicht sind getrennt Donner
und Blitz, nicht als eins im Geiste gehen sie beide; doch sind sie auch nicht
getrennt.
8. Denn wenn der Blitz blitzt, gibt der Donner seinen Schall, und der Geist ruht
seine Zeit, und gleich teilt er zwischen ihnen; denn der Vorrat ihrer Zeiten ist
wie Sand, und die einzelnen von ihnen werden zu seiner Zeit mit einem Zaume
zurückgehalten, und zurückgewendet durch die Kraft des Geistes; so erfolgt
Forttreibung, gemäß der Menge der Länder der Erde.
9. Auch der Geist des Meeres ist mächtig und stark, und gleich wie eine starke
Kraft mit einem Zaume es zurück zieht, so wird es auch vorwärts getrieben und
zerstreut gegen alle Berge der Erde. Der Geist des Reifes ist sein Engel, der
Geist des Hagels ist ein guter Engel und der Geist des Schnees wegen seiner
Stärke; und ein Geist ist in ihm besonderlich, welcher aufsteigen läßt von ihm
wie Rauch, und sein Name ist Kühlung.
10. Und der Geist des Nebels ist nicht vereint mit ihnen in ihren Behältnissen,
sondern er hat ein Behältnis besonders; denn sein Wandel ist in Glanz, in Licht
und in Finsternis, in Winter und in Sommer, und sein Behältnis ist Licht und
sein Engel ist (dort).
12. Der Geist des Taues hat sein Zelt an den Enden des Himmels, und verbunden
ist’s mit den Behältnissen des Regens, und sein Wandel ist in Winter und in
Sommer, und seine Wolke und die Wolke des Nebels ist vereinigt und eine gibt der
anderen; und wenn der Geist des Regens sich bewegt von seinem Behältnis, so
kommen Engel und öffnen sein Behältnis und bringen ihn heraus,
13. und wenn er ausgestreut wird über die ganze Erde, und wenn er sich verbindet
zu jeder Zeit mit dem Wasser in der Erde. Denn das Wasser wird dem zu Teil,
welches in der Erde sich befindet, weil es Nahrung für die Erde von dem
Erhabenen, welcher im Himmel ist.
14. Denn deshalb ist ein Maß im Regen und empfangen ihn die Engel.
15. Dieses alles sah ich bis auf den Garten der Gerechten.
Kap. 59, Sect. X
1. In dem 500sten Jahre, und in dem 7ten Monate, an dem 14ten des Monats, des
Lebens Henochs. In diesem Gleichnis sah ich, daß der Himmel der Himmel erbebte
in gewaltigem Beben und die Mächte des Erhabenen und die Engel, Tausende von
Tausenden und Myriaden von Myriaden waren erregt in großer Aufregung. Und
sogleich sah ich das Haupt der Tage auf dem Throne seiner Herrlichkeit sitzen,
und die Engel und die Gerechten rings um dasselbe stehen. Und mich selbst
ergriff ein gewaltiges Zittern, und Schrecken erfaßte mich. Und meine Lenden
beugten sich und erschlafften, und mein Ganzes löste sich und ich und ich fiel
auf mein Antlitz. Und es sendete mir den heiligen Michael, einen anderen
heiligen Engel, einen von den heiligen Engeln, und er richtete mich auf.
2. Und als er mich aufgerichtet hatte, kehrte mein Geist zurück; denn ich
vermochte nicht zu ertragen jenes Gesicht der Macht, jene Aufregung selbst und
das Erbeben des Himmels.
3. Und es sagte mir der heilige Michael: Warum erschreckt dich ein solches
Gesicht?
4. Bis heute war der Tag seiner Barmherzigkeit, und er ist barmherzig und
langmütig gewesen gegen die, welche wohnen auf Erden.
5. Aber wenn der Tag kommen wird, und die Macht und die Züchtigung und das
Gericht, welche bereitet hat der Herr der Geister für diejenigen, welche sich
beugen vor dem Gericht der Gerechtigkeit, und für diejenigen, welche seinen
Namen unnütz führen:
6. so ist jener Tag bereitet den Auserwählten zur Vereinigung und den Sündern
zur Prüfung.
7. [Und es werden verteilt werden an jenem Tage zwei Ungeheuer: ein weibliches
Ungeheuer, dessen Name Leviathan, weil es wohnt in der Tiefe des Meeres über den
Quellen der Gewässer;
8. und das männliche hat den Namen Behemoth, welches einnimmt mit seiner Brust
die unsichtbare Wüste,
9. und ihr Name ist Dendajen, gegen Morgen des Gartens, wo die Auserwählten und
die Gerechten weilen werden, und wohin aufgenommen wurde mein Groß- vater,
welcher der siebente war von Adam, dem ersten der Menschen, welchen der Herr der
Geister gemacht hatte.
10. Und ich bat jenen anderen Engel, mir zu zeigen die Macht jener Ungeheuer,
wie sie getrennt wurden an Einem Tage, und gesetzt wurden eins in die Tiefe des
Meeres, und eins auf die Erde in die Wüste.
11. Und er sagte: Du Menschensohn verlangst hier zu erfahren, was verborgen
ist.]
12. [Und es sprach zu mir der Engel des Friedens, welcher mit mir war: Diese
zwei Ungeheuer sind durch die Größe des Allherrschers bereitet, Speise zu geben,
damit die Züchtigung des Allherrschers nicht vergeblich sei.
13. Und es werden Kinder erschlagen werden mit Müttern und Söhne mit ihren
Vätern.
14. Wenn die Züchtigung des Herrn der Geister ruht auf ihnen, so ruht sie, damit
die Züchtigung des Herrn der Geister nicht vergeblich komme über jene. Endlich
wird Gericht sein nach seiner Barmherzigkeit und nach seiner Langmut.]
Kap. 60
1. Und ich sah in jenen Tagen, es wurden jenen Engeln lange Schnüre gegeben, und
sie erhoben ihre Flügel und gingen nach Mitternacht zu.
2. Und ich fragte den Engel, indem ich sagte: ”Warum nahmen sie jene langen
Schnüre und gingen sie?” Und er sagte mir: ”Sie gingen, um zu messen.”
3. Und es sagte mir der Engel, welcher mit mir ging: ”Dies sind die Maße der
Gerechten, und die Seile der Gerechten werden sie bringen, auf daß sie sich
stützen auf den Namen des Herrn der Geister von Ewigkeit zu Ewigkeit;
4. und es werden anfangen zu wohnen die Auserwählten bei den Auserwählten.
5. Und diese Maße sind’s, welche gegeben werden sollen der Treue, und stärken
werden das Wort der Gerechtigkeit;
6. und diese Maße werden enthüllen jegliches Geheime in der Tiefe der Erde,
7. und diejenigen, welche umgekommen sind durch die Wüste, und die, welche
verschlungen worden sind von den Fischen des Meeres und von Tieren, auf daß sie
wiederkehren und sich verlassen auf den Tag des Auserwählten; denn keiner wird
umkommen vor dem Herrn der Geister, und keiner wird umkommen können.”
8. Und es erhielten Macht die oben in den Himmeln allzumal, und Eine Kraft und
Ein Glanz wie Feuer wurde ihnen gegeben.
9. Und ihn voraus, mit der Stimme werden sie ihn preisen, und sie werden ihn
erheben, und ihn rühmen in Weisheit und Weisheit zeigen im Wort und in dem
Geiste des Lebens.
10. Und der Herr der Geister setzte auf den Thron seiner Herrlichkeit den
Auserwählten,
11. und er wird richten alle Werke der Heiligen oben im Himmel, und mit der
Waage wird er wägen ihre Handlungen. Und wenn er erheben wird sein Antlitz, um
zu richten ihre geheimen Wege durch das Wort des Namens des Herrn der Geister,
und ihren Wandel auf dem Wege des gerechten Gerichtes des Allherrschers, des
Erhabenen,
12. so werden sie sprechen allzumal mit Einer Stimme, und preisen, und rühmen,
und erheben und loben im Namen des Herrn der Geister.
13. Und er wird rufen alle Mächte der Himmel, alle Heiligen oben und die Starken
des Allherrschers. Die Cherubs, die Seraphs und die Ophanin, und alle Engel der
Macht und alle Engel der Herrschaften, und der Auserwählte und die anderen
Mächte, welche auf der Erde über dem Wasser an jenem Tage,
14. werden erheben Eine Stimme, und preisen, und rühmen, und loben und erheben
mit dem Geiste der Treue, und mit dem Geiste der Weisheit und der Geduld, und
mit dem Geiste der Barmherzigkeit, und mit dem Geiste des Gerichts und des
Friedens und mit dem Geiste der Güte; und sie werden alle sagen mit Einer
Stimme: ”Gepriesen sei er, und gepriesen sei der Name des Herrn der Geister in
Ewigkeit und bis zu Ewigkeit.” Preisen werden ihn alle die, welche nicht
schlafen, oben im Himmel.
15. Preisen werden ihn alle seine Heiligen, welche im Himmel, und alle
Auserwählten, welche wohnen in dem Garten des Lebens, und alle Geister des
Lichtes, welche fähig sind zu preisen, und zu rühmen, und zu erheben und zu
loben deinen heiligen Namen; und alles, was Fleisch, was übertrifft die Macht,
wird rühmen und preisen deinen Namen in Ewigkeit.
16. Denn groß ist die Gnade des Herrn der Geister, und langmütig ist er; und
alle seine Werke, und alle seine Macht nach der Größe seines Wirkens hat er
offenbart den Gerechten und den Auserwählten, in dem Namen des Herrn der
Geister.
Kap. 61
1. Und also gebot der Herr den Königen, und den Mächtigen, und den Ho- hen und
denjenigen, welche die Erde bewohnen, und sprach: ”Öffnet euere Augen und erhebt
euere Hörner, wenn ihr fähig seid zu erkennen den Auserwählten!”
2. Und es saß der Herr der Geister auf dem Throne seiner Herrlichkeit,
3. und der Geist der Gerechtigkeit war ausgegossen über ihm.
4. Das Wort seines Mundes wird töten alle Sünder und alle Ungerechten, und aus
seinem Angesicht werden sie vertilgt werden.
5. Und es werden aufstehen an jenem Tage alle Könige, Mächtige und Hohe, und
diejenigen, welche die Erde besitzen, und werden ihn sehen und erkennen, daß er
sitzt auf dem Throne seiner Herrlichkeit, und die Gerechten in Gerechtigkeit vor
ihm gerichtet werden.
6. Und eitles Wort ist’s nicht, was gesprochen wird vor ihm.
7. Und es wird über sie kommen Schmerz, gleich dem Weibe, das in Wehen, und dem
es schwer macht die Geburt, und wenn sein Kind zu dem Munde der Mutter kommt,
und es ihm schwer macht im Gebären.
8. Und es wird ansehen ein Teil von ihnen den anderen. Und sie werden bestürzt
sein und ihr Antlitz niederschlagen.
9. Und es wird sie ergreifen Schmerz, wenn sie sehen werden jenen Sohn des
Weibes sitzen auf dem Throne seiner Herrlichkeit.
10. Und ihn werden rühmen und ihn preisen und ihn erheben die Könige, die
Mächtigen und alle die, welche die Erde besitzen, ihn, welcher alles beherrscht,
welcher verborgen war, denn zuvor war verborgen der Menschensohn, und bewahrte
der Erhabene vor seiner Macht, und offenbarte ihn den Auserwählten.
11. Und er wird säen die Gemeine der Heiligen und der Auserwählten, und vor ihm
werden stehen alle Auserwählte an jenem Tage.
12. Und niederfallen werden alle Könige, Mächtige und Hohe, und diejenigen,
welche die Erde beherrschen, vor ihm auf ihr Antlitz und anbeten.
13. Und sie werden ihre Hoffnung setzen auf jenen Menschensohn, zu ihm flehen
und Gnade erbitten von ihm.
14. Und gelangen lassen wird sie bis zu ihm der Herr der Geister, auf daß sie
eilen und hinweggehen aus seinem Angesicht. Und ihr Antlitz wird erfüllt sein
mit Schande, und Finsternis wird er reichen ihrem Antlitz. Und ergreifen werden
sie die Engel der Strafe, auf daß sie Vergeltung nehmen an denjenigen, welche
bedrücken seine Kinder und seine Auserwählten. Und sie werden ein Beispiel sein
den Gerechten und seinen Auserwählten. Über sie werden diese sich freuen; denn
der Zorn des Herrn der Geister wird auf ihnen ruhen.
15. Und das Schwert des Herrn der Geister wird trunken sein von ihnen. Aber die
Gerechten und Auserwählten werden unversehrt sein an jenem Tage, und das Antlitz
der Sünder und der Ungerechten werden sie nicht schauen von dieser Zeit.
16. Und der Herr der Geister wird über ihnen weilen.
17. Und mit jenem Menschensohn werden sie wohnen, und essen, und sich
niederlegen und aufstehen in Ewigkeit zu Ewigkeit.
18. Und aufgestanden sind die Gerechten und Auserwählten von der Erde, und haben
aufgehört, ihre Antlitze niederzuschlagen, und haben sich bekleidet mit dem
Kleide des Lebens. Und dieses wird sein ein Kleid des Lebens bei dem Herrn der
Geister, und eure Kleider werden nicht altern, und eure Herrlichkeit wird nicht
abnehmen vor dem Herrn der Geister.
Kap. 62
1. In jenen Tagen werden bitten die Könige, die Mächtigen und die, welche die
Erde besitzen, von seinen Engeln der Strafe, wohin sie überliefert worden sind,
daß er ihnen gebe ein wenig Ruhe, und (zwar) damit sie niederfallen und anbeten
vor dem Herrn der Geister, und bekennen ihre Sünden vor ihm.
2. Und sie werden preisen und rühmen ihn, den Herrn der Geister und sagen:
”Gepriesen sei der Herr der Geister, und der Herr der Könige, und der Herr der
Mächtigen, und der Herr der Herren, und der Herr der Herrlichkeit und der Herr
der Weisheit.
3. Er wird ans Licht bringen jedes Geheimnis.
4. Und deine Macht ist von Geschlecht zu Geschlecht, und deine Herrlichkeit in
Ewigkeit zu Ewigkeit.
5. Tief sind alle deine Geheimnisse und ohne Zahl, und deine Gerechtigkeit hat
kein Maß jetzund.
6. Wir haben erkannt, daß wir rühmen und preisen sollen den Herrn der Könige,
und ihn, welcher König ist über alle Könige.”
7. Und sie werden sagen: ”Wer hat uns Ruhe gegeben, in zu rühmen, und ihn zu
verherrlichen, und ihn zu preisen und zu bekennen vor seiner Herrlichkeit?
8. Und nun ist kurz die Ruhe, welche wir wünschen, aber wir werden (sie) nicht
finden; wir möchten sie erjagen, aber werden (sie) nicht erfassen. Und Licht ist
für immer vor uns verschwunden, und Finsternis sind unsere Throne in Ewigkeit zu
Ewigkeit.
9. Denn vor ihm haben wir nicht bekannt, und wir haben nicht gerühmt im Namen
des Herrn der Könige, und wir haben nicht gerühmt den Herrn in allen seinen
Werken, sondern wir haben vertraut auf das Königtum und unsere Herrlichkeit.
10. Und an dem Tage unserer Trübsal und unserer Not wird er uns nicht erlösen,
noch werden wir Ruhe erlangen. Wir werden bekennen; weil treu ist unser Herr in
allen seinen Werken, in allen seinen Gerichten und in seiner Gerechtigkeit.
11. Und auf die Person werden seine Gerichte nicht Rücksicht nehmen, und wir
werden gehen aus seinem Angesicht wegen unserer Taten.
12. Und alle unsere Sünden sind nach Gerechtigkeit gezählt worden.”
13. Alsdann werden sie sagen zu sich selbst: ”Gesättigt ist unsere Seele mit dem
Reichtum des Unrechts;
14. aber das wendet nicht ab unser Hinabsteigen in die beschwerliche Hitze der
Hölle.”
15. Und hierauf wird sich erfüllen ihr Antlitz mit Finsternis und Scham vor
jenem Menschensohn, und aus seinem Angesicht wird man sie vertreiben, und das
Schwert wird bleiben vor seinem Angesicht in ihrer Mitte.
16. Und so sprach der Herr der Geister: ”Dies ist der Beschluß gegen sie und das
Gericht der Mächtigen, und der Könige, und der Hohen und derjenigen, welche die
Erde besitzen, vor dem Herrn der Geister.”
Kap. 63
Und andere Gesichte sah ich. An jenem geheimen Orte hörte ich die Stimme eines
Engels, welcher sagte: ”Dies sind diejenigen Engel, welche herabstiegen vom
Himmel auf die Erde, welche Verborgenes enthüllen den Menschenkindern, und
verführten die Menschenkinder, daß sie Sünde taten.”
Kap. 64, Sect. XI
1. Und in jenen Tagen sah Noah, daß die Erde sich niederbog, und daß nahe war
ihr Untergang.
2. Und er erhob seine Füße von dort und ging bis zu den Enden der Erde, und zu
der Wohnung seines Großvaters Henoch.
3. Und es sprach Noah mit einer traurigen Stimme: ”Höre mich! höre mich! höre
mich!” dreimal. Und er sprach zu ihm: ”Sage mir, was ist’s, das geschieht auf
Erden; denn so ermattet ist die Erde und erschüttert. Gewiß werde ich untergehen
mit ihr.”
4. Und nach dieser Zeit war eine große Bewegung auf Erden, und gehört wurde eine
Stimme vom Himmel. Und ich fiel nieder auf mein Angesicht, und es kam Henoch,
mein Großvater, und trat zu mir.
5. Und er sagte mir: ”Warum schriest du zu mir mit traurigem Geschrei und
Weinen?
6. Und ein Befehl ist ausgegangen von dem Herrn über die, welche wohnen auf der
Erde, daß es ihr Ende sei; denn sie kennen jedes Geheimnis der Engel, und jede
Bedrückung der Teufel, und alle ihre geheimen Kräfte, und alle Kräfte
derjenigen, welche Zauberei treiben, und die Kräfte der Bindungen, und die
Kräfte derjenigen, welche gießen das Gegossene der ganzen Erde,
7. und wie erzeugt wird das Silber aus dem Staube der Erde, und wie der Tropfen
wird unter der Erde. Denn Blei und Zinn werden nicht erzeugt von der Erde, so
daß sie die erste Quelle wäre, welche sie erzeugte.
8. Und ein Engel, welcher versteht, (ist) darin, und voran kommt dieser Engel.”
9. Und herauf ergriff mich mein Großvater Henoch mit seiner Hand, und sagte mir:
”Gehe; denn ich habe gefragt den Herrn der Geister über diese Bewegung auf der
Erde.” Und er sprach zu mir: ”Wegen ihres Unrechts sind vollbracht ihre
Gerichte, und zwar ohne Zahl, vor mir, wegen der Monde, welche sie untersuchten;
und sie erkannten, daß die Erde untergehen werde, und diejenigen, welche auf ihr
wohnen. Und für sie wird keine Zuflucht sein in Ewigkeit;
10. denn sie haben ihnen gezeigt das Geheime. Und diejenigen, welche gerichtet
worden sind, nicht aber für dich, mein Sohn, meint der Herr der Geister; denn du
bist rein und gut, dann tadelst du das Geheime.
11. Und er hat bestätigt deinen Namen in der Mitte der Heiligen, und wird dich
bewachen von denen, welche wohnen auf der Erde. Und er bestätigt deinen Samen in
Gerechtigkeit zu Königen und großer Herrlichkeit, und aus deinem Samen wird
hervorgehen ein Quell der Gerechten und Heiligen, und zwar ohne Zahl für immer.”
Kap. 65
1. Und hierauf zeigte er mir die Engel der Strafe, welche bereit waren, zu
kommen und zu öffnen jegliche Macht des Wassers, das unter der Erde,
2. damit es sei zum Gericht und zum Untergange für alle diejenigen, welche
hausen und wohnen auf der Erde.
3. Und es befahl der Herr der Geister den Engeln, denen, welche ausgehen werden,
nicht aufzunehmen die Männer und zu erhalten;
4. denn jene Engel waren über jeglicher Macht der Wasser. Und ich ging hinweg
von dem Angesichte Henochs.
Kap. 66
1. Und in jenen Tagen war die Stimme des Allherrschers bei mir, und er sagte zu
mir: ”Noah, siehe, dein Teil ist heraufgestiegen zu mir, ein Teil, woran kein
Tadel ist, ein Teil der Liebe und der Billigkeit;
2. und nun werden bereiten die Engel Verschlosse, und wenn sie ausgegangen sind
zu diesem Geschäft, werde ich meine Hand darauf legen und ihn erhalten.
3. Und es wird sein hierauf ein Same des Lebens, und eine Umwandlung wird
kommen, damit nicht leer bleibt die Erde. Und ich will bestätigen deinen Samen
vor mir in Ewigkeit zu Ewigkeit. Und der Same derjenigen, welche mit dir wohnen
werden auf der Oberfläche der Erde, wird nichts unternehmen auf der Oberfläche
der Erde, und er wird gesegnet sein und zahlreich werden vor der Erde, in dem
Namen des Herrn.”
4. Und sie werden einschließen jene Engel, welche das Unrecht offenbarten, in
jenes brennende Tal, welches mir zuerst zeigte mein Großvater Henoch, in Westen,
wo Berge waren von Gold und Silber, und Eisen, und flüssigem Metall und Zinn.
5. Und ich sah jenes Tal, in welchem große Bewegung war und sich bewegten die
Wasser.
6. Und als dies alles geschehen war, da erzeugten sich aus jenem Flüssigen des
Feuers und ihrer Bewegung, welche sie bewegte an jenem Orte, ein Geruch des
Schwefels, und er verband sich mit jenen Wassern. Und jenes Tal der Engel,
welche verführten, brannte unter jener Erde.
7. Und zu jenem Tale derselben werden Flüsse von Feuer ausgehen, wohin
diejenigen Engel verurteilt werden sollen, welche verführten die Bewohner der
Erde.
8. Und es werden diese Wasser an jenen Tagen sein den Königen, und den
Mächtigen, und den Hohen und denen, welche bewohnen die Erde, zu Heilung der
Seele und des Leibes, und zum Gericht des Geistes.
9. Und mit Lust wird erfüllt sein ihr Geist, damit sie gerichtet werden in ihrem
Leibe; denn sie verleugneten den Herrn der Geister. Und sie werden ihr Gericht
sehen an jeglichem Tage, aber nicht bekennen seinen Namen.
10. Und so wie groß sein wird die Hitze ihres Leibes, ebenso wird in ihnen
Verwandlung dem Geiste in Ewigkeit zu Ewigkeit.
11. Denn nicht wird vor dem Herrn der Geister das, was ausgesprochen wird, zum
eitlen Worte.
12. Denn kommen wird das Gericht über sie, weil sie vertrauen werden der Lust
ihres Leibes, aber den Geist des Herrn verleugnen.
13. Und jene Wasser, in jenen Tagen erleiden sie Veränderung. Denn wenn
gerichtet werden jene Engel in jenen Tagen, wird sich ändern die Hitze jener
Quellen der Wasser.
14. Und wenn heraufsteigen werden die Engel, wird sich ändern jenes Wasser der
Quellen und erkalten. Und ich hörte den heiligen Michael antworten und sagen:
”Dieses Gericht, wodurch gerichtet werden sollen die Engel, ist ein Zeuge gegen
die Könige, die Mächtigen und diejenigen, welche die Erde besitzen;
15. denn diese Wasser des Gerichts werden sein zur Heilung der Engel und zur
Tötung ihrer Leiber. Aber sie werden nicht sehen und nicht glauben, daß
verändert werden jene Wasser und Feuer sein werden, welches brennt in Ewigkeit.”
Kap. 67
1. Und hierauf gab mir Nachweisung von allem Geheimen in einem Buche mein
Großvater Henoch, und die Parabeln, welche ihm gegeben worden waren, und er
brachte sie für mich zu den Worten des Buchs der Parabeln.]
2. Und an jenen Tagen antwortete ihm der heilige Michael, indem der sprach zu
Raphael: ”Die Macht des Geistes ergreift mich und regt mich auf, und zwar wegen
der Strenge des geheimen Gerichts, des Gerichts der Engel; wer ist, der
vermöchte zu ertragen das strenge Gericht, welches geschah und besteht? Und sie
werden zergehen vor demselben.” Und es antwortete abermals und sprach der
heilige Michael zum heiligen Raphael: ”Wer ist, der nicht erweichen ließe sein
Herz darüber, und dessen Nieren nicht bewegt würden von dieser Stimme?
3. Gericht ist ergangen über sie von denjenigen, welche sie herausführten auf
solche Weise.” Und es geschah, als er stand vor dem Herrn der Geister,
4. da sprach also der heilige Michael zu Raphael: ”Und ich werde nicht für sie
sein bei dem Auge des Herrn; denn der Herr der Geister ist erzürnt gegen sie,
weil sie gleich dem Herrn handeln. Darum wird kommen über sie ein geheimes
Gericht in Ewigkeit zu Ewigkeit.
Kap. 68
1. Und hierauf wird das Gericht sie in Bestürzung setzen und aufregen; denn
dieses zeigten sie denen, welche wohnen auf der Erde.”
2. Und siehe die Namen jener Engel! Und dies sind ihre Namen. Der erste
derselben ist Semjâzâ, und der andere Ars’tikif, und der dritte Armên, und der
vierte Kakabâêl, und der fünfte Tur’êl, und der sechste Rum’jâl, und der
siebente Dân’êl, und der achte Nukâêl, und der neunte Berâkêl, und der zehnte
Azâz’êl, der 11te Armers, der 12te Batar’jâl, der 13te Basasâêl, der 14te
Anân’êl, der 15te Tur’êl, der 16te Simâtisiêl, der 17te Jetar’êl, der 18te
Tumâêl, der 19te Tar’êl, der 20te Rumâêl, der 21te Izêzêêl.
3. Und dies sind die Häupter ihrer Engel, und die Namen der Anführer ihrer
Hunderte, und der Anführer ihrer Fünfzige, und der Anführer ihren Zehner.
4. Der Name des ersten ist Jekun. Und dieser war es, welcher verführte alle
Söhne der heiligen Engel, und sie herabsteigen hieß auf die Erde, und sie
verführte zur Erzeugung von Menschen.
5. Und der zweite Name ist Asb’êl; dieser gab üblen Rat den Söhnen der heiligen
Engel, und verführte sie, zu verderben ihren Leib durch Erzeugung von Menschen.
6. Und des dritten Name ist Gâderêl; das ist derjenige, welcher zeigte alle
Schläge des Todes den Menschenkindern.
7. Er verführte Eva, und zeigte die Werkzeuge des Todes den Menschenkindern, und
den Schild, und den Panzer, und das Schwert zum Morden, und alle Werkzeuge des
Todes den Menschenkindern.
8. Und aus seiner Hand gingen sie aus über die, welche wohnen auf Erden, von
jener Zeit und in Ewigkeit.
9. Und des vierten Name ist Tênêmue. Dieser zeigte den Menschenkindern Bitteres
und Süßes,
10. und zeigte ihnen alle Geheimnisse ihrer Weisheit.
11. Und er lehrte die Menschen das Schreiben und zwar mit Dinte und Papier.
12. Und deshalb sind zahlreich diejenigen, welche irre gehen, von Ewigkeit in
Ewigkeit und bis auf diesen Tag.
13. Denn nicht geboren wurden die Menschen dazu, so mit Feder und mit Dinte zu
bekräftigen ihre Treue.
14. Denn sie wurden nur geschaffen, gleich Engeln gerecht und rein zu bleiben.
15. Und der Tod, welcher Alles zerstört, würde nicht getroffen haben diejenigen,
16. welche durch diese ihre Kenntnis untergehen; und deshalb verzehrt mich die
Macht.
17. Und des fünften Name ist Kasedjâe. Dieser zeigte den Menschenkindern alle
bösen Schläge der Geister und der Dämonen,
18. und die Schläge des Embryo im Mutterschoß, um zu zermalmen, und die Schläge
des Geistes, die Bisse der Schlange, und den Schlag, welcher ist am Mittage, die
Brut der Schlange, deren Name ist Tabâet.
19. Und dies ist die Zahl des Kesbeêl, die Summe des Schwurs, welche er zeigte
den Heiligen, als er wohnte oben in Herrlichkeit,
20. und sein Name ist Bekâ. Und dieser sprach zum heiligen Michael, ihnen zu
zeigen den geheimen Namen, damit sie sähen jenen geheimen Namen, und damit sie
sich erinnerten des Schwurs, damit erzittern möchten vor diesem Namen und Schwur
diejenigen, welche anzeigten den Menschenkindern jegliches Geheimnis.
21. Und dies ist die Kraft jenes Schwures, denn mächtig ist er und stark.
22. Und er legte diesen Schwur Akâe in die Hand des heiligen Michael.
23. Und dies sind die Geheimnisse dieses Schwurs, und sie wurden bekräftigt
durch seinen Schwur.
24. Und der Himmel wurde aufgehängt, bevor die Welt geschaffen wurde, und bis in
Ewigkeit.
25. Und durch ihn schwebt die Erde über dem Wasser, und aus dem Verborge- nen
der Berge kommen den Lebenden die schönen Wasser, von der Schöpfung der Welt und
bis in Ewigkeit.
26. Und durch diesen Schwur wurde geschaffen das Meer und sein Grund.
27. Zur Zeit der Wut legte es jenen Sand, und nicht änderte es sich von der
Schöpfung der Welt und bis in Ewigkeit, und durch diesen Schwur sind die
Abgründe befestigt und stehen, und nicht bewegen sie sich von ihrer Stelle in
Ewigkeit und bis in Ewigkeit.
28. Und durch diesen Schwur vollbringen Sonne und Mond ihren Lauf und weichen
nicht von ihrem Befehl, von Ewigkeit und bis in Ewigkeit.
29. Und durch diesen Schwur vollbringen die Sterne ihren Lauf.
30. Und ihre Namen ruft er und sie antworten ihm von Ewigkeit und bis in
Ewigkeit.
31. Und so (sind) den Wassern ihre Winde, und den Winden und zwar ihnen allen
Geister, und ihre Wege wegen jeder Vereinigung der Geister.
32. Und dort werden erhalten die Behältnisse der Stimme des Donners und der
Glanz des Blitzes.
33. Und dort werden erhalten die Behältnisse des Hagels und des Reifes, die
Behältnisse des Schnees, und die Behältnisse des Regens und des Taues.
34. Und alle diese werden bekennen und loben vor dem Herrn der Geister.
35. Und sie werden rühmen mit aller ihrer Kraft des Dankes, und er nährte sie in
allem diesem Danke, und sie werden loben und rühmen und erheben im Namen des
Herrn der Geister in Ewigkeit zu Ewigkeit.
36. Und über sie bestätigt er diesen Schwur, und sie werden erhalten durch ihn
und ihre Wege werden erhalten, und ihr Lauf läßt nicht nach.
37. Und ihnen wurde große Freude.
38. Und sie priesen, und rühmten, und erhoben, weil ihnen offenbart wurde der
Name jenes Menschensohnes.
39. Und er saß auf dem Throne seiner Herrlichkeit, und der Hauptteil des
Gerichts wurde gegeben ihm, dem Menschensohn. Und er läßt verschwinden und
untergehen die Sünder von der Oberfläche der Erde, und diejenigen, welche sie
verführten, werden in Ewigkeit mit Ketten gebunden werden.
40. Und nach ihrer Stufe der Verdorbenheit werden sie eingekerkert werden, und
alle ihre Werke sollen verschwinden von der Oberfläche der Erde, und fortan wird
nicht dasein ein Verführer; denn jener Mannessohn wurde gesehen und saß auf dem
Thron seiner Herrlichkeit.
41. Und alles Böse wird aus seinem Antlitz verschwinden und weichen, und das
Wort dieses Mannessohnes wird bestätigt werden vor dem Herrn der Geister.
42. Dies ist die dritte Parabel Henochs.
Kap. 69, Sect. XII
1. Und es geschah hierauf, daß erhoben wurde der lebendige Name bei diesem
Menschensohn, bei dem Herrn der Geister, von denen, welche auf der Erde wohnen.
2. Und er wurde erhoben in die Wagen des Geistes, und es ging aus sein Name in
ihrer Mitte.
3. Und von diesem Tage an wurde ich nicht gezogen in ihre Mitte, sondern er
setzte mich zwischen zwei Geister, zwischen Mitternacht und Abend, wo die Engel
nahmen die Schnüre, um mir zu messen einen Ort für die Auserwählten und für die
Gerechten.
4. Da sah ich die ersten Väter und die Gerechten, welche von Ewigkeit her an
jenem Orte wohnen.
Kap. 70
1. Und es geschah hierauf, daß verborgen wurde mein Geist und aufstieg in die
Himmel. Ich sah die Söhne der Engel treten auf Feuerflammen, ihre Kleider und
ihr Gewand waren weiß, und glänzend ihr Antlitz wie Kristall.
2. Und ich sah zwei Ströme von Feuer, und der Glanz dieses Feuers glänzte wie
der Hyazinth.
3. Und ich fiel auf mein Antlitz vor dem Herrn der Geister.
4. Und der Engel Michael, einer von den Häuptern der Engel, nahm mich bei meiner
rechten Hand, und hob mich auf und führte mich hin zu allen Geheimnissen der
Gnade und den Geheimnissen der Gerechtigkeit.
5. Und er zeigte mir alle Geheimnisse der Enden des Himmels, und alle
Behältnisse der Sterne, und aller Strahlen, von wo sie ausgehen zu dem Antlitz
der Heiligen.
6. Und er verbarg den Geist Henochs in dem Himmel der Himmel.
7. Und ich sah dort in der Mitte jenes Glanzes, daß darin Etwas, was erbaut war
aus Steinen von Glas,
8. inmitten dieser Steine Zungen von lebendigem Feuer. Und es sah mein Geist
eine Umschließung, welche umschloß dieses Haus des Feuers von seinen vier Enden,
darin Ströme angefüllt mit lebendigen Feuer, und sie umschlossen dieses Haus.
9. Und es umgaben die Seraphs, die Cherubs und die Ophanin; dies sind
diejenigen, welche nicht schlafen, und bewahren den Thron seiner Herrlichkeit.
10. Und ich sah unzählige Engel, Tausende, Tausende von Tausenden, und Myriaden
von Myriaden, und sie umgaben jenes Haus.
11. Michael und Raphael und Gabriel und Phenuel und die heiligen Engel, welche
in den Himmeln oben, gingen ein und aus in dieses Haus. Und es gingen heraus aus
diesem seinem Hause Michael und Gabriel, Raphael und Phenuel, und viele heilige
Engel, welche ohne Zahl,
12. und mit ihnen das Haupt der Tage, und sein Haupt (war) wie Wolle weiß und
rein, und sein Kleid, daß es nicht zu beschreiben.
13. Und ich fiel auf mein Antlitz, und alle mein Fleisch löste sich und mein
Geist wurde verwandelt.
14. Und ich rief aus mit der Stimme, mit dem Geiste der Kraft, und ich pries,
rühmte und erhob.
15. Und diese Lobpreisungen, welche gingen aus meinem Munde, waren wohlgefällig
vor jenem Haupte der Tage.
16. Und es kam jenes Haupt der Tage mit Michael und Gabriel, Raphael und
Phenuel, und den Tausenden von Tausenden, und den Myriaden von Myriaden, Engeln,
welche ohne Zahl.
17. Und es kam zu mir jener Engel, und mit seiner Stimme begrüßte er mich und
sagte zu mir: ”Du bist der Mannessohn, der du geboren bist zur Gerechtigkeit,
und Gerechtigkeit ist über dir geblieben.
18. Und die Gerechtigkeit des Hauptes der Tage wird dich nicht verlassen.”
19. Und er sagte zu mir: ”Er wird dir zurufen Frieden durch seinen Namen für die
Welt, die ist; denn von dort ist ausgegangen Friede seit der Schöpfung der Welt.
20. Und so wird er sein dir in Ewigkeit zu Ewigkeit.
21. Und alle, welche sein werden und wandeln werden auf deinem Wege der
Gerechtigkeit, werden dich nicht verlassen in Ewigkeit.
22. Und bei dir wird sein ihre Wohnung, und bei dir ihr Teil, und von dir werden
sie nicht getrennt werden in Ewigkeit zu Ewigkeit.
23. Und so wird sein Länge der Tage mit jenem Menschensohn.
24. Und Friede wird sein den Gerechten [und sein gerader Weg den
Rechtschaffenen] in dem Namen des Herrn der Geister in Ewigkeit zu Ewigkeit.
Kap. 71, Sect. XIII
1. Das Buch des Umlaufs der Lichter des Himmels, eines nach dem andern, wie sie
sind, je nach ihren besonderen Abteilungen, einzeln je nach ihrer besonderen
Macht, je nach ihrer besonderen Zeit, einzeln nach ihrem besonderen Namen, und
nach den Orten ihres Aufgangs, und je nach ihren besonderen Monaten, welche mir
zeigte Uriel, der heilige Engel, welcher bei mir war und ihr Führer ist. Und ihr
ganzes Verzeichnis, wie es ist, zeigte er mir, und wie jedes Jahr der Welt und
bis in Ewigkeit, bis wird gemacht werden ein neues Werk, welches bleiben wird
bis in Ewigkeit.
2. Und die ist das erste Gesetz der Lichter. Die Sonne, das Licht kommen durch
die Tore des Himmels, welche gegen Morgen, und ihr Untergang ihr Untergang ist
in der Toren des Himmels, welche gegen Abend.
3. Ich sah sechs Tore, aus welchen hervorgeht die Sonne, und sechs Tore, wo
untergeht die Sonne,
4. - und der Mond geht in diesen Toren auch auf und unter, - und die Führer der
Sterne mit denjenigen, welche sie führen, sechs im Morgen und sechs in dem
Untergange der Sonne.
5. Und sie alle, eines hinter dem anderen, sind gerade, und viele Fenster zur
Rechten und zur Linken dieser Tore.
6. Und zuerst geht hervor das große Licht, dessen Name Sonne, und seine Kugel
ist wie die Kugel des Himmels, und ganz ist es angefüllt mit Feuer, welches
glänzt und brennt.
7. Den Wagen, worin es aufsteigt, weht der Wind fort.
8. Und untergeht die Sonne vom Himmel, und wendet sich gegen Mitternacht, um
nach Morgen zu gehen, und sie wird so geführt, daß sie kommt zu jenem Tore und
leuchtet an der Oberfläche des Himmels.
9. So geht sie hervor in dem ersten Monate in dem großen Tore.
10. Und sie geht hervor durch dieses vierte jener sechs Tore, welche gegen
Aufgang der Sonne sind.
11. Und in diesem vierten Tore, aus welchem hervorgeht die Sonne in dem ersten
Monate, in ihm sind zwölf offene Fenster, aus welchen hervorgeht eine Flamme,
wenn sie geöffnet werden zu ihrer Zeit.
12. Wenn die Sonne aufgeht, so geht sie aus dem Himmel hervor durch dieses
vierte Tor 30 Tage, und durch das vierte Tor, welches gegen Abend des Himmels,
geht sie gerade herab.
13. Und in jenen Tagen verlängert sich der Tag von dem Tage an, und verkürzt
sich die Nacht von der Nacht an 30 Morgen lang. Und an jenem Tage ist länger der
Tag um zwei als die Nacht.
14. Und es ist der Tag genau zehn Teile und es ist die Nacht acht Teile.
15. Und es geht hervor die Sonne aus diesem vierten Tore und geht unter im
vierten, und wendet sich zu dem fünften Tore, welches in Morgen, während 30
Morgen, und sie geht hervor aus ihm und geht unter in dem fünften Tore.
16. Alsdann wird länger der Tag um einen zweiten Teil, und es wird der Tag elf
Teile; und es wird kürzer die Nacht und wird sieben Teile.
17. Und die Sonne wendet sich nach Morgen, und kommt zum sechsten Tore, und sie
geht auf und geht unter in dem sechsten Tore 31 Morgen, wegen ihres Zeichens.
18. Und an jenem Tage wird länger der Tag als die Nacht; und es wird der Tag das
Doppelte der Nacht, und es wird der Tag zwölf Teile.
19. Und es wird kürzer die Nacht und wird sechs Teile. Und es erhebt sich die
Sonne, damit kürzer werde der Tag und sich verlängere die Nacht.
20. Und es wendet sich die Sonne nach Morgen und sie kommt zum sechsten Tore,
und hervor geht die Sonne daraus und geht unter 30 Morgen.
21. Und wenn vollendet sind 30 Morgen, wird verringert der Tag um einen Teil,
und es wird der Tag elf Teile und die Nacht sieben Teile.
22. Und es geht hervor die Sonne von Abend aus jenem sechsten Tore und geht nach
Morgen, und geht auf in dem fünften Tore 30 Morgen , und geht unter wiederum in
Abend in dem fünften Tore, welches in Abend.
23. An diesem Tage wird verringert der Tag um zwei Teile, und es wird der Tag
zehn Teile und die Nacht acht Teile.
24. Und es geht hervor die Sonne aus jenem fünften Tore, und geht unter in dem
fünften Tore, welches in Abend, und geht auf in dem vierten Tore wegen ihres
Zeichens 31 Morgen lang, und geht unter in Abend.
25. An diesem Tage ist gleich geworden der Tag mit der Nacht, und sie ist
gleich, und es wird die Nacht neun Teile und der Tag neun Teile.
26. Und es geht die Sonne hervor aus diesem Tore, und geht und geht unter in
Abend, und wendet sich zum Morgen, und geht hervor durch das dritte Tor 30
Morgen, und geht unter in Abend in dem dritten Tore.
27. Und an diesem Tage wird länger die Nacht von dem Tage an während 30 Morgen,
und kürzer wird der Tag von dem Tage an während 30 Tagen, und es wird die Nacht
genau zehn Teile und der Tag acht Teile.
28. Und es geht die Sonne hervor aus jenem dritten Tore, und geht unter in dem
dritten Tore in Abend, und wendet sich gegen Aufgang, und es geht hervor die
Sonne durch das zweite Tor des Aufgangs 30 Morgen.
29. Und so geht sie unter in dem zweiten Tore im Abend des Himmels.
30. Und an jenem Tage wird die Nacht elf Teile und der Tag sieben Teile.
31. Und es geht hervor die Sonne an jenem Tage aus dem zweiten Tore, und geht
unter in Abend in dem zweiten Tore, und wendet sich gegen Aufgang in das erste
Tor 31 Morgen,
32. und geht unter in Abend in dem ersten Tore.
33. Und an jenem Tage verlängert sich die Nacht und wird das Doppelte des Tages.
34. Und es wird die Nacht genau zwölf Teile und der Tag sechs Teile.
35. Und es erreichte die Sonne ihre Höhen, und ein zweites Mal macht sie ihren
Umlauf über diese ihre Höhen.
36. Und sie kommt in jenes Tor 30 Morgen, und in Abend ihm gegenüber geht sie
unter.
37. Und an jenem Tage wird kürzer die Nacht von ihrer Länge um eine Hand [das
ist um einen Teil], und sie wird elf Teile,
38. und der Tag sieben Teile.
39. Und es wendet sich die Sonne und kommt zu dem zweiten Tore, welches in
Aufgang.
40. Und sie wendet sich über diese ihre Höhen 30 Morgen, geht auf und geht
unter.
41. Und an diesem Tage wird kürzer die Nacht von ihrer Länge, und es wird die
Nacht zehn Teile und der Tag acht Teile. Und an diesem Tage geht hervor die
Sonne aus jenem zweiten Tore, und geht unter in Abend; und sie wendet sich gegen
Aufgang, und geht auf [in Morgen] in dem dritten Tore 31 Morgen, und geht unter
in dem Abend des Himmels.
42. Und an diesem Tage wird verringert die Nacht, und sie wird neun Teile und
der Tag wird neun Teile. Und gleich wird die Nacht mit dem Tage. Und es wird das
Jahr genau 364 Tage.
43. Und die Länge des Tages und der Nacht, und die Kürze des Tages und der Nacht
werden durch diesen Lauf der Sonne verschieden.
44. Wegen dieses ihres Laufes wird verlängert der Tag von dem Tage an, und die
Nacht von der Nacht an genähert.
45. Und dies ist das Gesetz und der Lauf der Sonne und ihre Wende. Wenn sie sich
wendet, so wendet sie sich dahin, wo 60, und geht hervor. Dies ist das große
Licht, welches in Ewigkeit, welches man nennt Sonne in Ewigkeit zu Ewigkeit.
46. Und die ist das, was hervorgeht, ein großes Licht, welches man nennt nach
seiner Erscheinung, wie befohlen hat der Herr.
47. Und so geht sie aus und ein, und wird nicht verringert, und ruht nicht,
sondern läuft Tag und Nacht in ihrem Wagen, und ihr Licht erleuchtet sieben
Teile von dem Monde, und die Größen Beider sind ein Paar.
Kap. 72, Sect. XIV
1. Und nach diesem Gesetz sah ich ein anderes Gesetz eines kleinen Lichtes,
dessen Name Mond, und seine Kugel wie die Kugel des Himmels.
2. Und seinen Wagen, worin es aufsteigt, weht der Wind fort, und nach Maß wird
ihm gegeben Licht.
3. Und in jedem Monate wird sein Aufgang und sein Untergang verändert, und seine
Tage sind wie die Tage der Sonne. Und wenn gleich geworden ist sein Licht, so
ist sein Licht sieben Teile von dem Licht der Sonne.
4. Und so geht es auf, und sein Anfang ist gegen Morgen.
5. Und an jenem Tage wird es gesehen, und es wird für euch der Anfang des Mondes
30 Morgen mit der Sonne in dem Tore, aus welchem hervorgeht die Sonne.
6. Und seine entfernte Hälfte ist sieben Teile und einer; und seine ganze Kugel
ist leer, daß darin kein Licht - außer seinem siebten Teile - von den 14 Teilen
seines Lichtes. Und an einem Tage empfängt er einen siebten Teil; und die Hälfte
seines Lichtes wird sein Licht; in den sieben und den sieben Teilen ist einer;
seine Hälfte geht unter mit der Sonne.
7. Und wenn aufgeht die Sonne [so ist in jedem der einzelnen sieben Teile
vollständig seine ganze Finsternis, und in jedem der einzelnen sieben Teile ist
vollständig sein ganzes Licht, im Aufgange und im Untergange], aufgeht der Mond
mit ihr, und nimmt an die Hälfte eines Teiles des Lichtes.
8. Und in jener Nacht, in dem Anfange seines Morgens, vor dem Tage des Mondes,
geht der Mond unter mit der Sonne.
9. Und er ist dunkel in jener Nacht in den sieben und den sieben Teilen und
eines halben, und er geht auf an jenem Tage genau einen siebten Teil, und geht
hervor und weicht ab von dem Aufgange der Sonne.
10. Und er macht leuchtend in seinen übrigen Tagen die sieben und die sieben
Teile.
Kap. 73
1. Und einen anderen Lauf und Gesetz sah ich für ihn, welches in jenem Gesetze
machte der Lauf der Monate. Und alles zeigte mir Uriel, der heilige Engel,
welcher ist der Führer von ihnen allen.
2. Und ihren Stand schrieb ich auf, so wie er ihn mir zeigte.
3. Und ich schrieb auf ihre Monate, so wie sie sind, und das Aussehen ihres
Lichtes, bis erfüllt sind 15 Tage.
4. In einem jeden der einzelnen sieben Teile macht er voll sein ganzes Licht im
Aufgange, und in jedem der einzelnen sieben Teile macht er voll seine ganze
Finsternis im Untergange.
5. Und in bestimmten Monaten geht sein Lauf einzeln, und in zwei geht der Mond
unter mit der Sonne in den zwei Toren, welche in der Mitte sind, in dem dritten
und in dem vierten Tore. Er geht hervor sieben Tage und macht seinen Kreislauf,
6. und wendet sich wiederum zu dem Tore, woraus hervorgeht die Sonne, und in
diesem macht er voll sein ganzes Licht. Und er weicht ab von der Sonne, und
kommt acht Tage in das sechste Tor, aus welchem hervorgeht die Sonne.
7. Und wenn hervorgeht die Sonne aus dem vierten Tore, geht er hervor sieben
Tage, bis sie hervorgeht aus dem fünften.
8. Und wiederum wendet er sich sieben Tage zu dem vierten Tore, und er macht
voll sein ganzes Licht, und er weicht ab, und kommt durch das erste Tor acht
Tage.
9. Und wiederum wendet er sich sieben Tage zu dem vierten Tore, aus welchem
hervorgeht die Sonne.
10. So sah ich ihren Stand, so wie nach der Ordnung ihrer Monate aufgeht und
untergeht die Sonne.
11. Und zu diesen Tagen werden hinzugefügt in fünf Jahren 30 Tage und kom- men
der Sonne zu. Und alle die Tage, welche einem Jahre von diesen fünf Jahren
zukommen, betragen 364 Tage, und es kommen ihr von den Sternen sechs Tage zu von
den fünf Jahren, je sechs, es kommen ihnen zu 30 Tage,
12. und geringer als die Sonne und die Sterne ist der Mond um 30 Tage.
13. Und der Mond läßt kommen die Jahre genau, sie alle, daß ihr Stand in
Ewigkeit weder zuvor eile, noch verziehe um einen Tag, sondern wechseln lasse
das Jahr richtig, genau in je 364 Tagen. Drei Jahre haben die Tage 1092, und
fünf Jahre 1820 Tage, so wie sind acht Jahren 2912 Tage.
14. Dem Monde allein kommen zu an Tagen für drei Jahre1062 Tage, und in fünf
Jahren ist er geringer um 50 Tage [denn an seinem Ausgange werden unter 1000
hinzugefügt 62 Tage], und es sind fünf Jahre 1770 Tage, wie dem Monde für acht
Jahre an Tagen 2832 Tage.
15. Denn es sind geringer für acht Jahre seine Tage um 80, und alle Tage, welche
er geringer ist von acht Jahren, sind 80 Tage.
16. Und es erfüllt sich das Jahr richtig, je nach ihrem Imstande und dem
Imstande der Sonne, welche aufgehen aus den Toren, welche aus ihnen aufgeht und
untergeht der Tage 30.
Kap. 74
1. Und Führer der Häupter der Tausende (sind) diejenigen, welche über der ganzen
Schöpfung und über allen Sternen, und mit den Vieren (sind), welche hinzugefügt
werden, und welche nicht getrennt werden von ihrer Stelle, nach der ganzen
Berechnung des Jahres.
2. Und diese bedürfen der vier Tage, welche nicht berechnet sind in der
Berechnung des Jahres.
3. Und ihretwegen, über sie, irren die Menschen sehr; denn diese Lichter
bedürfen in Wahrheit eine Stelle des Weltlaufes, eine in dem ersten Tore, und
eine in dem dritten Tore, und eine in dem vierten, und eine in dem sechsten
Tore.
4. Und es wird vollendet die Genauigkeit des Weltlaufes bei jeder 364ten Stelle
des Weltlaufes. Denn die Zeichen
5. und die Zeiten,
6. und die Jahre,
7. und die Tage zeigte mir Uriel, der Engel, welchen setzte der Herr der
Herrlichkeit, der in Ewigkeit ist, über alle Lichter des Himmels
8. am Himmel und in der Welt, daß sie regierten an der Oberfläche des Himmels,
und erschienen über der Erde, und würden
9. zu Führern des Tages und der Nacht: die Sonne, und den Mond, und die Sterne,
und alle Diener des Himmels, welche ihren Umlauf machen mit allen Wagen des
Himmels.
10. So zeigte zwölf offene Tore Uriel mir für das Umkreisen der Wagen der Sonne
am Himmel, aus welchen hervorgehen die Füße der Sonne.
11. Und von ihnen geht aus Wärme auf die Erde, wenn sie geöffnet werden in den
Zeiten, welche ihnen bestimmt sind, und für die Winde, und für den Geist des
Taues, wenn geöffnet werden in den Zeiten die Öffnungen an den Himmeln über den
Enden.
12. Zwölf Tore sah ich am Himmel an den Enden der Erde, aus welchen hervorgehen
Sonne, und Mond, und Sterne, und alle Werke des Himmels vom Aufgange und vom
Untergange.
13. Und viele Fenster sind geöffnet auf ihrer rechten und auf ihrer linken
Seite.
14. Und eines der Fenster macht zu seiner Zeit heiß die Hitze, wie jene Tore,
aus welchen hervorgehen die Sterne nach ihrem Gesetze, und in welchen sie
untergehen nach ihrer Zahl.
15. Und ich sah die Wagen am Himmel laufen in die Welt oberhalb und unterhalb
jener Tore, in welchen sich wenden die Sterne, welche nicht untergehen. Und
einer ist größer, als sie alle, und dieser geht um die ganze Welt.
Kap. 75, Sect. XV
1. Und an den Enden der Erde sah ich zwölf Tore geöffnet für alle Winde, aus
welchen hervorgehen die Winde und wehen über die Erde.
2. Drei von ihnen sind geöffnet im Antlitz des Himmels, und drei im Untergang,
und drei zur Rechten des Himmels, und drei zur Linken. Und die drei ersten sind
diejenigen, welche gegen Morgen, und drei gegen Mitternacht, und drei, hinter
denen zur Linken, gegen Mittag, und drei gegen Abend.
3. Durch vier ihnen gehen hervor Winde des Segens und des Heils. Und aus den
acht übrigen gehen hervor Winde der Züchtigung; wenn sie gesendet werden,
verderben sie die ganze Erde und das Wasser, welches auf derselben, und alle,
welche wohnen auf ihr, und alles, was im Wasser ist und auf der Erde.
4. Und es geht hervor der erste Wind aus jenem der Tore, dessen Name
morgendliches ist, durch das erste Tor gegen Morgen, welches sich gegen Mittag
neigt. Es gehen hervor aus ihm Vernichtung, Dürre und Hitze und Verderben.
5. Und durch das zweite Tor, das mittlere, geht hervor Klarheit; und es gehen
hervor aus ihm Regen, und Fruchtbarkeit, und Heil, und Tau. Und durch das dritte
Tor, welches gegen Mitternacht, geht hervor Kälte und Dürre.
6. Und nach diesen die Winde in der Richtung des Mittags gehen hervor durch drei
erste Tore; durch das erste Tor von denselben, welches sich neigt gegen Aufgang,
geht hervor Wind der Hitze.
7. Und durch das Tor, bei welchem die Mitte, aus ihm geht hervor angenehmer
Geruch, und Tau, und Regen, und Heil, und Leben.
8. Und durch das dritte Tor, welches gegen Untergang, von ihm geht hervor Tau,
und Regen, und Heuschrecken, und Vernichtung.
9. Und nach diesen die Winde, welche gegen Mitternacht [deren Name Meer], aus
[Toren]. Das siebte Tor, welches nach dem zu, welches sich gegen Mittag neigt;
aus diesem geht hervor Tau und Regen, Heuschrecken und Vernichtung. Und aus dem
mittleren, geraden Tore, aus ihm geht hervor Regen, und Tau, und Leben, und
Heil. Und durch das dritte Tor, welches gegen Untergang, welches sich neigt
gegen Mitternacht, und aus ihm gehen hervor Nebel, und Reif, und Schnee, und
Regen, und Tau, und Heuschrecken.
10. Und nach diesen viertens die Winde, welche gegen Abend. Durch das erste Tor,
welches sich neigt gegen Mitternacht, und von ihm geht hervor Tau, und Regen,
und Reif, und Kälte, und Schnee, und Kühlung; und aus dem mittleren Tore geht
hervor Tau und Regen, Heil und Segen.
11. Und durch das letzte Tor, welches gegen Mittag, aus ihm geht hervor Dürre,
Vernichtung, Glut und Verderben.
12. Und zu Ende sind die zwölf Tore, welche den vier Toren des Himmels.
13. Und alle ihre Gesetze, alle ihre Züchtigung und ihr Heil habe ich dir
gezeigt, mein Sohn Methusalah!
Kap. 76
1. Sie nennen ihn den ersten Wind den morgendlichen, weil er der erste ist.
2. Und sie nennen den zweiten den Süd, weil der Erhabene dort herabsteigt, und
vorzüglich dort herabsteigt der Gepriesene in Ewigkeit.
3. Und der Wind, welcher von Abend, sein Name ist Mangel, weil dort sich
verringern alle Lichter des Himmels und herabsteigen.
4. Und der vierte Wind, dessen Name Nord, ist in drei Teile geteilt; einer von
ihnen ist für die Wohnung des Menschen; und der andere für die Meere des
Wassers, und in den Tälern und im Walde, und in den Flüssen, und im Dunkel und
im Schnee; und der dritte Teil im Garten der Gerechtigkeit.
5. Sieben hohe Berge sah ich, welche höher als alle Berge, die auf der Erde; und
von ihnen geht hervor Reif, und es gehen dahin und vergehen Tage und Zeiten und
Jahre.
6. Sieben Flüsse auf Erden sah ich, größer als alle Flüsse; einer von ihnen
kommt von Abend, in das große Meer ergießt sich sein Wasser.
7. Und andere zwei kommen von Mitternacht zu dem Meere, und es ergießt sich ihr
Wasser in das Erythräische Meer in Aufgang. Und die, welche übrig bleiben, vier,
gehen hervor durch die Höhle von Mitternacht zu ihrem Meere, dem erythräischen
Meere, und zwei ergießen sich in das große Meer, und sie sagen, dort ist Wüste.
8. Sieben große Inseln sah ich in dem Meere und auf der Erde; zwei auf der Erde
und fünf in dem großen Meere.
Kap. 77
1. Die Namen der Sonne sind so: einer Orjârês und ihr zweiter Tomâs’sa.
2. Und der Mond hat vier Namen; sein erster Name ist A¨enjâ, und der zweite
Eblâ; der dritte B¨enâsê, und der vierte Erâ¨e.
3. Dies sind die zwei großen Lichter, deren Kugeln wie die Kugel des Himmels,
und die Größen von ihnen sind beide gleich.
4. In der Kugel der Sonne (sind) sieben Teile des Lichtes, welches gegeben wird
in sie von dem Monde. Und nach Maß dringt es ein, bis ausgegangen ist ein
siebter Teil der Sonne. Und sie gehen unter und kommen in die Tore des Abends,
und gehen herum durch Mitternacht und durch die Tore des Aufganges gehen sie
hervor über die Oberfläche des Himmels.
5. Und wenn sich erhebt der Mond, so erscheint er am Himmel, und die Hälfte
eines siebten Teils des Lichtes ist in ihm.
6. Und in 14 wird voll sein ganzes Licht.
7. Und drei Fünftel des Lichts dringen ein in ihn, bis in 15 voll ist sein Licht
nach dem Zeichen des Jahres, und er wird drei Fünftel.
8. Und es wird der Mond durch die Hälfte eines siebten Teiles.
9. Und bei seinem Abnehmen an dem ersten Tage verringert sich um den 14ten Teil
sein Licht, und an dem zweiten verringert es sich um den13ten Teil, und am
dritten verringert es sich um den zwölften Teil, und an dem vierten verringert
es sich um den elften Teil, und an dem fünften verringert es sich um den zehnten
Teil, und an dem sechsten verringert es sich um den neunten Teil, und an dem
siebten verringert es sich um den achten Teil, und an dem achten verringert es
sich um den siebten Teil, und an dem neunten verringert es sich um den sechsten
Teil, und an dem zehnten verringert es sich um den fünften Teil, und an dem
elften verringert es sich um den vierten, und an dem zwölften verringert es sich
[um den dritten Teil, und an dem 13ten Tage verringert es sich] um den zweiten
Teil, und an dem 14ten verringert es sich um die Hälfte eines siebten Teiles,
und sein ganzes Licht an dem 15ten Tage ist zu Ende, was übrig war von allem.
10.Und in bestimmten Monaten werden 29 Tage dem Monde.
11. Und in ihm ist eine Zeit, wo 28.
12. Und eine andere Anordnung zeigte mir Uriel, wenn Licht gebracht wird in den
Mond, und woher es gebracht wird aus der Sonne.
13. Die ganze Zeit, welche der Mond fortschreitet in seinem Lichte, tritt er vor
die Sonne, bis in 14 Tagen voll wird sein Licht am Himmel.
14. Und wenn zu Ende ist alles, so hört auf sein Licht am Himmel, und der erste
Tag wird Neumond genannt; denn an diesem Tage wird gebracht über ihn Licht.
15. Und er wird voll genau an dem Tage, wo herabsteigt die Sonne in den Abend,
und von Aufgang her er aufsteigt in der Nacht,
16. und es leuchtet der Mond in der ganzen Nacht, bis die Sonne aufgeht vor ihm,
und es wird gesehen der Mond vor der Sonne.
17. Und wo kommt Licht zu dem Monde, von da verringert es sich wiederum, bis
verschwunden ist sein ganzes Licht und vergehen die Tage des Mondes,
18. und es bleibt seine Kugel leer, ohne Licht.
19. Und drei Monate macht er zu 30 Tagen in seiner Zeit, und drei Monate macht
er, jeden einzelnen zu 29 Tagen, in welchen er macht seine Verringerung, in
seiner ersten Zeit und in dem ersten Tore, in 177 Tagen.
20. Und zu der Zeit seines Ausganges erscheint er drei Monate je in [30 Tagen,
und drei Monate erscheint er je in] 29 Tagen.
21. In der Nacht erscheint er je in 20, wie ein Mann, und am Tage wie Himmel;
denn etwas anderes ist nicht in ihm außer sein Licht.
Kap. 78
1. Und nun, mein Sohn Methusalah, habe ich dir gezeigt alles, und vollendet ist
die ganze Ordnung der Sterne des Himmels.
2. Und er zeigte mir alle ihre Ordnungen, welche an allen Tagen und in jeder
Zeit, welche unter jeder Macht, und in jedem Jahre, und zwar in seinem Ausgange
und in seinem Gesetz, in jedem Monate und in allen Wochen, und die Verringerung
des Mondes, welche bewirkt wird im sechsten Tore - denn in diesem sechsten Tore
geht zu Ende sein Licht,
3. und von ihm ist der Anfang des Mondes - und seine Verringerung, welche
bewirkt wird im ersten Tore in seiner Zeit, bis zu Ende sind 177 Tage, nach der
Ordnung von Wochen 25, und 2 Tage,
4. und welcher geringer ist als die Sonne, nach der Ordnung der Sterne, genau um
fünf Tage in Einer Zeit,
5. und wenn zu Ende ist jene Stelle, welche du siehst. So (ist) das Bild und die
Gestalt von jedem Lichte, welches mir zeigte Uriel, der große Engel, welcher ihr
Führer ist.
Kap. 79
1. Und in jenen Tagen antwortete mir Uriel und sagte zu mir: ”Siehe ich habe dir
gezeigt alles, o Henoch!
2. Und alles offenbarte ich dir, Du siehst jene Sonne, und jenen Mond und
diejenigen, welche führen die Sterne des Himmels, und alle die, welche
verursachen ihre Wirkung und ihre Zeiten und ihren Ausgang.
3. Und in den Tagen der Sünder werden die Winter verkürzt werden,
4. und ihr Same wird nicht sein lässig in ihrer Erde und auf ihren Triften, und
jedes Werk, was auf der Erde, wird umgekehrt und nicht gesehen werden zu seiner
Zeit, und der Regen wird zurückgehalten werden und der Himmel still stehen.
5. Und in jenen Zeiten wird die Frucht der Erde lässig sein, und nicht sprossen
in ihrer Zeit, und die Frucht des Baumes wird zurückgehalten werden in ihrer
Zeit.
6. Und der Mond wird verändern seine Ordnung, und nicht gesehen werden zu seiner
Zeit. Und in jenen Tagen wird gesehen werden der Himmel, und Unfruchtbarkeit
wird statt finden in den Grenzen der großen Wagen in Abend, und er wird leuchten
mehr als die Ordnung des Lichtes, und es werden irren viele Häupter der Sterne
der Macht, und diese werden umkehren ihre Wege und Werke.
7. Und es werden nicht erscheinen zu ihrer Zeit diejenigen, welche ihnen
befehlen, und alle Ordnungen der Sterne werden verschlossen werden über den
Sündern.
8. Und die Gedanken derjenigen, welche wohnen auf Erden, werden irren über sie,
und sie werden abgewendet werden von allen ihren Wegen,
9. und sie werden irren und sie halten für Götter, und es wird groß werden über
ihnen das Elend.
10. Und Strafe wird kommen über sie, auf daß er sie vernichte, sie alle.”
Kap.80
1. Und er sagte zu mir: ”O Henoch, betrachte das Buch, welches herabtröpfelte
der Himmel, und lies das, was geschrieben ist darin, und vernimm jedes
Einzelne.”
2. Und ich betrachtete alles in dem Getröpfel des Himmels, und las alles, was
geschrieben war, und vernahm alles, und las das Buch, und alles was geschrieben
war darin, und alle Werke des Menschenkinder
3. und aller Kinder des Fleisches, welche auf der Erde, bis zur Wiedergeburt der
Welt.
4. Hierauf sogleich pries ich den Herrn, den König der Herrlichkeit, wie er
gemacht hat das ganze Werk der Welt.
5. Und ich rühmte den Herrn wegen seiner Geduld und seines Segens über die
Kinder der Welt.
6. Und zu der Zeit sprach ich: ”Gesegnet ist der Mann, welcher stirbt gerecht
und gut, und über welchen ein Verzeichnis von Unrecht gar nicht geschrieben, und
an welchem nicht gefunden worden ist Verbrechen!”
7. Und jene 3 Heilige brachten mich nahe, und setzten mich auf die Erde vor die
Tür meines Hauses.
8. Und sie sagten zu mir: ”Zeige alles dem Methusalah, deinem Sohn, und zeige
alles deinen Kindern, daß nicht gerechtfertigt werden wird alles, was Fleisch
ist, vor dem Herrn; denn er ist ihr Schöpfer.
9. Ein Jahr werden wir dich lassen bei deinen Kindern, bis du wieder kräftig
bist, auf daß du belehrst deine Kinder, und schreibst für sie, und verkündigst
allen deinen Kindern. Und in dem anderen Jahre werden sie dich nehmen aus ihrer
Mitte, und sich stärken wird dein Herz. Denn die Guten werden den Guten bekannt
machen die Gerechtigkeit, der Gerechte wird mit dem Gerechten sich freuen, und
sie werden bekennen unter einander, und der Sünder wird mit dem Sünder sterben,
10. und der Verkehrte wird mit dem Verkehrten ersäuft werden.
11. Und diejenigen, welche gerecht handeln, werden sterben wegen der Werke der
Menschen, und werden versammelt werden wegen der Werke der Gottlosen.”
12. Und in jenen Tagen hörten sie auf, sich zu unterreden mit mir,
13. und ich kam zu meinen Nebenmenschen, indem ich pries den Herrn der Welten.
Kap. 81
1. ”Und nun, mein Sohn Methusalah, alles dieses sage ich dir, und schreibe ich
für dich, und alles offenbarte ich dir, und ich gab dir die Bücher von allem
diesem.
2. Bewahre, mein Sohn Methusalah, die Bücher von der Hand deines Vaters, und daß
du sie gebest den Geschlechtern der Welt.
3. Weisheit habe ich gegeben dir und deinen Kindern, und denen, welche dir sein
werden als Kinder, damit sei ihren Kindern, und auf Geschlecht zu Geschlecht bis
in Ewigkeit, diese Weisheit über ihre Gedanken. Und nicht schlafen werden
diejenigen, welche sie verstehen, und hören mit ihrem Ohr, damit sie lernen
diese Weisheit und würdig werden der Speisen, welche gut denen, die (sie) essen.
4. Gesegnet sind alle Gerechten, gesegnet alle, welche wandeln auf dem Wege der
Gerechtigkeit, und an welchen nicht ist Sünde gleich den Sündern, bei der
Zählung aller ihre Tage!”
5. Anlangend das Gehen der Sonne am Himmel: durch die Pforten geht sie ein und
aus 30 Tage, mit den Häuptern von 1000 jener Ordnungen der Sterne, mit den vier,
welche hinzugefügt werden, und trennen die vier Teile des Jahres, welche sie
führen, und mit ihnen kommen vier Tage.
6. Ihretwegen irren die Menschen sehr, und berechnen sie nicht in der Rechnung
jedes Weltlaufes; denn sie irren sehr über sie, und nicht zeigen sie die
Menschen genau an. Denn sie sind in der Rechnung des Weltlaufes [des Jahres],
und wahrlich sind diese eingefügt für immer, einer in dem ersten Tore, und einer
in dem dritten, und einer in dem vierten, und einer in dem sechsten.
7. Und es wird vollendet das Jahr in 364.
8. Und wahrlich richtig ist die Stelle und genau die Berechnung dessen, was
eingefügt ist. Denn die Lichter, und die Monate, die bestimmten Zeiten, die
Jahre und die Tage zeigte mir und hauchte über mich Uriel, welchen befehligte
für mich der Herr aller Schöpfung der Welt nach der Macht des Himmels und der
Herrschaft in ihm über Tag und über Nacht, zu zeigen das Licht über den
Menschen, die Sonne, den Mond und die Sterne und alle Mächte des Himmels, welche
sich umdrehen mit ihren Kugeln.
9. Und dies sind die Ordnungen der Sterne, welche untergehen in ihren Orten und
in ihren Zeiten, und in ihren bestimmten Tagen, und in ihren Monaten;
10. und dies sind die Namen derjenigen, welche sie führen, derjenigen, welche
wachen und kommen in ihren Zeiten, und in ihren Ordnungen und in ihren Perioden,
und in ihren Monaten, und in ihren Herrschaften, und in ihren Orten:
11. Vier Führer derselben kommen zuerst, welche trennen die vier Teile des
Jahres, und nach ihnen 12 Führer derjenigen Ordnungen, welche teilen die Monate
und das Jahr in 364, mit den Häuptern von 1000, welche scheiden die Tage, auch
die 4, welche hinzugefügt werden unter sie, deren Führer trennen die 4
Abteilungen der Jahre.
12. Und diese Häupter von 1000 sind in der Mitte der Führer, und der Führenden,
- hinzugefügt wird einer nach der Stelle, - und ihre Führer trennen. Und dies
sind die Namen der Führer, welche trennen die vier Abteilungen des Jahres,
welche verordnet sind: Melkeêl, Helemmêlêk,
13. Mêl’êjal und Nârêl;
14. und die Namen derjenigen, welche sie führen: Adnâr’êl, Ijasusâêl und
Ijelumiêl.
15. Dies sind die drei, welche folgen nach den Führern der Ordnungen, und einer
folgt nach den drei Führern der Ordnungen, welche folgen nach jenen Führern der
Stellen, welche trennen die vier Teile des Jahres.
16. In dem ersten des Jahres geht zuerst auf und regiert Melk’jâl, welcher auch
genannt wird Tamaâ und Sonne (Zahaj),
17. und alle Tage, welche in seiner Macht, welche er regiert, sind 91 Tage.
18. Und dieses sind die Zeichen der Tage; welche gesehen werden auf Erden in den
Tagen seiner Macht: Schweiß und Hitze und Sorge. Und alle Bäume bringen Frucht,
das Laub geht hervor an jedem Baume, und der Honig des Weizens, und die Blume
der Rose und alle Blumen blühen auf dem Felde, und die Bäume des Winters werden
trocken.
19. Und diese sind die Namen der Führer, welche unter ihnen: Berk’êl, Zêlb’sâêl,
und ein anderes hinzugefügtes Haupt von 1000, dessen Name Hêlojâsêf. Und zu Ende
sind die Tage der Macht jenes anderen Führers, welcher nach ihnen, Helemmêlêk,
welchem sie zurufen seinen Namen: glänzende Sonne (Zahaj),
20. und alle Tage seines Lichtes sind 91 Tage.
21. Und dies sind die Zeichen der Tage, welche auf der Erde: Hitze und Dürre,
und die Bäume bringen hervor ihre Frucht, erhitzt und gekocht, und geben ihre
Frucht, daß sie trockne.
22. Und die Herden sind folgsam und empfangen. Und sie sammeln alle Früchte der
Erde, und alles, was ist auf den Äckern, und die Kelter des Weins wird
gekeltert. Und dies ist in den Tagen seiner Macht.
23. Und dies sind ihre Namen und ihre Ordnungen und ihre Führer, welche unter
denen, welche Häupter (sind) von Tausend: Gêdâêl und Kêêl und Hêêl.
24. Und der Name dessen, welcher hinzugefügt ist zu ihnen, des Führers von 1000,
(ist) Asph’êl.
25. Und zu Ende sind die Tage seiner Macht.
Kap. 82, Sect. XVI
1. Und nun habe ich dir gezeigt, mein Sohn Methusalah, alle Gesichte, welche ich
sah vor dir. Ich will erzählen. Zwei Gesichte sah ich, ehe ich nahm ein Weib,
und das eine von ihnen ist nicht gleich dem anderen,
2. das erste, als ich lernte Schrift, und das andere, ehe ich nahm deine Mutter.
Ich sah mächtige Gesichte,
3. und ihretwegen flehte ich zu dem Herrn.
4. Ich ruhte in dem Hause Malâleêl’s, meines Großvaters; ich sah in einem
Gesicht, der Himmel wurde gereinigt und hinweggenommen.
5. Und ich fiel auf die Erde; und als ich fiel auf die Erde, sah ich die Erde,
daß sie verschlungen wurde in einen großen Abgrund, und Berge hingen über
Bergen,
6. und Hügel sanken auf Hügel, und hohe Bäume wurden abgehauen von ihren
Stämmen, und wurden hinabgeworfen, und sanken in den Abgrund.
7. Und deshalb fiel nieder das Wort in meinem Munde, und ich erhob ein Geschrei
und sprach: ”vernichtet ist die Erde!” Und Malaleel, mein Großvater, richtete
mich auf, als ich ihm zugerufen hatte, und sprach zu mir: ”Warum schreist du so
mein Sohn? und warum wehklagst du so?”
8. Und ich erzählte ihm das ganze Gesicht, welches ich gesehen hatte, und er
sagte zu mir: ”Schweres sahst du, mein Sohn!
9. und mächtig ist das Gesicht deines Traumes von allen geheimen Sünden der
Erde; und hinabgestürzt wird sie in die Abgründe und geht unter im großen
Untergange.
10. Und nun, mein Sohn, erhebe dich und flehe zu dem Herrn der Herrlichkeit, -
denn du bist treu, - daß übrig bleibe ein Rest auf Erden, und daß er nicht
verderbe die ganze Erde. Mein Sohn, vom Himmel geschieht alles dieses auf Erden,
und auf Erden wird sein ein großer Untergang.”
11. Und alsdann erhob ich mich, und betete, und flehte, und mein Gebet schrieb
ich auf für die Geschlechter der Welt. und alles zeigte ich dir, mein Sohn
Methusalah!
12. Und als ich herausging unten, und sah den Himmel und die Sonne hervorgehen
von Morgen, und den Mond herabsteigen gegen Abend, und einzelne Sterne und die
ganze Erde, und alles, was er gekannt hat vom Anfange: pries ich den Herrn des
Gerichts, und ihm legte ich Größe bei; denn er läßt hervorgehen die Sonne aus
den Fenstern des Aufganges, und sie steigt und geht auf unter dem Antlitze des
Himmels, und erhebt sich und geht den Weg, welcher ausersehen ist derselben.
Kap. 83
1. Und ich erhob meine Hände in Gerechtigkeit und pries den Heiligen und Großen.
Und ich sprach mit dem Atem meines Mundes und mit der Zunge des Fleisches,
welche gemacht hat Gott den Kindern des Fleisches, den Menschen, auf daß sie
redeten damit - und er begabte sie mit Atem, und Zunge und Mund, auf daß sie
redeten damit -:
2. ”Gepriesen seist du, o Herr, König, und groß und mächtig in deiner Größe, o
Herr aller Geschöpfe des Himmels, König der Könige, und Gott der ganzen Welt,
und dein Reich, und dein Königtum, und deine Größe bleibt in Ewigkeit und in
Ewigkeit und zu Ewigkeit,
3. und für alle Geschlechter zu Geschlecht ist deine Herrschaft, und alle Himmel
sind dein Thron in Ewigkeit, und die ganze Erde der Schemel deiner Füße in
Ewigkeit und in Ewigkeit und zu Ewigkeit.
4. Denn du hast gemacht, und du regierst alles, und nicht ist zu schwer dir ein
Werk, auch nicht eines [auch nicht eines]. Weisheit geht nicht von dir, und
wendet sich nicht von dem Sitze deines Thrones, und nicht von deinem Angesicht,
und du, alles weißt und siehst und hörst du, und nichts ist, was verborgen wäre
vor dir; denn alle siehst du.
5. Und nun die Engel deiner Himmel haben gesündigt, und auf dem Fleisch von
Menschen wird sein dein Zorn bis zu dem Tage des großen Gerichts.
6. Und nun, o Gott, Herr und großer König, flehe ich und bitte ich, zu gewähren
mir meine Bitte, daß du übrig lassest mir Nachkommenschaft auf der Erde, und
nicht verderbest alles Fleisch von Menschen,
7. und nicht entblößest die Erde, und nicht Untergang sei in Ewigkeit.
8. Und nun, mein Herr, vertilge von der Erde das Fleisch, welches dich erzürnt
hat, und das Fleisch der Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit befestige zur
Pflanze des Samens in Ewigkeit. Und verbirg nicht dein Angesicht vor dem Gebet
deines Knechtes, o Herr!”
Kap. 84, Sect. XVII
1. ”Und hierauf sah ich einen anderen Traum, und ganz zeigte ich ihn dir, mein
Sohn!” Und es erhob sich Henoch und sprach zu seinem Sohn Methusalah: ”Zu dir
will ich reden, mein Sohn! Höre mein Wort und neige dein Ohr zu dem Gesicht des
Traumes deines Vaters. Ehe ich nahm deine Mutter Edna, sah ich in einem Gesicht
auf meinem Lager,
2. und siehe! hervorging ein Stier aus der Erde,
3. und dieser Stier war weiß.
4. Und nach ihm ging hervor Ein weibliches Rind, und mit ihm ging hervor ein
Paar Rinder; und eins von ihnen war schwarz und eins rot.
5. Und es schlug jenes schwarze Rind das rote, und verfolgte es auf der Erde.
6. Und ich konnte von da an nicht sehen dieses rote Rind, aber jenes schwarze
Rind wurde alt, und es kam mit ihm ein weibliches Rind.
7. Und ich sah, daß von ihm hervorkamen viele Stiere, ihm gleichend und
nachfolgend ihm.
8. Und jene Kuh, jene erste, ging aus von dem Angesicht jenes ersten Stieres,
suchte jenes rote Rind, und fand es nicht,
9. und es wehklagte hierauf eine große Wehklage, und suchte dasselbe.
10. Und ich sah, bis kam jener erste Stier nachmals, und machte sie still, und
von dieser Zeit an schrie sie nicht mehr.
11. Und hierauf gebar sie einen anderen weißen Stier,
12. und nach ihm gebar sie viele Stiere und schwarze Kühe.
13. Und ich sah in diesem meinem Schlafe einen weißen Farren, und so wuchs er
und wurde ein großer weißer Farr;
14. und von ihm gingen hervor viele weiße Stiere und glichen ihm,
15. und fingen an zu zeugen viele weiße Stiere, und welche ihnen glichen, und
folgten einer dem andern.
Kap. 85
1. Und wiederum sah ich mit meinen Augen, während ich schlief, und ich sah den
Himmel oben.
2. Und siehe! Ein Stern fiel vom Himmel,
3. und er erhob sich und aß, und weidete unter jenen Stieren.
4. Und hierauf sah ich große und schwarze Stiere, und siehe! sie alle
veränderten ihre Hürden und Weiden; und ihre Rinder, und sie fingen an
wehzuklagen eins nach dem andern. Und wiederum sah ich in dem Gesicht und
blickte zum Himmel, und siehe! ich sah viele Sterne, und sie stiegen herab und
stürzten sich vom Himmel zu jenem ersten Stern,
5. zwischen jene Rinder; und die Stiere waren mit ihnen, und sie weideten in
ihrer Mitte.
6. Und ich blickte nach ihnen und sah sie, und siehe! sie brachten heraus ihre
Scham gleich der der Rosse, und fingen an zu steigen auf die Kühe der Stiere;
und sie wurden alle trächtig, und gebaren Elefanten, Kamele und Esel.
7. Und alle Stiere fürchteten sie und erschraken vor ihnen; und sie fingen an zu
beißen mit ihren Zähnen, und zu verschlucken und zu stoßen mit ihren Hörnern.
8. Und sie fingen ferner an zu verschlingen jene Stiere, und siehe! alle Kinder
der Erde fingen an zu zittern und zu erbeben vor ihnen, und flüchteten sich.
Kap. 86
1. Und wiederum sah ich sie, und sie fingen an zu stoßen einer den andern, und
zu verschlucken einer den andern; und die Erde fing an zu schreien. Und ich
erhob meine Augen wiederum zum Himmel, und sah in dem Gesicht, und siehe! heraus
gingen aus dem Himmel wie Gestalten weißer Menschen. Und Einer ging heraus von
jenem Orte und drei mit ihm.
2. Und diese drei, welche herausgingen zuletzt, faßten mich bei meiner Hand, und
nahmen mich von dem Geschlechte der Erde, und hoben mich auf einen hohen Ort.
3. Und sie zeigten mit einen hohen Turm von der Erde, und es wurden kleiner alle
Hügel. Und sie sagten mir: ”Bleibe hier, bis du siehst alles, was kommen wird
über jene Elefanten und Kamele und Esel, und über die Sterne und über alle
Stiere.”
Kap. 87
1. [Und ich sah] Einen von jenen vier, welche herausgegangen waren zuvor,
2. und er ergriff jenen ersten Stern; welcher herabfiel vom Himmel;
3. und er band ihn an seinen Händen und seinen Füßen, und er warf ihn in eine
Tiefe, und diese Tiefe war eng und tief, und grausend und düster.
4. Und einer von ihnen zog sein Schwert, und gab es jenen Elefanten, und Kamelen
und Eseln, und es fing an zu schlagen einer den andern. Und die ganze Erde
erbebte unter ihnen.
5. Und als ich sah in dem Gesicht, und siehe! da fuhr einer von jenen vier,
welche herausgekommen waren, vom Himmel herab, sammelte und nahm alle diejenigen
großen Sterne, deren Scham wie die Scham der Rosse, und band sie alle an ihren
Händen und an ihren Füßen, und warf sie in die Spalten der Erde.
Kap. 88
1. Und einer von jenen Vieren ging zu den weißen Stieren, und lehrte sie ein
Geheimnis, während zitterten jene Stiere. Geboren wurde und entstand ein Mensch,
und der baute sich ein großes Hohl, und es wurde eine Decke über sie.
2. Und ich erhob wiederum meine Augen gen Himmel und sah ein hohes Dach, und
sieben Wasserstürze über ihm, und diese sieben Wasserstürze ergossen in einen
Hof viel Wasser.
3. Und ich sah wiederum und siehe! Quellen öffneten sich auf der Erde in jenem
großen Hofe.
4. Und es fing jenes Wasser an aufzuwallen, und sich zu erheben über die Erde,
und nicht ließ es sehen jenen Hof, während sein ganzer Boden bedeckt war mit
Wasser.
5. Und groß war über ihm das Wasser, und Finsternis und Nebel. Und ich sah an
die Höhe dieses Wassers, und es überragte dieses Wasser die Höhe jenes Hofes.
6. Und es überströmte die Höhe des Hofes und stand über der Erde.
7. Und alle die Stiere, welche sich in diesem Hofe versammelt hatten, so lange
ich sie sah, gingen unter und wurden verschlungen und vernichtet durch dieses
Wasser.
8. Und jenes Hohl schwamm auf dem Wasser. Und alle Stiere, und Elefanten, und
Kamele und Esel sanken unter auf der Erde, und alles Vieh. Und nicht konnte ich
sie mehr sehen. Und sie vermochten nicht herauszugehen, sondern sie gingen unter
und sanken in die Tiefe.
9. Und wiederum sah ich in dem Gesicht, bis jene Wasserstürze zurückwichen von
jenem hohen Dache, und er die Quellen der Erde bedrohte. Und andere Tiefen
wurden geöffnet,
10. und es fing das Wasser an hinabzusteigen in dieselben, bis erschien der
Erdboden.
11. Und jenes Hohl blieb auf der Erde, und es wich die Finsternis zurück, und es
wurde Licht.
12. Und jener weiße Stier, welcher Mensch war, ging heraus aus jenem Hohl und
die drei Stiere mit ihm.
13. Und es war der eine von den drei Stieren, ähnlich jenem Stiere, und eine von
ihnen rot wie Blut und einer schwarz. Und jener weiße Stier ging hinweg von
ihnen.
14. Und sie fingen an zu gebären die Tiere des Feldes und die Vögel.
15. Und es geschah von ihnen allen eine Versammlung der Geschlechter: Löwen, und
Tiger, und Hunde, und Wölfe, und wilde Eber, und Füchse, und Kaninchen, und
Schweine,
16. und Siset, und Geier, und Weihe, und Fonkâs, und Raben.
17. Und es wurde geboren in ihrer Mitte ein weißer Stier.
18. Und sie fingen sich an zu beißen unter einander, eines das andere, und jener
weiße Stier, welcher geboren war in ihrer Mitte, zeugte einen wilden Esel und
einen weißen Stier mit ihm, und viele wilde Esel. Und jener weiße Stier, welcher
gezeugt worden war von ihm, zeugte einen schwarzen wilden Eber und ein weißes
Schaf.
19. Und jener wilde Eber zeugte viele Schweine,
20. und jenes Schaf gebar zwölf Schafe.
21. Und als erwachsen waren jene zwölf Schafe, übergaben sie eines von ihnen den
Eseln.
22. Und jene Esel wiederum übergaben jenes Schaf den Wölfen.
23. Und es wuchs jenes Schaf inmitten der Wölfe.
24. Und der Herr brachte die elf Schafe, damit sie wohnten bei ihm und weideten
inmitten der Wölfe.
25. Und sie mehrten sich und es war viel Weide der Schafe.
26. Und die Wölfe fingen an sie zu schrecken und sie zu bedrücken, während sie
vernichteten ihre Jungen.
27. Und sie warfen ihre Jungen in einen Strom von vielem Wasser.
28. Und jene Schafe fingen an zu schreien wegen ihrer Jungen, und sich zu
flüchten zu ihrem Herrn. Und ein Schaf, welches entging den Wölfen, entwich und
ging zu den wilden Eseln.
29. Und ich sah die Schafe wehklagen, und schreien und bitten ihren Herrn
30. mit aller ihrer Kraft, bis herabstieg jener Herr der Schafe auf den Ruf der
Schafe von hoher Wohnung, und zu ihnen ging und nach ihnen sah.
31. Und er rief jenes Schaf, welches sich heimlich entzogen hatte den Wölfen,
und sprach zu ihm von den Wölfen, kund zu tun ihnen, daß sie nicht anrührten die
Schafe.
32. Und es ging das Schaf zu den Wölfen mit dem Worte des Herrn, und ein anderes
Schaf begegnete ihm und ging mit ihm.
33. Und es kamen beide zusammen in die Wohnung jener Wölfe, und redeten mit
ihnen, und taten ihnen kund, daß sie fortan nicht anrühren sollten die Schafe.
34. Und hierauf sah ich die Wölfe, und wie sie sehr hart waren gegen die Schafe
mit aller ihrer Kraft. Und die Schafe schrien und ihr Herr kam zu den Schafen.
35. Und er fing an zu schlagen jene Wölfe, und die Wölfe fingen an zu wehklagen,
aber die Schafe wurden still und von da an schrien sie nicht (mehr).
36. Und ich sah die Schafe, bis sie ausgingen von den Wölfen. Und die Wölfe -
geblendet waren ihre Augen, und es gingen aus, indem sie folgten den Schafen,
jene Wölfe mit aller ihrer Macht. Und der Herr der Schafe ging mit ihnen, indem
er sie führte,
37. und alle seine Schafe folgten ihm;
38. und sein Antlitz (war) glänzend, und furchtbar und herrlich sein Anblick.
Doch die Wölfe fingen an nachzufolgen jenen Schafen, bis sie sie erreichten an
einem Wassersee.
39. Und dieser Wassersee wich zurück, und es stand das Wasser nach hierhin und
nach dorthin vor ihrem Angesicht.
40. Und ihr Herr, während er sie führte, stellte sich zwischen sie und zwischen
die Wölfe.
41. Und überdies sahen jene Wölfe die Schafe nicht, und gingen mitten in den
Wassersee, und die Wölfe folgten den Schafen, und es liefen hinter ihnen her
jene Wölfe in den Wassersee.
42. Und als sie den Herrn der Schafe sahen, wendeten sie sich, um zu fliehen vor
seinem Angesicht.
43. Und jener Wassersee wendete sich wiederum, und es geschah zufolge seiner
Natur schnell, und es ging das Wasser und stieg, bis es bedeckte jene Wölfe. Und
ich sah bis umkamen alle die Wölfe, welche verfolgt hatten jene Schafe, und
ersäuft wurden.
44. Aber die Schafe gingen weiter von diesem Wasser, und zogen aus zu einer
Wüste, worin nicht Wasser und Gras war. Und sie fingen an zu öffnen ihre Augen
und zu sehen.
45. Und ich sah den Herrn der Schafe nach ihnen sehen und ihnen geben Wasser und
Gras,
46. und jenes Schaf, während es ging und sie leitete.
47. Und es stieg dieses Schaf hinauf auf die Spitze jenes hohen Felsens, und der
Herr der Schafe schickte es zu ihnen.
48. Und darnach sah ich den Herrn der Schafe, welcher stand vor ihnen, und sein
Anblick war furchtbar und streng.
49. Und alle jene Schafe sahen ihn und fürchteten sich vor seinem Antlitz.
50. Und alle diese fürchteten sich und zitterten vor ihm, und sie schrien alle
nach jenem Schafe bei ihm, welches hatte das andere Schaf, welcher war in ihrer
Mitte: ”denn wir vermögen nicht [zu stehen] vor unserem Herrn oder ihn
anzublicken.”
51. Und es kehrte zurück jenes Schaf, welches sie führte, und stieg auf die
Spitze jenes Felsens,
52. und die Schafe fingen an zu verblenden ihre Augen, und abzuweichen von dem
Pfade, welchen jenes Schaf ihnen gezeigt hatte; (aber) es erfuhr nichts.
53. Und der Herr der Schafe ward zornig über sie in großem Zorn, und jenes Schaf
erfuhr’s,
54. und stieg herab von der Spitze des Felsens, und kam zu den Schafen, und fand
eine Menge von ihnen,
55. denen verblendet die Augen,
56. und die abgewichen waren von seinem Pfade. Und als sie es sahen, fürchteten
sie sich und zitterten vor seinem Antlitz,
57. und verlangten zurückzukehren zu ihrer Hürde.
58. Und dieses Schaf nahm mit sich andere Schafe, und kam zu denjenigen Schafen,
welche abgewichen waren;
59. und hierauf fing es an sie zu töten, und die Schafe fürchteten sich vor
seinem Antlitz. Alsdann hieß es diejenigen, welche abgewichen waren,
zurückzukehren; sie gingen zurück zu ihren Hürden.
60. Und ich sah dort in meinem Gesicht, bis dieses Schaf ein Mann wurde, ein
Haus baute dem Herrn der Schafe, und alle Schafe hinstellte in dieses Haus.
61. Und ich sah, bis sich niederlegte das Schaf, welches getroffen hatte jenes
Schaf, den Führer der Schafe. Und ich sah, bis umkamen alle große Schafe, und
kleine erhoben sich an ihrer Stelle, und sie kamen zu einer Weide und nahten
sich einem Wasserstrome.
62. Und jenes Schaf, welches sie geführt hatte, welches ein Mann geworden, wurde
von ihnen getrennt und legte sich nieder.
63. Und alle Schafe suchten es und schrien über dasselbe ein großes Geschrei,
64. und ich sah, bis sie aufhörten zu schreien nach jenem Schafe und gingen über
den Wasserfluß,
65. und es erhoben sich alle die Schafe, welche sie führten, die Pflanze
derjenigen, welche sich niedergelegt und sie geführt hatten.
66. Und ich sah jene Schafe, bis sie kamen an einen guten Ort und in ein
reizendes und gepriesenes Land.
67. Und ich sah jene Schafe, bis sie gesättigt wurden, und es war ein Haus in
ihrer Mitte in dem reizenden Lande, und es gab (Zeiten), wo geöffnet waren ihre
Augen, und es gab (Zeiten), wo man sie verblendete, bis sich erhob ein anderes
Schaf und sie führte. Und alle Schafe [brachte es zurück] und geöffnet wurden
ihre Augen.
68. Und es fingen an die Hunde, und die Füchse und die Waldschweine zu
verschlingen jene Schafe, bis sich erhob ein anderes Schaf als Herr der Schafe,
eins von ihnen, ein Widder, welcher sie führte. Und dieser Widder fing an zu
stoßen hierhin und dorthin diese Hunde, und Füchse und wilden Schweine, bis er
sie alle umbrachte.
69 Und jenes Schaf - geöffnet wurden seine Augen und es sah jenen Widder,
inmitten der Schafe, welcher verließ seinen Ruhm,
70. und anfing zu stoßen jene Schafe, sie zu treten und einherzugehen ohne
Würde.
71. Und der Herr der Schafe sendete das Schaf zu einem andern, und erhob es als
Widder, zu führen die Schafe statt jenes Schafes, welches verlassen hatte seinen
Ruhm.
72. Und es ging zu ihm, und redete mit ihm allein, und erhob jenen Widder, und
machte ihn zum Herzog und Führer der Schafe. Und immerfort bedrängten jene Hunde
die Schafe.
73. Und der erste Widder verfolgte diesen letzteren Widder.
74. Und es erhob sich dieser letztere Widder und floh hinweg von seinem
Angesicht. Und ich sah, bis zu Falle brachten jene Hunde den ersten Widder.
75. Und es erhob sich jener letztere Widder und führte die kleinen Schafe.
76. Und jener Widder zeugte viele Schafe und legte sich nieder.
77. Und ein kleines Schaf wurde Widder an seiner Statt, und wurde Herzog und
Führer jener Schafe.
78. Und es wuchsen und vermehrten sich jene Schafe.
79. Und alle jene Hunde und Füchse und wilden Schweine fürchteten sich und
flohen vor ihm.
80. Und jener Widder schlug und tötete alles Wild, und nichts vermochte wiederum
jenes Wild inmitten der Schafe, auch raubte es niemals etwas von ihnen.
81. Und jenes Haus wurde groß und weit; und erbaut wurde durch jene Schafe ein
hoher Turm auf jenem Hause für den Herrn der Schafe.
82. Und niedrig war jenes Haus, aber der Turm war erhaben und sehr hoch.
83. Und der Herr der Schafe stand über jenem Turm, und einen vollen Tisch
brachten sie vor ihn.
84. Und ich sah wiederum, jene Schafe, daß sie wiederum abwichen, und sie gingen
viele Wege, und verließen dies ihr Haus,
85. und der Herr der Schafe rief (einige) aus der Mitte der Schafe und sendete
sie zu den Schafen.
86. Aber die Schafe fingen an sie zu töten. Und eins von ihnen rettete sich und
wurde nicht getötet, und entsprang und schrie über die Schafe, und sie wünschten
es zu töten.
87. Und der Herr der Schafe errettete es aus der Hand der Schafe, und ließ es
heraufsteigen zu mir und (dort) bleiben.
88. Und viele andere Schafe schickte er zu jenen Schafen, Zeugnis abzulegen und
zu klagen über sie.
89. Und hierauf sah ich, als sie verließen das Haus des Herrn der Schafe und den
Turm wegen alles ihres Abweichens und verblendeten ihre Augen,
90. und ich sah den Herrn der Schafe, daß er machte eine große Niederlage unter
ihnen je auf ihrer Weide, bis schrien zu ihm jene Schafe ob dieser Niederlage,
und er gab preis seinen Ort und ließ sie in der Hand der Löwen, und der Tiger,
und der Wölfe, und der Hand der Füchse und aller Tiere des Feldes.
91. Und es fingen diese Tiere des Feldes an zu zerreißen jene Schafe.
92. Und ich sah, daß er verließ jenes Haus derselben und ihren Turm, und sie
alle gab in die Hand der Löwen, sie zu zerreißen und zu verschlingen, in die
Hände aller Tiere.
93. Und ich fing an zu schreien mit aller meiner Kraft, und rief an den Herrn
der Schafe, und machte ihm Anzeige über die Schafe, weil sie verschlungen wurden
von allen Tieren des Feldes.
94. Und er schwieg, indem er (es) sah, und freute sich, weil sie verschlungen
und verschluckt und hinweggeschafft wurden, und er ließ sie in der Hand aller
Tiere zur Speise. Und er rief 70 Hirten, und überließ ihnen jene Schafe, auf daß
sie sähen nach ihnen.
95. Und er sprach zu den Hirten und zu ihren Dienern: ”jeder Einzelne von euch
sehe fortan nach den Schafen, und alles, was ich euch befehlen werde, tut; und
ich übergebe (sie) euch nach der Zahl.
96. Und ich will euch sagen, welcher umgebracht werden wird von ihnen, und sie
bringt um.” Und er übergab ihnen jene Schafe.
97. Und einen anderen rief er und sagte ihm: ”Vernimm und siehe alles, was tun
werden die Hirten an diesen Schafen; denn sie werden umbringen aus ihrer Mitte
mehr als ich ihnen befohlen habe.
98. Und alles Übermaß und Umbringen, welches begehen werden die Hirten, -
geschrieben werde es, wie viele sie umbrachten nach meinem Befehl, und wie viele
sie umbrachten nach ihrem Kopfe.
99. Und alles Umbringen des einzelnen Hirten - geschrieben werde darüber, und
nach der Zahl lies mir vor, und wie viele sie umbrachten nach ihrem Kopfe, und
wie viele sie dahingaben zum Umbringen, auf daß mir sei dieses Zeugnis über sie,
auf daß ich kenne alles Tun der Hirten, daß ich sie hingebe und sehe, was sie
tun, ob sie handeln nach meinem Befehle, wie ich ihnen befohlen habe, oder
nicht.
100. Und kein Einsehen werden sie haben, und nicht sollst du sie sehend machen,
noch sie zurechtweisen; aber verzeichnet werde alles Umbringen der Hirten, eines
jeden in seiner Zeit, und bring herauf zu mir alles.” Und ich sah, bis daß jene
Hirten Aufsicht hatten in ihrer Zeit. Und sie fingen an zu töten und umzubringen
viele über ihren Befehl,
101. und sie ließen jene Schafe in der Hand der Löwen. Und es verschlangen und
verschluckten den größten Teil der Schafe Löwen und Tiger, und wilde Eber
verschlangen mit ihnen. Und sie verbrannten jenen Turm und untergruben jenes
Haus der Schafe.
103. Und hierauf vermochte ich nicht zu sehen jenes Haus.
104. Und die Hirten und ihre Diener gaben jene Schafe hin allen Tieren, auf daß
sie sie verschlangen; und jedes einzelne von ihnen in seiner Zeit und Zahl wurde
hingegeben. Und jeden Einzelnen von ihnen mit dem anderen verzeichnete er in
einem Buche, wie viele er umbrachte von ihnen, mit dem anderen, in einem Buche.
105. Und mehr als ihnen befohlen war, tötete je der Einzelne und brachte er um.
106. Und ich fing an zu weinen, und war gar sehr erzürnt wegen der Schafe.
107. Und so sah ich in dem Gesicht ihn, welcher schrieb, wie er aufschrieb den
Einzelnen, welcher umgebracht war von jenen Hirten an jedem Tage; und er stieg
hinauf, und blieb und zeigte sein ganzes Buch dem Herrn der Schafe, alles, was
sie getan hatten, und alle, welche jeder hinwegschaffte von ihnen,
108. und alles, was sie dahin gegeben hatten zum Umbringen.
109. Und das Buch wurde gelesen vor dem Herrn der Schafe, und er nahm das Buch
in seine Hand, und las es, und versiegelte es und legte es hin.
110. Und hierauf sah ich, daß Aufsicht führen Hirten zwölf Stunden lang.
111. Und siehe! drei von jenen Schafen kehrten um und traten ein, und fingen an
zu bauen alles, was verfallen war von jenem Hause.
112. Und die Eber des Feldes hinderten sie und vermochten nichts.
113. Und sie fingen an wiederum zu bauen, wie zuvor, und richteten auf jenen
Turm, und man nannte den Turm hoch.
114. Und sie fingen an wiederum zu setzen vor den Turm eine Tisch, und alles
Brot, welches darauf, war unsauber und nicht rein;
115. und über alles waren dieser Schafe Augen verblendet und sie sahen nicht,
und auch ihre Hirten wie sie.
116. Und sie gaben auch die Hirten hin zum Umbringen in Menge, und mit ihren
Füßen zertraten sie die Schafe und verschlangen sie.
117. Und der Herr der Schafe schwieg, bis vermindert waren alle Schafe auf dem
Felde, und sie vermischten sich mit ihnen, und retteten sie nicht aus der Hand
der Tiere.
118. Und jener, welcher schrieb das Buch, brachte es hinauf, und zeigte es und
las in den Wohnungen des Herrn der Schafe, und bat ihn ihretwegen und betete,
indem er anzeigte jede Tat der Hirten, und zeugte vor ihm gegen alle Hirten. Und
er nahm, legte hin bei ihm das Buch, und ging hinaus.
Kap. 89
1. Und ich sah bis zu der Zeit, daß auf solche Weise Aufsicht führten 37 Hirten,
und sie endeten alle in ihrer Zeit, wie die ersten. Und andere erhielten sie in
ihre Hände, daß sie Aufsicht führten über sie je in ihrer Zeit, alle Hirten je
in ihrer Zeit.
2. Und darauf sah ich in dem Gesicht: alle Vögel des Himmels kamen, Adler und
Geier, und Weihen und Raben. Und die Adler leiteten sie alle.
3. Und sie fingen an zu verschlingen jene Schafe, und auszuhacken ihre Augen und
zu verschlingen ihre Leiber.
4. Und die Schafe schrien, weil verschlungen wurden ihre Leiber von den Vögeln.
5. Und ich schrie und seufzte in meinem Schlafe gegen jenen Hirten, welcher
beaufsichtigte die Schafe.
6. Und ich sah, bis verschlungen wurden jene Schafe von den Hunden, und von den
Adlern und von den Weihen. Und sie ließen ihnen durchaus nicht den Leib, noch
die Haut, noch Muskeln, bis dastanden allein ihre Gebeine, und ihre Gebeine
fielen auf die Erde. Und vermindert wurden die Schafe.
7. Und ich sah, bis eine Zeit lang Aufsicht führten 23 Hirten, und sie
erfüllten, je in ihrer Zeit, 58 Zeiten.
8. Und kleine Lämmer wurden geboren von jenen weißen Schafen, und sie fingen an,
ihre Augen zu öffnen und zu sehen, und zu schreien zu den Schafen.
9. Und die Schafe schrien nicht nach ihnen, und nicht hörten sie, was sie
sagten, sondern waren gewaltig taub, und verblendet ihre Augen gewaltig und
mächtig.
10. Und ich sah in dem Gesicht Raben herabfliegen auf jene Lämmer;
11. und sie nahmen eins von diesen Lämmern, und zermalmten die Schafe und
verschlangen sie.
12. Und ich sah, bis hervorgingen Hörner an jenen Lämmern, und die Raben suchten
herabzuwerfen ihre Hörner.
13. Und ich sah, bis hervorsproßte ein großes Horn, eines von jenen Schafen, und
geöffnet wurden ihre Augen.
14. Und es sah nach ihnen; und es taten sich auf ihre Augen, und es schrie zu
den Schafen.
15. Und die Ochsen sahen es, und es liefen sie alle zu ihm.
16. Und trotz dessen brachten alle jene Adler, und Geier, und Raben und Weihen
bis jetzt um die Schafe, und flogen auf sie herab und verschlangen sie. Die
Schafe aber wurden still, und die Ochsen wehklagten und schrien.
17. Und jene Raben stritten und kämpften mit ihm.
18. Und sie schauten sich um, zu entfernen sein Horn, und sie besiegten ihn
nicht.
19. Und ich blickte auf sie, bis kamen die Hirten, und die Adler, und jene Geier
und Weihen;
20. und sie schrien zu den Raben, daß sie zerbrächen das Horn jenes Ochsen, und
sie haderten mit ihm und stritten. Und er kämpfte mit ihnen, und schrie, daß ihm
käme seine Hülfe.
21. Und ich sah, bis kam jener Mann, welcher aufschrieb die Namen der Hirten und
hinaufbrachte vor den Herrn der Schafe.
22. Und dieser half ihm, und ließ Jeden sehen, (daß) er herabstieg als Hilfe des
Ochsen.
23. Und ich sah, bis kam zu ihnen jener Herr der Schafe im Zorn; und diejenigen,
welche ihn sahen, sie alle flohen. Und es fielen nieder alle in seinem Zelte vor
seinem Angesicht; alle Adler, und Geier, und Raben, und Weihen versammelten und
brachten mit sich alle Schafe des Feldes.
24. Und es kamen sie alle zusammen, und bestrebten sich zu zerbrechen jenes Horn
des Ochsen.
25. Und ich sah den Mann, welcher schrieb das Buch nach dem Wort des Herrn, bis
er öffnete jenes Buch des Umbringens, was hatten umbringen lassen diese letzten
zwölf Hirten, und er zeigte, daß sie mehr als die vor ihnen umgebracht hatten,
vor dem Herrn der Schafe.
26. Und ich sah, bis kam zu ihnen der Herr der Schafe, und nahm in seine Hand
den Stecken seines Zorns und schlug die Erde, und es zerriß die Erde, und alle
Tiere und Vögel des Himmels fielen von jenen Schafen herab und sanken in die
Erde, und sie überdeckte sie.
27. Und ich sah, bis gegeben wurde den Schafen ein großes Schwert, und es gingen
aus die Schafe gegen diese Tiere des Feldes, sie zu töten,
28. und alle Tiere und Vögel des Himmels flohen hinweg aus ihrem Antlitz.
29. Und ich sah, bis ein Thron aufgerichtet wurde in einem reizenden Lande.
30. Und es saß auf demselben der Herr der Schafe, und nahm alle versiegelten
Bücher;
31. und er öffnete diese Bücher vor dem Herrn der Schafe.
32. Und es rief der Herr jene sieben erste Weiße, und befahl, daß sie brächten
vor ihn von den Sternen den ersten, welcher voranging jenen Sternen, deren Scham
gleich der Scham der Rosse, und den ersten Stern, welcher zuerst herabfiel; und
sie brachten sie alle vor ihn.
33. und er sprach zu jenem Manne, welcher schrieb vor ihm, welcher war einer von
den sieben Weißen, und er sprach zu ihm: ”Nimm jene 70 Hirten, welchen ich
übergab die Schafe, und welche nach ihrer Übernahme mehr töteten, als die,
welche ich ihnen befohlen hatte.” Und siehe! sie alle gebunden sah ich, und sie
standen vor ihm alle. Und das Gericht geschah zuerst über die Sterne, und sie
wurden gerichtet und waren schuldig befunden, und gingen zu dem Orte des
Gerichts. Und sie stießen sie in eine Tiefe, und sie war voll Feuers und
brennend und voller Säulen von Feuer. Und jene 70 Hirten wurden gerichtet, und
waren schuldig befunden, und hinabgestoßen wurden sie in jene Untiefe des
Feuers.
35. Und sie brachten jene verblendeten Schafe, und sie wurden gerichtet alle und
schuldig befunden, und hinabgestoßen in die Tiefe des Feuers [auf der Erde] und
verbrannt.
36. Und diese Untiefe war zur Rechten jenes Hauses.
37. Und ich sah jene Schafe, indem sie brannten und ihre Gebeine brannten,
38. Und ich stand und sah, bis er versenkte jenes alte Haus, und sie brachten
heraus alle Säulen, jede Pflanze und das Elfenbein dieses Hauses, worein gehüllt
seine Gebilde, und sie brachten es heraus und legten es an Einen Ort zur Rechten
der Erde.
39. Und ich sah den Herrn der Schafe, bis er hervorbrachte ein neues Haus, und
größer und höher als jenes erste, und er stellte es an den Ort des ersten,
welches eingehüllt worden war. Und alle seine Säulen waren neu, und sein
Elfenbein neu und stärker als das erste alte, welches er herausgebracht hatte,
40. und [der Herr der Schafe] in seiner Mitte. Und [ich sah] alle Schafe, welche
übrig geblieben waren; und alles Vieh, welches auf der Erde, und alle Vögel des
Himmels fielen nieder und warfen sich hin vor diesen Schafen, und flehten zu
ihnen und hörten auf sie in allem Worte.
41. Und darauf brachten jene Drei, welche weiß gekleidet waren, und mich gefaßt
hatten bei meiner Hand, diejenigen, welche mich zuvor hatten hinaufsteigen
lassen, - und die Hand dessen, welcher sprach, hielt mich,- mich hinauf und
setzten mich in die Mitte jener Schafe, ehe statt fand das Gericht.
42. Und diese Schafe waren alle weiß und ihre Wolle groß und rein. Und alle,
welche umgebracht und vernichtet worden waren, und alle Tiere des Feldes und
alle Vögel des Himmels wandten sich zurück zu diesem Hause, und der Herr der
Schafe freute sich mit großer Freude, weil sie alle gut waren und zurückkehrten
zu dem Hause.
43. Und ich sah, bis sie niederlegten jenes Schwert, welches gegeben worden war
den Schafen, und sie brachten es zurück in das Haus, und versiegelten es vor dem
Angesichte des Herrn.
44. Und alle Schafe wurden eingeschlossen in diesem Hause, und es faßte sie
nicht, und die Augen aller wurden geöffnet, und sie sahen den Guten, und nicht
Einer, welcher ihn nicht schaute, war unter ihnen.
45. Und ich sah, daß dieses Haus groß war, und weit und voll gar sehr. Und ich
sah, daß geboren wurde ein weißes Rind, und seine Hörner waren groß, und alle
Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels fürchteten es, und flehten zu ihm zu
aller Zeit.
46. Und ich sah, bis verändert wurden alle Geschlechter derselben, und sie
wurden alle zu weißen Rindern.
47. Und das erste in ihrer Mitte wurde zum Worte, und dieses Wort wurde zu einem
großen Tiere, und an ihm, auf seinem Kopfe, waren große schwarze Hörner.
48. Und der Herr der Schafe freute sich über sie und über alle Rinder.
49. Und ich ruhte in ihrer Mitte, und erwachte und sah das alles. Und dies ist
das Gesicht, welches ich sah, indem ich schlief. Und ich erwachte, und pries den
Herrn der Gerechtigkeit und ihm gab ich die Ehre.
50. Und hierauf weinte ich ein großes Weinen, und meine Träne stand nicht
(still), bis ich nicht vermochte es zu ertragen, wenn ich sie sähe herabsteigen
wegen dessen, was ich gesehen hatte. Denn alles wird kommen und erfüllt werden.
Und alles in jedem einzelnen Teile des Handeln der Menschen wurde mir gezeigt.
51. Und in jener Nacht erinnerte ich mich meines ersteren Traumes, und deshalb
weinte ich und war bestürzt, weil ich gesehen hatte jenes Gesicht.
Kap. 90, Sect. XVIII
1. ”Und nun, mein Sohn Methusalah, rufe zu mir alle deine Brüder, und versammle
zu mir alle Kinder deiner Mutter; denn eine Stimme ruft mich, und der Geist ist
ausgegossen über mich, auf daß ich euch zeige alles, was euch begegnen wird bis
in Ewigkeit.”
2. Und von ihm ging Methusalah und rief alle seine Brüder zu ihm, und
versammelte seine Verwandten.
3. und er sprach zu allen seinen Kindern trefflich,
4. und sagte: ”Hört, meine Kinder, jedes Wort eures Vaters, und vernehmt
gebührend die Stimme meines Mundes; denn ich werde euch hören lassen und zu euch
reden. Meine Lieben! liebt Rechtschaffenheit, und in ihr wandelt.
5. Und naht euch nicht der Rechtschaffenheit mit zwiefachem Herzen, und
verbindet euch nicht mit denen, welche zwiefachen Herzens, sondern wandelt in
Gerechtigkeit, meine Kinder, und sie wird euch führen auf guten Wegen, und
Gerechtigkeit wird euch sein Begleiterin.
6. Denn ich weiß, daß stark werden wird der Zustand der Bedrückung auf der Erde,
und es wird vollendet werden große Strafe auf der Erde, und es wird zu Ende
kommen alle Ungerechtigkeit, und abgeschnitten werden von ihren Wurzeln, und
jedes Gebäude wird vergehen. Und wiederholen wird sich aber- mals die
Ungerechtigkeit, und das Werk der Bedrückung und Vergehen zum zweiten Male.
7. Und wenn zunehmen wird Ungerechtigkeit, und Sünde, und Gotteslästerung, und
Bedrückung, und jedes (böse) Werk, und zunehmen wird Übertretung, Vergehen und
Unreinigkeit, (dann) wird große Strafe sein vom Himmel über alle diese.
8. Und hervorgehen wird der heilige Herr in Zorn, und über sie alle wird große
Strafe vom Himmel verhängt werden ].
9. Und hervorgehen wird der heilige Herr in Zorn und mit Strafe, auf daß er
Gericht halte auf der Erde.
10. Und in jenen Tagen wird abgeschnitten werden die Bedrückung von ihren
Wurzeln, und die Wurzeln der Ungerechtigkeit samt dem Betruge werden ausgerottet
werden unter dem Himmel.
11. Und alles wird hingegeben werden mit den Völkern; der Turm wird in Feuer
verbrennen, und sie werden sie herausbringen von der ganzen Erde, und sie werden
geworfen werden in ein Gericht des Feuers, und sie werden umkommen in Zorn, und
durch ein hartes Gericht, welches für die Ewigkeit.
12. Und erheben wird sich der Gerechte aus dem Schlummer, und erheben wird sich
die Weisheit und ihnen gegeben werden.
13. Und alsdann werden abgeschnitten werden die Wurzeln der Ungerechtigkeit, und
die Sünder umkommen durch das Schwert, von den Gotteslästerern werden sie
abgeschnitten werden an jedem Orte.
14. Und diejenigen, welche auf Bedrückung sinnen, und diejenigen, welche übten
Gotteslästerung, werden umgebracht werden durch das Schwert.
15. Und nun, meine Kinder, will ich euch sagen und euch zeigen die Wege der
Gerechtigkeit und die Wege der Bedrückung.
16. Und ich will sie euch zeigen wiederum, auf daß ihr wisset, was kommen wird.
17. Und nun hört, meine Kinder, und geht auf dem Wege der Gerechtigkeit, und
geht nicht auf dem Wege der Bedrückung; denn umkommen werden in Ewigkeit alle
diejenigen, welche gehen werden auf dem Wege der Ungerechtigkeit.”
Kap. 91, Sect. XIX
1. ”Was geschrieben wurde von Henoch dem Schreiber, diese ganze Lehre der
Weisheit von jedem gerühmten Manne, und dem Richter der ganzen Erde, (ist) für
alle meine Kinder, welche wohnen werden auf der Erde, und für die nachfolgenden
Geschlechter, welche wirken werden Rechtschaffenheit und Frieden.
2. Nicht möge sich bekümmern euer Geist wegen der Zeiten; denn Tage hat gegeben
der Heilige, der Große Allem.
3. Und es wird sich erheben der Gerechte, aus dem Schlummer wird er sich erheben
und wandeln auf dem Wege der Gerechtigkeit; und alle seine Wege und seine Gänge
(sind) in Güte und in ewiger Gnade. Gnädig wird er sein dem Gerechten, wird
geben Rechtschaffenheit für ewig und geben Macht. Und er wird sein in Güte und
in Gerechtigkeit, und wird wandeln im ewigen Licht. Und die Sünde wird in
Finsternis untergehen für ewig, und daher nicht gesehen werden von jenem Tage an
bis in Ewigkeit.”
Kap. 92
1. Und hierauf geschah es, daß Henoch anfing zu berichten aus Büchern.
2. Und es sprach Henoch: ”Von den Kindern der Gerechtigkeit, und von den
Auserwählten der Welt und von der Pflanze der Gerechtigkeit und
Rechtschaffenheit:
3. Dieses will ich zu euch sprechen und euch anzeigen, meine Kinder, ich, der da
Henoch, nach dem, was mir erschienen ist. Von meinem himmlischen Gesicht und von
der Stimme der heiligen Engel habe ich Kenntnis erlangt, und von dem Getröpfel
des Himmels habe ich Einsicht empfangen.”
4. Und es fing also Henoch an zu berichten aus Büchern und sagte: ”Ich bin am
siebenten geboren in der ersten Woche, solange als Gericht und Gerechtigkeit
langmütig waren.
5. Und es wird sich erheben nach mir, in der zweiten Woche, große Bosheit und
Betrug schießt auf;
6. und in derselben wird sein das erste Ende, und in derselben wird unversehrt
sein ein Mann.
7. Erfüllte sie sich, so wird wachsen die Ungerechtigkeit, und den Beschluß wird
er ausführen an den Sündern.
8. Und hierauf, in der dritten Woche, in ihrer Erfüllung, wird ausgewählt werden
ein Mann zur Pflanze des Gerichts der Gerechtigkeit, und nach ihm wird kommen
die Pflanze der Gerechtigkeit für ewig.
9. Und hierauf, in der vierten Woche, in ihrer Erfüllung, werden Gesichte der
Heiligen und der Gerechten gesehen werden, und Verordnungen für Geschlecht zu
Geschlecht, und Wohnung wird gemacht werden für sie. Und hierauf, in der fünften
Woche, in ihrer Erfüllung, wird das Haus des Ruhms und der Herrschaft
aufgerichtet werden bis in Ewigkeit.
10. Und hierauf, in der sechsten Woche, werden diejenigen, welche in derselben
sind, verfinstert sein allzumal, und vergessen wird das Herz von ihnen allen die
Weisheit, und in ihr wird auftreten ein Mann.
11. Und in ihrer Erfüllung wird verbrennen das Haus der Herrschaft im Feuer, und
in derselben werden sie zerstreuen das ganze Geschlecht der auserwählten Wurzel.
12. Und hierauf, in der siebenten Woche, wird sich erheben ein verkehrtes
Geschlecht, und viel wird sein seiner Taten, und alle seine Taten verkehrt; und
in ihrer Erfüllung werden belohnt werden die Gerechten, die Auserwählten von der
Pflanze der ewigen Gerechtigkeit, sie, denen gegeben werden wird siebenfache
Belehrung für seine ganze Schöpfung.
13. Und hierauf wird sein eine andere Woche, die achte, die der Gerechtigkeit;
und es wird ihr gegeben werden ein Schwert, auf daß geschehe das Gericht und
Gerechtigkeit gegen alle, welche bedrückten.
14. Und es werden übergeben werden die Sünder in die Hände der Gerechten, und in
ihrer Erfüllung werden sie erlangen Häuser von ihrer Gerechtigkeit, und es wird
erbaut werden das Haus des großen Königs [zum Preise] bis in Ewigkeit. Und
hierauf in der neunten Woche, in ihr wird das Gericht der Gerechtigkeit
offenbart werden der ganzen Welt.
15. Und alle Werke der Gottlosen werden verschwinden von der ganzen Erde hinweg;
und es wird bestimmt werden zur Zerstörung der Welt, und alle Menschen werden
schauen nach dem Wege der Rechtschaffenheit.
16. Und nach diesem in der zehnten Woche, im siebten Teile, in demselben (ist)
das Gericht, welches für die Ewigkeit und wird gehalten werden gegen die
Wächter, und ein Himmel, welcher für die Ewigkeit, ein großer, welcher
hervorsproßt aus der Mitte der Engel.
17. Und der frühere Himmel, - er wird hinwegkommen und vergehen, und ein neuer
Himmel wird sich zeigen, und alle himmlischen Mächte werden leuchten in Ewigkeit
siebenfach. Und hierauf werden viele Wochen, deren keine Zahl in Ewigkeit, in
Güte und in Gerechtigkeit sein.
18. Und Sünde wird von da an nicht erwähnt bis in Ewigkeit.
19. Denn wer ist unter allen Kindern der Menschen, der hören könnte die Stimme
des Heiligen und nicht bewegt wird?
20. Und wer ist, der denken könnte seine Gedanken? Und wer ist, der schauen
könnte das ganze Werk des schönen Himmels? Und wer ist, der einsehen könnte das
Werk des Himmels?
21. Und mag er sehen seine Belebung, doch nicht seinen Geist, und kann er reden
(davon), doch nicht hinaufsteigen, und sähe er alle Flügel derselben und
bedächte sie, so wird er doch nichts machen ihnen gleich.
22. Und wer ist unter allen Menschen, welcher könnte erkennen, wie ist die
Breite und Länge der Erde?
23. Und wem ist gezeigt worden die Größe von allem diesem? Und ist es jeder
Mann, welcher könnte erkennen die Länge des Himmels, und wie seine Höhe ist, und
worüber seine Befestigung,
24. und wie groß die Zahl der Sterne ist, und wo ruhen alle Lichter?”
Kap. 93
1. ”Und nun will ich euch sagen, meine Kinder, liebt Gerechtigkeit und in ihr
wandelt; denn die Pfade der Gerechtigkeit sind würdig, genommen zu werden, und
die Pfade der Ungerechtigkeit werden plötzlich vernichtet werden und sich
mindern,
2. Und Männern, erkannt vom Geschlecht, werden offenbart werden die Wege der
Bedrückung und des Todes, und sie werden sich fern halten von ihnen und ihnen
nicht folgen.
3. Und nun auch zu euch spreche ich, zu den Gerechten: ”Geht nicht auf dem Weg
des Bösen und der Bedrückung, und nicht auf den Wegen des Todes, und naht euch
ihnen nicht, auf daß ihr nicht umkommt, sondern begehrt
4. und erwählt euch Gerechtigkeit und ein wohlgefälliges Leben.
5. Und geht auf den Wegen des Friedens, auf daß ihr lebt und würdig seid, und
behaltet in dem Gedanken eueres Herzens und vertilgt nicht mein Wort aus euerem
Herzen; denn ich weiß, daß veranlassen werden die Sünder den Men- schen zu
volbringen boshafte List. Und jeder Ort wird nicht entgegen kommen derselben,
noch jeder Rat gemindert werden.”
6. Wehe denjenigen, welche aufbauen Ungerechtigkeit und Bedrückung, und
begründen Betrug; denn plötzlich werden sie gestürzt werden, und ihnen wird kein
Friede!
7. Wehe denjenigen, welche aufbauen ihre Häuser mit Sünde; denn all ihr Grund
wird ein gestürzt werden, und durch das Schwert werden sie fallen! Und
diejenigen, welche besitzen Gold und Silber, - im Gericht werden sie plötzlich
umkommen. Wehe euch Reichen! Denn auf euren Reichtum habt ihr vertraut; aber aus
euerem Reichtum werdet ihr herausgehen, weil ihr des Erhabenen nicht gedacht
habt in den Ragen eueres Reichtums, [ihr werdet herausgehen, weil ihr nicht
gedacht habt des Erhabenen in den Tagen eures Reichtums].
8. Ihr habt begangen Gotteslästerung und Ungerechtigkeit, und bereitet seid ihr
für den Tag des Blutvergießens und für den Tag der Finsternis, und für den Tag
des großen Gerichts.
9. So spreche ich und zeige euch an, daß euch verderben wird er, welcher euch
geschaffen hat.
10. Und über eueren Fall wird nicht sein Mitleid, und euer Schöpfer wird sich
freuen über eueren Untergang.
11. Und euere Gerechten in jenen Tagen werden sein zur Schmach den Sündern und
den Gottlosen.
Kap. 94
1. Wer gibt meinen Augen, daß sie würden zur Wasserwolke, und ich weinte über
euch und ließ fließen meine Träne wie eine Wasserwolke, und ruhte von der
Betrübnis meines Herzens.
2. Wer hat euch gestattet zu üben Haß und Bosheit? Und erreichen wird euch, die
Sünder, das Gericht,
3. Nicht fürchten werden sich die Gerechten vor den Sündern; denn wiederum wird
sie bringen der Allherrscher in eure Hand, auf daß ihr übt an ihnen Gericht nach
eurem Gefallen.
4. Wehe euch, die ihr verflucht in Flüchen, daß ihr nicht löst; und Heilung ist
fern von Euch wegen eurer Sünde. Wehe euch, die ihr lohnt Böses eurem Nächsten;
denn ihr werdet belohnt werden nach euren Werken.
5. Wehe euch, ihr Zeugen der Lüge, und denen, welche entsprechen der
Ungerechtigkeit; denn plötzlich werdet ihr umkommen.
6. Wehe euch, den Sündern; denn die Gerechten vertreibt ihr, denn ihr nehmt auf
und vertreibt die der Ungerechtigkeit, und es wird über euch stark sein ihr
Joch.
Kap. 95
1. Hofft, ihr Gerechten; denn plötzlich werden vernichtet werden die Sünder vor
euch, und Herrschaft wird euch sein über sie nach euerem Gefallen.
2. Und an dem Tage der Not der Sünder werden erhöht und erhoben werden, wie
Adler, eure Nachkommen. Und höher, als des Geiers wird sein euer Nest, und ihr
werdet hinaufsteigen und eingehen in die Höhlen der Erde und in die Spalten der
Felsen in Ewigkeit, wie Kaninchen, von den Ungerechten hinweg;
3. und sie werden seufzen über euch und weinen gleich Sirenen.
4. Und ihr werdet nicht fürchten diejenigen, welche euch verletzten; denn
Heilung wird euch sein, und ein glänzendes Licht wird euch leuchten, und die
Stimme der Ruhe werdet ihr hören vom Himmel. Wehe euch, ihr Sünder! denn euer
Reichtum macht euch gleich den Gerechten, aber euer Herz wird euch vorwerfen,
daß ihr Sünder seid. Und dieses Wort wird sein gegen euch ein Zeuge, zur
Erinnerung an die Bosheit.
5. Wehe euch, die ihr verschlingt das Fett des Weizens und trinkt die Kraft der
Wurzel der Quelle, und tretet nieder den Demütigen in euerer Kraft.
6. Wehe euch, die ihr trinkt Wasser zu jeder Zeit; denn plötzlich wird euch
vergolten werden, und ihr werdet vernichtet werden und verdorren, weil ihr
vergaßet die Quelle des Lebens.
7. Wehe euch, die ihr übt Ungerechtigkeit, und Betrug, und Gotteslästerung!
Erinnerung wird sein über euch für das Böse.
8. Wehe euch, ihr Mächtigen, die ihr mit Macht niederschlagt Gerechtigkeit; denn
kommen wird der Tag eurer Vernichtung. In jenen Tagen werden kommen die
Gerechten viele und gute Tage, an dem Tage eueres Gerichts.
Kap. 96
1. Es vertrauen die Gerechten; denn zu Schanden werden die Sünder, und sie
werden umkommen an dem Tage der Ungerechtigkeit.
2. Kund sein wird es euch; denn der Erhabene wird sich erinnern an euren
Untergang, und freuen werden sich die Engel über euren Untergang. Was werdet ihr
tun, ihr, die ihr Sünder seid, und wohin werdet ihr fliehen an jenem Tage des
Gerichts, wenn ihr hören werdet die Stimme des Gebetes der Gerechten?
3. Und ihr werdet nicht sein wie sie, sondern Zeuge wird sein gegen euch dieses
Wort: ”Genossen waret ihr den Sündern.”
4. Und in jenen Tagen werden gelangen die Gebete der Gerechten zu dem Herrn, und
zu euch die Tage eures Gerichts, und erwähnt werden wird jedes Wort eurer
Ungerechtigkeit vor dem Großen und Heiligen.
5. Und beschämt sein wird euer Antlitz, und verworfen werden jede Tat, welche
stark ist in Ungerechtigkeit.
6. Wehe euch, o Sünder, ihr in der Mitte des Meeres und auf dem Trockenen, deren
Bericht böse ist über euch! Wehe euch, die ihr in Besitz nahmt Silber und Gold,
welches nicht wurde in Gerechtigkeit, und sprecht: ”Reich sind wir an Reichtum,
und es wurde uns Wohlstand, und wir haben in Besitz genommen alles, was wir
wünschten;
7. und nun wollen wir tun, was wir dachten; denn Silber haben wir zusammen
gebracht, und angefüllt unsere Scheuern, und gleich vielem Wasser die
Landbebauer unserer Häuser.”
8. Und wie Wasser wird zerfließen euere Lüge; denn nicht wird euch bleiben der
Reichtum, sondern plötzlich aufsteigen von euch, weil ihr euch alles in
Ungerechtigkeit zueignetet, und ihr werdet starker Verfluchung dahin gegeben
werden.
9. Und nun beschwöre ich euch, die Klugen und die Toren, weil ihr viel hinschaut
auf die Erde, und weil ihr Schmuck ausbreitet über euch, ihr Männer, mehr als
eine Jungfrau, in Erhabenheit, in Hoheit, in Größe und in Macht, und in Silber.
Aber Gold, und Purpur, und Ehre und Reichtum werden wie Wasser verfließen.
10. Deshalb ist Lehre und Weisheit nicht in ihnen, und dadurch werden sie
umkommen zugleich mit ihren Gütern, und mit aller ihrer Pracht und ihrer Ehre,
11. und in Schmach, und in Tötung und in großer Armut wird ihr Geist geworfen
werden in einen Ofen des Feuers.
12. Ich habe euch geschworen, o Sünder, daß nicht geworden ist der Berg zum
Knechte, und nicht sein wird und nicht ist der Hügel zum Weibe.
13. In einem Jahre ist auch solchermaßen die Sünde nicht gesendet worden auf die
Erde, sondern die Menschen haben sie aus ihrem Kopfe geschaffen, und starker
Verfluchung werden zu Teil diejenigen, welche sie tun;
14. und Unfruchtbarkeit ist dem Weibe nicht gegeben worden, sondern wegen des
Werkes ihrer Hände wird sie sterben kinderlos.
15. Ich beschwor euch, o Sünder, bei dem Heiligen und Großen; denn alle euere
böse Tat ist offenbar in den Himmeln, und nicht ist in euch eine Tat der
Bedrückung verborgen und nicht geheim.
16. Und meint nicht in eurem Geiste, und sprecht nicht in eurem Herzen: ”denn
sie wurden nicht bemerkt, und nicht werden sie sehen alle Sünde.” Im Himmel
schreibt man das, was ist, an jedem Tage auf vor dem Erhabenen. Von nun an sind
sie bemerkt; denn alle eure Bedrückung, womit ihr bedrückt, schreibt man auf an
jedem Tage bis zu dem Tage eueres Gerichts.
17. Wehe euch, o Toren; denn ihr werdet umkommen in euerer Torheit, und auch die
Weisen hört ihr nicht, und Gutes wird euch nicht treffen.
18. Und nun wisset, daß ihr bestimmt seid dem Tage des Unterganges, und hofft
nicht, daß leben werden die Sünder, sondern hingehen und sterben, weil ihr nicht
wisset das Lösegeld.
19. Denn ihr seid bestimmt für den Tag des großen Gerichts, und für den Tag der
Trübsal und großen Schmach für euren Geist.
20. Wehe euch, Verstockte des Herzens, die ihr tut Böses und esset Blut! Woher
esset ihr Gutes und trinkt und werdet satt? Weil von allem Guten, welches
reichlich geschenkt hat unser Herr der Erhabene, auf der Erde (ist). Und nicht
wird euch Friede.
21. Wehe euch, die ihr liebt die Taten der Ungerechtigkeit! Warum hofft ihr für
euch auf Gutes? Wisset, daß ihr werdet gegeben werden in die Hand der Gerechten,
und sie werden abschneiden euere Hälse, und euch töten, und kein Mitleiden haben
gegen euch.
22. Wehe euch, die ihr Freude habt an der Trübsal der Gerechten; denn ein Grab
wird nicht gegraben werden für euch.
23. Wehe euch, die ihr vereitelt das Wort der Gerechten; denn nicht wird euch
sein Hoffnung des Lebens.
24. Wehe euch, die ihr schreibt das Wort der Lüge, und das Wort der Gottlosen;
denn sie schreiben ihre Lüge, damit sie hören und nicht vergessen die Torheit.
25. Und nicht wird ihnen Friede werden, sondern des Todes werden sie sterben
plötzlich.
Kap. 97
1. Wehe denen, welche begehen Gottlosigkeiten, und das Wort der Lüge loben und
ehren. Ihr seid verloren gegangen, und nicht ist in euch gutes Leben.
2. Wehe euch, die ihr verändert die Worte der Rechtschaffenheit; und die
Anordnungen, welche für die Ewigkeit, übertreten sie,
3. und machen, (daß) die Häupter derjenigen, welche nicht Sünder sind, auf der
Erde niedergetreten werden.
4. In jenen Tagen werdet ihr Gerechten gewürdigt werden, zu erheben eure Gebete
zur Erinnerung, und sie setzt zum Zeugen vor die Engel, damit sie setzen die
Sünden der Sünder vor den Erhabenen zur Erinnerung.
5. In jenen Tagen werden bestürzt sein die Völker, und es werden sich erheben
die Geschlechter der Völker an dem Tage des Verderbens.
6. Und in jenen Tagen werden diejenigen, welche schwanger werden, hinausgehen,
und ihre Kinder zerreißen und sie verlassen. Und von ihnen werden fallen ihre
Erzeugten, und während sie saugen, werden sie sie hinwerfen, und sich nicht
wenden zu ihnen, und kein Mitleiden haben mit ihren Lieben.
7. Wiederum beschwöre ich euch, ihr Sünder; denn dem Tage des Blutes, welcher
nicht aufhört, ist bestimmt die Sünde.
8. Und sie werden anbeten Steine, und das, was sie schneiden: Bilder von Gold
und Silber, und von Holz [und von Ton], und sie werden anbeten unreine Geister,
und Dämonen, und jeden Götzen, und in Tempeln. Und gar keine Hilfe wird gefunden
werden von ihnen, und sie werden vergessen werden wegen der Torheit ihres
Herzens. Und es werden verblendet sein ihre Augen in den Befürchtungen ihres
Herzens und in dem Gesicht ihrer Träume, in ihnen werden sie böse sein und
fürchten, weil sie alle ihr Tun in Lüge taten, und anbeteten Stein; und sie
werden umkommen auf einmal.
9. Und in jenen Tagen sind gesegnet alle diejenigen, welche aufnehmen das Wort
der Weisheit, und es verkündigen und nehmen die Wege des Erhabenen, und gehen
auf dem Wege der Gerechtigkeit, und nicht böse sind mit denen, welche böse;
10. denn sie werden sicher sein.
11. Wehe euch, die ihr ausbreitet die Bosheit eures Nächsten; denn in der Hölle
werdet ihr getötet werden.
12. Wehe euch, die ihr macht den Grund der Sünde und des Betrugs, und denen,
welche erbittern auf Erden; denn auf ihr werden sie vernichtet werden,
13. Wehe euch, die ihr baut euere Häuser durch Arbeit Anderer; und alle ihr Bau
ist Ziegel und Stein der Sünde. Ich sage euch, daß euch nicht wird Friede.
14. Wehe denen, welche verwerfen das Maß und das Erbteil ihrer Väter, welches
für Ewigkeit, und lassen nachfolgen ihren Geist dem Götzen; denn nicht wird
ihnen Ruhe.
15. Wehe denen, welche Unrecht tun, und helfen der Bedrückung, und töten ihren
Nächsten bis zu dem Tage des großen Gerichts; denn er wird niederwerfen euren
Ruhm, und legen Bosheit in euer Herz, und erregen den Geist seines Zorns, daß er
euch umbringe, euch alle durch das Schwert.
16. Und alle Gerechte und Heilige werden gedenken eurer Sünde.
Kap. 98
1. Und in jenen Tagen werden an Einem Orte Väter mit ihren Erzeugten erschlagen
werden, und Brüder mit ihrem Nächsten hinfallen in den Tod, bis es fließen wird
wie ein Strom von ihrem Blute.
2. Denn ein Mann wird nicht zurückhalten seine Hand von seinen Kindern, und
nicht von den Kindern seiner Kinder; gnädig (ist) er, daß er sie tötet.
3. Und der Sünder wird nicht zurückhalten seine Hand von seinem geehrten Bruder.
Von der Morgenröte bis zum Untergange der Sonne, - werden sie getötet werden.
Und gehen wird das Pferd bis an seine Brust im Blute der Sünder, und der Wagen
wird bis zu seiner Höhe einsinken.
Kap. 99
1. Und in jenen Tagen werden die Engel herabsteigen in die Schlupfwinkel, und
zusammenbringen an Einen Ort alle diejenigen, welche halfen der Sünde.
2. Und erheben wird sich der Erhabene an jenem Tage, zu halten das große Gericht
über alle Sünder; und Wächter wird er geben über alle Gerechte und Heilige von
den heiligen Engeln, sie werden sie bewachen, wie den Augapfel, bis vernichtet
ist alle Bosheit und alle Sünde.
3. Und wenn auch schlafen die Gerechten einen tiefen Schlaf, so ist nicht in
ihnen, was sie fürchten sollten, und das Wahre werden sehen die weisen Menschen.
4. Und verstehen werden die Kinder der Erde jedes Wort dieses Buches, und
erkennen, daß nicht vermag ihr Reichtum sie zu retten in dem Sturz ihrer Sünde.
5. Wehe euch, o Sünder, wenn ihr quälen werdet die Gerechten an dem Tage
heftiger Drangsal, und sie verbrennen lasset im Feuer; und ihr werdet belohnt
werden nach euren Werken.
6. Wehe euch, o Verderbte des Herzens, die ihr wacht einzusehen das Böse! Und es
geschieht, (daß) euch erreicht die Furcht, und niemand ist, der euch helfe.
7. Wehe euch, Sünder; denn wegen des Wortes eures Mundes und wegen der Werke
eurer Hände, welche Taten eurer Gottlosigkeit, werdet ihr in der Glut der Flamme
des Feuers glühen.
8. Und nun wisset, daß die Engel erforschen werden euere Taten im Himmel von der
Sonne, und von dem Monde und von den Sternen wegen eurer Sünde, weil auf Erden
ihr übt Gericht an den Gerechten.
9. Und zeugen wird über euch jede Wolke, und der Nebel, und der Tau und der
Regen; denn sie alle werden zurückgehalten werden von euch, daß sie nicht
herabkommen zu euch, und nicht Sorge tragen für euere Sünde.
10. Und gebet ein Geschenk dem Regen, damit er sich nicht zurückhalten lasse und
herabkomme auf euch, und der Tau, wenn er annimmt von euch Gold und Silber. Wenn
fällt auf euch der Reif und der Schnee und ihre Kälte, und alle Winde des
Schnees und alle ihre Qualen, in jenen Tagen werdet ihr nicht vermögen zu stehen
vor ihnen.
Kap. 100
1. Betrachtet den Himmel, alle ihr Kinder des Himmels, und jedes Werk des
Erhabenen, und fürchtet ihn und tut kein Böses vor ihm.
2. Wenn er verschließt die Fenster des Himmels, und zurückhält Regen und Tau,
daß er nicht herabkommt auf die Erde euretwegen, was wollt ihr da tun?
3. Und wenn er sendet seinen Zorn über euch und über alle euere Werke, so seid
ihr nicht diejenigen, welche ihn anflehen; ihr sprecht über seine Gerechtigkeit
Großes und Starkes, und Euch wird kein Friede.
4. Und seht ihr auch nicht die Könige der Schiffe, wie herumgetrieben von der
Woge, und fortgerissen von den Winden ihre Schiffe und gefährdet werden?
5. Und deshalb haben sie Furcht; denn alle ihr schöner Reichtum ging aus in das
Meer mit ihnen. Und Gutes denken sie nicht in ihrem Herzen, weil das Meer sie
verschlingen wird und sie untergehen werden in ihm.
6. Ist nicht das ganze Meer und alle seine Wasser, und alle seine Bewegung ein
Werk des Erhabenen? Und er hat alles Wirken desselben versiegelt, und es ganz
eingeschlossen mit Sand,
7. und bei seinem Schelten wird es trocken und erschrickt, und alles, was in
demselben ist. Und ihr Sünder, die ihr auf Erden seid, ihr fürchtet ihn nicht?
Ist er nicht der Schöpfer des Himmels und der Erde, und von allem, was in ihnen?
8. Und wer gab Lehre und Weisheit allen denen, welche auf der Erde, und denen,
welche im Meere?
9. Fürchten nicht die Könige der Schiffe das Meer? Und Sünder sollten den
Erhabenen nicht fürchten?
Kap. 102
1. Und in jenen Tagen, wo er bringen wird über euch heftiges Feuer, wohin werdet
ihr fliehen und wo werdet ihr sicher sein?
2. Und wenn er legt sein Wort auf euch, werdet ihr nicht bestürzt sein und euch
fürchten?
3. Und alle Lichter werden bewegt sein in großer Furcht, und die ganze Erde wird
bestürzt sein, und zittern und Angst empfinden.
4. Und alle Engel vollziehen ihre Befehle, und trachten sich zu verbergen vor
der großen Herrlichkeit, und zittern werden die Kinder der Erde und bewegt sein.
5. Und ihr Sünder seid verflucht in Ewigkeit, und nicht wird euch Friede.
6. Fürchtet nicht, ihr Seelen der Gerechten, und hofft auf den Tag eueres Todes
in Gerechtigkeit, und seid nicht traurig, weil hinabsteigt euere Seele in großer
Trübsal, und Seufzen, und Ächzen, und in die Unterwelt in Traurigkeit, und
nichts empfing euer Leib in eurem Leben wegen eurer Güte, sondern vielmehr an
dem Tage, wo ihr waret, Sünder waren, und an dem Tage der Verfluchung und
Züchtigung.
7. Und wenn ihr sterbt, so werden sprechen über euch die Sünder: ”Wie wir
sterben, sterben die Gerechten, und was ist der Nutzen in ihrem Tun? Siehe!
gleich uns sterben sie in Traurigkeit und in Finsternis. Und was ist ihr Vorzug
vor uns? Von nun an sind wir gleich. Und was werden sie davon tragen und was
schauen in Ewigkeit? Denn auch sie, siehe! sind gestorben, und von nun an in
Ewigkeit werden sie nicht schauen das Licht.” Ich will euch sagen, ihr Sünder:
”Zur Genüge war euch Speise und Trank, und Beute von Menschen, und Raub und
Sünde, und Erwerb von Gütern, und Sehen guter Tage. Habt ihr auch gesehen nach
den Gerechten, wie ihr Ende war in Frieden, weil gar keine Bedrückung gefunden
wurde an ihnen bis zu dem Tage ihres Todes? Und sie kamen um, und wurden wie
das, was nicht war, und es stiegen hinab in die Unterwelt ihre Geister in
Trübsal.”
Kap. 103
1. ”Und nun schwöre ich euch, den Gerechten, bei seiner großen Herrlichkeit und
seinem Ruhme, bei seinem ruhmvollen Königtum und bei seiner Größe schwöre ich
euch: ”Ich weiß dieses Geheimnis, und ich habe gelesen in dem Getröpfel des
Himmels, und ich habe gesehen das Buch der Heiligen, und ich habe gefunden, was
geschrieben darin und ausgedrückt über sie.
2. Denn alles Gute, und Freude, und Ehre sind ihnen bereitet worden, und
niedergeschrieben für die Geister derer, welche starben in Gerechtigkeit und in
vieler Güte. Gegeben werden wird euch die Pflanze euerer Leiden, und eurer Teil
wird übertreffen den Teil des Lebens.
3. Und leben wird euer Geist, die ihr starbt in Gerechtigkeit; und es werden
sich freuen und frohlocken ihre Geister, und Erinnerung ihrer (ist) vor dem
Angesichte des Mächtigen für alle Geschlechter der Welt. Und nun werdet ihr
nicht fürchten ihren Schimpf.”
4. Wehe euch, o Sünder, wenn ihr sterbt in eueren Sünden! Und sprechen werden
diejenigen, welche sind wie ihr, über euch: ”Gesegnet sind diese Sünder; alle
ihre Tage haben sie gesehen, und nun sind sie gestorben [in Glück und in
Reichtum; Unglück und Verderben sahen sie nicht in ihrem Leben, in Ehren sterben
sie], und Gericht ward über sie nicht gehalten in ihrem Leben.”
5. Wurde ihnen nicht gezeigt, daß sie in die Unterwelt hinabsteigen lassen
werden ihre Geister, und Übel sein werden und groß ihre Qual? Und in die
Finsternis, und in das Netz und in die Flamme, welche brennen wird zu dem großen
Gericht, wird eingehen ihr Geist, und das große Gericht wird sein für alle
Geschlechter in Ewigkeit.
6. Wehe euch! denn euch wird nicht Frieden. Nicht werdet ihr sagen zu den
Gerechten und zu den Guten, welche im Leben sind: ”In den Tagen unserer Not
waren wir mit Beschwerde beschwert, und jede Not haben wir gesehen und vieles
Üble haben wir gefunden;
7. und wir sind aufgerieben und geschwächt, und hinfällig ist unser Geist;
8. wir sind zu Grunde gerichtet worden, und nicht war da, der uns hülfe. Mit
Wort und mit der Tat konnte er nicht. Und durchaus Keinen haben wir gefunden,
und wir wurden gedrückt und zu Grunde gerichtet.
9. Und wir haben nicht gehofft, daß wir sähen das Leben von Tag zu Tag;
10. und wir hofften zu werden der Kopf, und wir wurden zum Schwanze. Wir wurden
bedrängt, während wir wirkten, und wir hatten keine Macht über un- sere
Drangsal, und wir wurden zur Speise den Sündern. Und die Ungerechten machten
schwer auf uns ihr Joch.
12. Und mächtig waren über uns diejenigen, welche uns [verabscheuen und welche
uns bedrängen, und vor denen, welche uns] hassen, beugten wir unseren Hals, und
sie waren nicht mitleidig gegen uns.
13. Und wir suchten von ihnen zu gehen, damit wir uns flüchteten und Ruhe
hätten, und wir fanden nicht, wohin wir fliehen und sicher wären vor ihnen. Und
wir verklagten sie bei Fürsten in unserer Not, und schrien über diejenigen,
welche uns verschlangen, aber auf unser Geschrei sahen sie nicht, und nicht
suchten sie zu hören unsere Stimme.
14. Und sie halfen denen, welche uns rauben und verschlingen, und denen, welche
uns schwächen und verbergen ihre Bedrückung, welche nicht entfernen von uns ihr
Joch, sondern uns verschlingen, und uns entnerven, und uns ermorden, und
verbergen unsere Ermordung, und sich nicht daran erinnern, daß sie aufgehoben
haben ihre Hände über uns.”
Kap. 104 a
1. Ich beschwöre euch, o Gerechte; denn im Himmel werden erwähnen die Engel über
euch Gutes vor der Herrlichkeit des (Mächtigen; [eure Namen wird man
aufschreiben vor der Herrlichkeit des Mächtigen.]
2. Hofft; denn zuerst seid ihr beschimpft worden in Elend und Leiden, und nun
werdet ihr Leuchten wie die Lichter des Himmels, und ihr werdet gesehen werden,
und die Tore des Himmels werden euch geöffnet werden. Und euer Geschrei nach dem
Gericht - schreit (nur) und es wird euch erscheinen; denn von den Fürsten
erfragen werden sie alle eure Drangsal, und von allen denen, welche halfen
denen, die euch beraubten.
3. Hofft und gebt nicht auf euere Hoffnung; denn werden wird euch große Freude,
gleich den Engeln des Himmels. Was ihr auch tun werdet, keineswegs werdet ihr
verborgen sein an dem Tage des großen Gerichts, und nicht erfunden werden als
Sünder; und das Gericht, welches für ewig, wird fern sein von euch für alle
Geschlechter der Welt.
4. Und nun fürchtet nicht, o Gerechte, wenn ihr die Sünder seht erstarken und
gedeihen in ihren Begierden!
5. Und seid nicht Genossen mit ihnen, sondern haltet euch fern von ihrer
Bedrückung; denn dem Heere des Himmels seid ihr Genossen. Weil ihr sprecht, ihr
Sünder: ”nicht erforscht werden wird alle unsere Sünde, und nicht wird man sie
aufschreibe, so werden sie aufschreiben alle eure Sünde an jedem Tage.
6. Und nun zeige ich’s euch an; denn Licht und Finsternis, Tag und Nacht sehen
alle euere Sünde. Seid nicht gottlos in eurem Herzen; und lügt nicht, und
übergebt nicht das Wort der Vollkommenheit; lügt nicht Worte des Heiligen und
des Mächtigen, und lobt nicht euere Götzen; denn nicht wird alle eure Sünde und
alle eure Gottlosigkeit zur Gerechtigkeit, sondern zu großer Sünde.
7. Und nun will ich anzeigen dies Geheimnis; denn das Wort der Vollkommenheit
werden verdrehen und übertreten viele Sünder.
8. Und sie werden sprechen böse Worte, und lügen und schaffen große Schöpfungen,
und Bücher werden sie schreiben über ihre Worte. Wenn sie aber schreiben werden
alle mein Wort richtig in ihren Sprachen,
9. so werden sie nicht verändern und nicht vermindern von meinen Worten, sondern
alles richtig schreiben, alles, was ich zuerst mitgeteilt habe über sie.
10. Und ein anderes Geheimnis will ich euch anzeigen. Denn den Gerechten und den
Weisen werden gegeben werden Bücher der Freude, der Vollkommenheit und großer
Weisheit, und ihnen werden Bücher gegeben werden, und sie werden an sie glauben,
11. und sie werden sich freuen über sie. Und es werden belohnt werden alle
Gerechte; aus ihnen lernten sie kennen alle Wege der Rechtschaffenheit.”
Kap. 104 b
1. Und in jenen Tagen wird sagen der Herr, damit sie rufen und hören lassen den
Kindern der Erde ihre Weisheit: ”Zeigt (sie) ihnen, weil ihr ihre Führer seid,
2. und die Vergeltung über die ganze Erde; denn ich und mein Sohn werden uns
verbinden mit ihnen in Ewigkeit auf den Wegen der Rechtschaffenheit in ihrem
Leben. Und Friede wird euch werden. Freut euch, Kinder der Rechtschaffenheit, in
Wahrheit!”
Kap. 105
1. Und nach einiger Zeit nahm mein Sohn Methusalah seinem Sohn Lamech ein Weib.
2. Und sie wurde schwanger von ihm, und gebar ein Kind, und es war sein Fleisch
weiß wie Schnee und rot, wie die Blume der Rose; und das Haar seines Hauptes wie
Wolle weiß und sein Scheitel, und schön seine Augen, und wenn es sie öffnete,
erleuchtete es das ganze Haus wie die Sonne; und Überfluß an Licht hatte das
ganze Haus.
3. Und als er genommen wurde aus der Hand er Wehemutter, öffnete es seinen Mund
und sprach zu dem Herrn der Gerechtigkeit. Und es fürchtete sich Lamech, sein
Vater, vor ihm, und floh und kam zu seinem Vater Methusalah und sagte ihm: ”Ich
habe gezeugt einen andersartigen Sohn; nicht ist er wie Menschen, sondern
gleicht den Kindern der Engel des Himmels, und seine Natur ist anders, und er
ist nicht wie wir.
4. Und seine Augen sind wie die Strahlen der Sonne, sein Angesicht (ist)
herrlich, und es scheint mir, daß er nicht wurde von mir, sondern von den Engeln
ist.
5. Und ich fürchte, daß geschehen werde Wunderbares in seinen Tagen auf der
Erde.
6. Und nun will ich, mein Vater, dich anflehen und bitten vor dir, daß du gehst
zu Henoch, unserem Vater, und hörst von ihm die Wahrheit; denn es ist bei den
Engeln seine Wohnung.”
7. Und als Methusalah gehört hatte das Wort seines Sohnes, kam er zu mir an die
Enden der Erde; denn er hatte gehört, daß ich dort war. Und er rief.
8. Und ich hörte seine Stimme und kam und sagte ihm: ”Siehe! da bin ich, mein
Sohn, weil du gekommen bist zu mir.”
9. Und er antwortete mir und sprach; ”Wegen einer großen Angelegenheit bin ich
gekommen zu dir, und wegen eines schweren Gesichts; darum nahte ich mich.
10. Und nun, mein Vater, höre mich; denn es ist geboren dem Lamech, meinem Sohn,
ein Kind, welches nicht ist sein Ebenbild und dessen Natur nicht gleich der
Natur des Menschen; und seine Farbe ist weißer als der Schnee und röter als die
Blume der Rose; und die Haare seines Hauptes sind weißer als weiße Wolle, und
seine Augen gleich den Strahlen der Sonne. Und öffnete es seine Augen, so
erleuchtete es das ganze Haus;
11. und es wurde genommen aus der Hand der Wehemutter, und öffnete seinen Mund
und pries den Herrn des Himmels.
12. Und es fürchtete sich sein Vater Lamech und floh zu mir, und glaubte nicht,
daß es von ihm sei, sondern er meint, von den Engeln des Himmels. Und siehe! ich
bin zu dir gekommen, damit du mir verkündest die Wahrheit.”
13. Und ich Henoch antwortete und sagte ihm: ”Tun wird der Herr Neues auf der
Erde. Und dieses habe ich erklärt und gesehen in einem Gesicht, und ich habe
dir’s verkündet. Denn die Zeitgenossen Jared’s, meines Vaters, übertraten das
Wort des Herrn von der Höhe des Himmels, und siehe! sie begehen Sünde, und
übertreten die Anordnungen, und mit Weibern vermischten sie sich, und mit ihnen
begingen sie Sünde, heirateten von ihnen und zeugten mit ihnen Kinder.
14. Und große Verwüstung wird sein [auf der ganzen Erde; eine Flut], und große
Verwüstung wird in Einem Jahre sein.
15. Dieses Kind, welches euch geboren ist, dies wird übrig bleiben auf der Erde,
und seine drei Kinder werden gerettet werden mit ihm. Wenn sterben werden alle
Menschen, welche auf Erden sind, wird es sicher sein.
16. Und seine Kinder werden zeugen auf der Erde die, welche Riesen nicht des
Geistes, sondern des Fleisches. Und es wird sein große Züchtigung auf der Erde,
und abgewaschen werden wird die Erde von aller Verdorbenheit. Und nun
benachrichtige deinen Sohn Lamech. Denn das, was geboren wurde, ist sein Kind in
Wahrheit, und nenne seinen Namen Noah; denn es wird euch sein ein
Übriggebliebener. Und er und seine Kinder werden sicher sein vor der
Verdorbenheit, welche kommen wird auf der Erde, vor aller Sünde und vor aller
Ungerechtigkeit, welche vollbracht werden wird auf der Erde in seinen Tagen. Und
darauf wird sein eine Ungerechtigkeit, noch gewaltiger als die, welche
vollbracht wurde zuerst auf der Erde. Denn ich weiß die Geheimnisse der
Heiligen, weil er, der Herr, mir (sie) offenbart und verkündet hat, und in dem
Getröpfel des Himmels habe ich gelesen.
17. Und ich sah, was geschrieben über sie. Denn Geschlecht auf Geschlecht wird
sich vergehen, bis sich erheben wird ein Geschlecht der Gerechtigkeit, und
Vergehen untergegangen und Sünde gewichen ist von der Erde, und alles Gute nicht
(erst noch) kommen soll auf sie.
18. Und nun, mein Sohn, gehe, benachrichtige deinen Sohn Lamech;
19. denn jenes Kind, welches geboren, ist sein Kind wahrhaftig, und es ist kein
Betrug.”
20. Und als gehört hatte Methusalah das Wort seines Vaters Henoch, weil er, was
verborgen, ihm zeigte, jedes Werk: kehrte er zurück, um zu sehen, und nannte den
Namen jenes Kindes Noah, weil es erheitern wird die Erde nach gänzlicher
Verwüstung.
21. Eine andere Schrift, welche Henoch schrieb für seinen Sohn Methusalah, und
für diejenigen, welche kommen werden nach ihm, und beobachten die Anordnungen in
den letzten Tagen. ”Die ihr wirktet und harren werdet in diesen Tagen, bis
vernichtet sind diejenigen, welche Übles taten, und ist die Macht der
Schuldigen: harret ihr, bis vergeht die Sünde. Denn ihr Name wird ausgestrichen
werden aus den Büchern der Heiligen, und ihr Same wird vernichtet werden für
ewig, und ihre Geister getötet. Und sie werden schreien und klagen an dem Orte
der Wüste, welche nicht gesehen wird, und im Feuer werden sie brennen; denn
nicht ist dort Erde.” Und ich sah dort, wie eine Wolke, welche nicht sehen ließ;
denn wegen ihrer Tiefe vermochte ich nicht in die Höhe zu blicken, und Flammen
seines Feuers sah ich, indem es hell brannte, und sie drehten sich wie glänzende
Berge, und wurden bewegt hierhin und dorthin.
22. Und ich fragte Einen von den heiligen Engeln, welche bei mir, und sagte ihm:
”Was ist dieses Glänzende? Denn es ist nicht der Himmel, sondern allein Flamme
vom Feuer, welches brennt; und eine Stimme des Geschreis und des Weinens und der
Klagen und großer Qual.”
23. Und er sagte mir: ”In diesem Ort, welchen du siehst, dorthin werden
hinabgestoßen werden die Geister der Sünder und der Gotteslästerer, und derer,
welche Böses tun, und derer, welche verkehren alles, was gesprochen hat der
Allherrscher durch den Mund der Propheten, was sie tun sollten.” Denn es gibt
über sie Schriften [und] Verzeichnisse oben im Himmel, damit sie lesen die
Engel, und wissen, was geschehen wird den Sündern und den Geistern der
Demütigen, und denen, welche leiden ließen ihr Fleisch, und belohnt worden sind
von Gott, und denjenigen, welche beschimpft wurden von bösen Menschen, welche
Gott liebten, nicht Gold und nicht Silber [liebten], noch an irgend Gutem, was
in der Welt, hingen, sondern hingaben ihr Fleisch der Qual,
24. und denjenigen, welche seit sie sind, nicht begehrten Reichtum, welcher auf
der Erde, sondern ansahen ihr Haupt als einen Hauch, welcher dahin geht.
25. Und dies beobachteten sie, und viel geprüft hat sie der Herr, und erfunden
wurden ihre Geister in Reinheit, daß sie preisen seinen Namen. Und allen ihren
Segen habe ich erzählt in Büchern, und er belohnte ihre Häupter; denn sie sind
erfunden worden als die ,welche lieben den Himmel vor ihrem Odem, welcher für
ewig. Und während sie niedergetreten wurden von den bösen Menschen, und hörten
von ihnen Schmähung und Gotteslästerung, und beschimpft wurden, indem sie mich
priesen: werde ich nun rufen die Geister der Guten von dem Geschlechte des
Lichtes, und verändern diejenigen, welche geboren wurden in Finsternis, welche
in ihrem Fleische nicht wieder empfangen die Ehre, wie es würdig war ihrer
Treue.
26. Und ich werde bringen in ein glänzendes Licht diejenigen, welche lieben
meinen heiligen Namen, und setzen jeden Einzelnen auf den Sitz der Ehre, [seiner
Ehre,] und sie werden erhöht werden in Zeiten, welche ohne Zahl. Denn
Gerechtigkeit (ist) das Gericht Gottes;
27. denn den Treuen wird er Treue geben in der Wohnung rechtschaffener Wege. Und
sie werden sehen diejenigen, welche geboren wurden in Finsternis, [und in
Finsternis werden hinabgeworfen werden,] während erhöht werden die Gerechten.
Schreien werden und sie sehen die Sünder, während sie glänzen, und gehen zu dem,
was geschrieben worden ist für sie an Tagen und Zeiten. [Hier endet das Gesicht
Henochs, des Propheten. Möge der Segen seines Gebetes und die Gabe seiner
festgesetzten Zeit sein mit seinen Lieben! Amen].